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Screenreader und WWW



Hallo Sven,
 
> In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage an die Benutzer von
> Screenreadern. In einem Text ueber die Gestaltung behinderten-
> freundlicher WWW-Seiten
(http://ftb.informatik.uni-essen.de/doku/access.htm)
> wird empfohlen, Hyperlinks untereinander, zum Beispiel in Listen,
> anzuordnen. Begruendet wird das damit, dass die Benutzer von Screen-
> readern oft Probleme bei der Unterscheidung mehrerer nebeneinander
> stehender Links haetten. Nun wuesste ichgern, wie das in der Praxis
> aussieht.
 
Naja, wenn man Lynx nur mit einer Sprachausgabe benutzt, ist es bei
nebeneinander stehenden Links nicht so einfach, sich den aktuellen
ansagen zu lassen. Jeder Screenreader hat ein Kommando namens "sage
die aktuelle Zeile", aber um sich Text einer bestimmten Farbe ansagen
zu lassen, muss zuerst die entsprechende Farbe herausgefunden und dann
dem Screenreader mitgeteilt werden, welche Farbe ueberwacht werden
soll. Aber das muss man eben als Screenreadernutzer machen.
 
Mit MSIE und dem Screenreader Jaws fuer Windows ist es einfacher: Man
drueckt Tab bzw. Shift-Tab, und der aktuelle Link wird angesagt, egal,
ob sich die Verweise neben- oder untereinander befinden. Der Befehl
"sage die aktuelle Zeile" sagt bei Jaws im Internet Explorer den
aktuellen Verweis an.
 
Ich denke, dass generell nebeneinanderstehende Verweise auch Vorteile
haben. Ist z. B. ein menue am oberen Seitenrand, kann ich dieses mit
der Braillezeile einfach uebergehen, indem ich eine Zeile tiefer
schalte. Besteht das Menue aber aus untereinander liegenden Verweisen,
muss ich sie oft alle durchnudeln. Also bei Menues finde ich
nebeneinander stehende Links beser. Aber "ordered lists" (<ol>) mag
ich auch sehr gern, weil die Browser sie so schoen durchnummerieren.
Ich finde sie fuer kleinere Verweisgruppen besser als Menues. Da macht
es mir dann nicht so viel aus, dass die verweise untereinander stehen.
 
Ich denke, in diesem Punkt koennten die Meinungen hier unterschiedlich
sein. Wichtig bei der Entwicklung von zugaenglichen Webseiten sind
andere Dinge, z. B. keine Frames und die Beschriftung grafischer
Verweise.
 
Hier wurde gestern auch ueber die Problematik von Sehbehinderten mit
Webseiten berichtet. Schriftgroessen usw. Hat eingentlich schon jemand
der nicht ganz blinden Leser hier den Browser Opera ausprobiert? Der
soll ja einiges speziell fuer sehbehinderte bieten, man kann da auch
Sachen zum Thema Schriftgroessen einstellen. Opera gibt's als Shareware
auch in deutsch unter www.operasoftware.com.
 
          <***  ml  ***>