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re definition



Hallo zusammen,

ich finde die Diskussion, die Bianca angestossen hat, sehr anregend. Hier  
noch ein subjektiver Beitrag dazu:
ich bin so ein frueherblindetes Exemplar (13. Lebensmonat beidseitig und
komplett) und habe von Farben keinen blassen Schimmer. Dennoch kann ich
mich dem Phaenomen Farben selbstredend annaehern: durch Abstraktion eben.
Ich kann verstehen, was Farben physikalisch sind, ich kann zur Kenntnis
nehmen, welcher Gegenstand mutmasslich welche Farbe hat. Ich kann mich
dafuer interessieren (oder auch nicht) was Sehende wann und wie ueber
Farben reden. Ich kann lesend fasziniert bestaunen, zu welch
literarischen Erguessen Schriftsteller der Farben wegen getrieben wurden.
Ich kann mir Bruecken durch Analogien bauen, wobei die ziemlich wacklig
sind. Aber ich kann eines nicht: ich werde nie wissen, wie sich Farben
(optisch) anfuehlen (um schon wieder eine Metapher zu gebrauchen), will
sagen, wie ein Sehender Farben erlebt. Fuer mich spielen im Alltag Farben
keine tragende Rolle, ich nehme zur Kenntnis, dass sie da sind, faende
aber Klamottenkaufen sehr viel einfacher, wenn ich mich nicht mit ihrer
farblichen Gestaltung befassen muesste. Aber natuerlich setze ich
Farbwoerter auch in meiner Alltagssprache ein, denn: Der Ochs spielt halt
auch gern mal Klavier.

Bunte Gruesse von Peter
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