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Re: Tafeln und Beschriftung



Hallo Carsten und alle Stichel-Freunde!

Am 12.02.00 schrieb Carsten Albrecht:

> Auch Dymobaender beschrifte ich nicht mit der Zange, sondern mit
> Stichel und Tafel.

Wer's vielleicht noch nicht weiss: Die Marburger Tafeln (vielleicht auch
andere) haben Schlitze im Deckel fuer zwei handelsuebliche Breiten von
Dymobaendern.

Bei dieser Gelegenheit moechte ich euch gern eine Geschichte erzaehlen,
die ich vor anderthalb Wochen erlebt habe. Ich war da wieder einmal zu
Besuch in einem Gymnasium. Die Achtklaessler hatten in einer
Unterrichtseihneit das Thema "Blindheit" durchgenommen und wollten zum
Abschluss von einem "richtigen Blinden" erfahren, wie man damit im
taeglichen Leben so umgeht. Es war eine ganz goldige Gruppe, ich habe mich
richtig wohl gefuehlt in der Runde. Natuerlich wurden in der Pause die
Hilfsmittel ausprobiert, die ich zur Veranschaulichung mitgebracht hatte.
Auf der Punktschriftmaschine wurde kraeftig herumgehackt, und ich musste
das Ergebnis hinteher "vorlesen". Naja... Auch das Schreiben auf der Tafel
hatte ich vorgefuehrt, aber leider habe ich das Papier erst zu Hause
heraus genommen. Okay, die Kinder hatten im Unterricht
Punktschriftalphabete ausgeteilt bekommen. Trotzdem staunte ich nicht
schlecht, als ich auf dem Blatt zweimal das Wort "liebe" entdeckte (einmal
richtig, einmal in Spiegelschrift). Auch "korni" stand irgendwo. Ich bin
mir sehr sicher, dass es Erstlingsversuche der Kinder waren. Sage noch
Einer, Punktschrift sei schwer zu lernen, die Jugend von heute sei fuer
nichts mehr zu begeistern, oder was es sonst noch an gaengigen
Vorurteilen gibt!

Beste Gruesse,
Eberhard
-- 
Dr. Eberhard Hahn
Universitaet Tuebingen                                  Tel. +49 7071 29-70307
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