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Re: Handy und Krankenhaus



Hallo Theo, moin zusammen,

Theo Flossdorf <Flossdorf.Bergheim_bEi_t-online.de> schrieb:

> Du irrst mit Deiner pauschalen Vermutung

Das sehe ich anders.

>> mag der Handybetrieb bedenklich sein, nicht aber in oeffentlichen
>> Verkehrsmitteln oder in normalen Patientenzimmern.

> Ein Freund von mir ist Elektroingenieur; er hat seine Dissertation
> ueber Autosteuerungen von Industrierobotoren geschrieben und sich in
> Sinnesphysiologie habilitiert. Er hat mir folgendes erklaert:

Es haben schon viele schwer gelehrte Leute schlaue Arbeiten geschrieben, die
in der Praxes einfach keinen Pfifferling wert sind. Es tut mir ja leid fuer
Deinen Freund, den Elekroingenieur, dass die Argumente der gnadenlosen
Wirklichkeit des rauhen Alltags seinen Thesen widersprechen, weil...

> Je nach Bauart von Bahn-Waggons koennen etliche Stoerungen ausgeloest
> werden. Ganz besonders gefaehrdet sind verschiedene Fahrzeugtypen des
> Personennahverkehrs und da sind es oft solche, bei denen der
> Triebwagen nicht vorne, sondern hinten ist, der Zug also geschoben,
> nicht gezogen wird. Die einzelnen Bautypen sind sehr unterschiedlich.
> Vergleichsweise harmlos ist dabei der evtl. Ausfall von
> Heizungsanlagen. Schlimmer wird es schon bei Stoerungen der
> Lautsprecheranlage und Innenbeleuchtung. Gefaehrlich ist der usfall
> z.B. von Warnsignalen (Zughupe, blinklicht), des
> Tuerschliessmechanismusses etc.

... es sonst Reihenweise schwerste Unfaelle geben wuerde, wenn solche
Verkehrsmittel versehentlich an Rundfunksendern oder anderen starken
HF-Emittern vorbeifahren wuerden, gegen die die Abstrahlung der Handies
vernachlaessigvar klein ist.
Im uebrigen sind sowohl die ICE der Mahn, als auch deren Flagschiff, der
Metropolitan nachweislich bis zum Dach vollgestopft mit Elektronik aller
art. In diesen Zuegen sind sogar GSM-Tepeater installiert, um den Fahrgaesten
auf jeden Fall stoerungsfreien Handyempfang zu gewaehrleisten.
Vielleicht will uns der Kollege ja auch weissmachen, dass die ganzen
Zugungluecke der letzten Zeit durch Handies ausgeloest wurden? Das ist und
bleibt einfach laecherlich.

> Im normalen Patientenzimmer geht es nicht ausschliesslich um
> lebenserhaltende, sondern gleichfalls um diagnostische Geraete oder
> etwa Medikamentendosiergeraete vielfaeltiger Art, die mit minimalsten
> Feinmess- und/oder Steuerstroemen arbeiten und im Radius von einigen
> Metern immer noch stoeranfaellig sein koennen. Das kann wirklich einige
> Meter betreffen, obgleich die Handystrahlung im Quadrath abnimmt. ...

Wenn die Hersteller solcher unglaublich wichtigen, entscheidenden Geraete es
nicht schaffen, solche Stoeranfaelligkeiten auszuschliessen, wie willst Du oder
Dein Freund mir denn erklaeren, dass mir beim Telefonieren mit dem Handy
direkt an meinem Hoergeraet nicht direkt das Ohr auseinanderfliegt? Wie wollt
Ihr mir erklaeren, dass nicht andauernd irgendwelche Leute mit
Herzschrittmachern zuckend in irgendwelchen Ecken liegen, weil sie
versehentlich in Zonen erhoehter HF-Strahlung geraten? Wie kann ich dann
ueberhaupt mit meinem Notebook per Handy Mails abholen, welches ja nun
eindeutig aus hochempfindlicher Steuerelektronik besteht? Bedenke bitte, dass
das Handy dabei einen Abstand vom Notebook von wenigen cm hat. Trotzdem
kommt weder der Prozessor ins stolpern, noch hat der  Datenbus dauernd
irgendwelche Crashs.
Nein sorry, da muss schon was anderes kommen als so ein hochgelehrtes
Geschreibsel irgendwelcher Leute, die sowas ja schreiben muessen, damit sie
auch ihre hochgelehrten Scheine bekommen. Diese oftmals ueberstudierten Leute
haben sehr oft von der tatsaechlichen Praxis eine Ahnung wie die Kuh vom
yodeln.

> Natuerlich waere an bestimmten Stellen innerhalb eines gefaehrdeten
> oeffentlichen Fahrzeuges keine Gefahr. Natuerlich existieren in jedem
> Krankenhaus solche Bereiche, in denen das Handytelefonieren keinerlei
> Gefahr bedeuten wuerde. Aber diese Stellen waeren kaum auffindbar,

Es ist eher andersrum. Die Stellen, wo ein Handy gefahrlos betrieben werden
kann ueberwiegen absolut.

> nicht einmal mit Sicherheit messbar. Daher ist in gefaehrdeten
> Bereichen ein generelles Verbot die einzig verantwortbare
> Vorgehensweise.

Genau. Und exakt aus diesem Grund stehen auf vielen Krankenhaeusern
Sendestationen unserer verschiedenen Mobilfunknetze. Weil man naemlich solche
unbedenklichen Orte dafuer nicht ausmessen kann.
Du sprichst hier mit ziemlicher Bestimmtheit von sachen, von denen Du
einfach nicht genug verstehst, um das mit einer derartigen Bestimmtheit zu
behaupten. Ich waere da etwas vorsichtiger und wuerde mich nicht so unbedingt
auf so duennes Eis bewegen, denn das Wasser unter so duennem Eis kann ganz
schoen kalt sein. ;-)

Oh sorry, jetzt ist mir doch da wieder so ein Smiley rausgerutscht. War ich
jetzt wieder zu bissig in meiner Mail? Ich komme einfach gegen solchen
Unsinn nicht an...

Gruss, Bert