[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: elektronische Literatur



Hallo,

-----Urspruengliche Nachricht-----
Von: NightFlame <markus.ludwig_bEi_stud.uni-muenchen.de>
An: fblinu_bEi_mvmpc100.ciw.uni-karlsruhe.de
<fblinu_bEi_mvmpc100.ciw.uni-karlsruhe.de>
Datum: Samstag, 3. April 1999 15:56
Betreff: Re: elektronische Literatur


>nicht im Klaren sind. Die Zustimmung zur Digitalisierung erhaelt man haeufig
>ohne Probleme, wenn man Wert darauf legt. Andererseits ist es >Was mir
nicht einleuchtet ist, warum die Verlagshaeuser nicht in der Lage sind,
>neben den gebundenen Pendants auch CD-ROMs oder Disketten anzubieten, auf
>denen sie die (ohnehin in Layout-Programmen erfassten) Buecher an Personen
wie
>uns zum Ladenpreis verkaufen. Das Argument der leichten

leider ist das nicht so einfach wie das auf den ersten Blick aussieht. Die
Druckdateien sind nicht im ASCIi- oder einem andern Standardformat, sondern
in besonderen Formaten, welche alle moeglichen Steuerzeichen fuer den Druck
enthalten. Fuer eine elektronische Publikation muessten diese erst durch
Filterprogramme "gejagt" werden, um daraus mit "ueblicher" Software lesbaren
Text zu generieren.

Nach Auskunft eines Verlagsmitarbeiters wuerde sich der Aufwand fuer die
wenigen Blinden, die Interesse und die technischen Moeglichkeiten zur Nutzung
solcher Texte haetten fuer die Verlage wirtschaftlich nicht lohnen. Da gaeben
sie dann lieber die Einwilligung z.B. an Hoerbuechereien oder
Blindendruckbuechereien, die Werke zu uebertragen - damit bleibt ihnen dann
dieser Aufwand erspart. Wie hoch dieser Aufwand ist, weiss jeder, der mal
einen Jahresbericht z.B. einer Hoerbuecherei gehoert hat - deshalb gibt es nur
eine so unvollkommene Auswahl aller Titel, die in einem Jahr erscheinen, in
fuer uns direkt zugaenglicher Form. Andererseits kann ich verstehn, wenn ein
Verlag nicht bereit ist, viele mannstunden in die Konvertierung einer
Druckdatei zu investieren, wenn diese als "E-Buch" dann nur von 3 oder 4
Blinden gekauft wird. Dann allerdings sollte man sich "nicht so anstellen",
wenn wir uns die Arbeit den Einlesens und ggf. Verteilens selbst machen, die
man dort  anscheinend so scheut. Wenn die Zahl der Blinden, die ein Buch
kaufen wuerden, das elektronisch vorliegt, angeblich so gering ist, dann ist
ja wohl auch der wirtschaftliche Schaden, der entstuende, wenn einer von uns
ein Werk einscannt und es an die paar anderen Interessenten in seinem
Bekanntenkreis weitergibt, auch gering.

Von daher kann bei mir kein rechtes "Unrechtsbewusstsein" in dieser Sache
aufkommen.


Gruss Andreas