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Re: JFW - jetzt bin ich auch dabei!



Hallo Matthias, hallo zusammen,
 
On 25 Jan 1998 11:00:00 +0100, Matthias Haenel wrote:
 
>Deinen Beitrag habe ich mit Interesse gelesen. Ich moechte hier nur auf 2
>Punkte eingehen, die mir aufgefallen sind.
>
>> Tatsache
>> ist aber, dass ich-  mit einigen schon vorhandenen Vorkenntnissen um
>> W95 bewaffnet-  und nach dem Studium des von Omni-PC beigegebenen
>> Handbuchs einen wirklich angenehm leichten und frustrationsfreien
>> Einstieg hatte.
>Bei den Berichten ueber Windows-Screenreader wurde leider nur
>ausschliesslich ueber diese berichtet. Eine Bewertung der Dokumentationen
>ist mir nicht in Erinnerung. Und das ist genau der Punkt, warum ich mich
>privat in diesem Zusammenhang noch zurueckgehalten habe. Ich setze zwar im
>Buero VIRGO ein, aber die Kleinigkeiten oder Wichtigkeiten, worauf es
>meist ankommt, habe ich in der beigefuegten Doku nicht gefunden bzw. es
>blieb unverstanden. Einen persoenlichen Support zu Hause moechte und kann
>ich mir nicht leisten.
 
>Wenn Du nun schreibst, dass die Dokumentation von OMNIPC Dich auf den
>richtigen Weg gefuehrt hat, waere das schon ein Ansporn, sich in diese
>Richtung zu orientieren. Oder hat Dir Deine manchmal zitierte "Herz aller
>liebste" beistehen muessen?
 
Nun, die deutsche JAWS-Dokumentation ist, wie ich inzwischen
herausgefunden habe, prinzipiell eine schriftliche Kopie der deutschen
Online-Hilfe fuer JFW. Es wird sich also vermutlich derjenige damit
schwer tun, der vorher von W95 selbst noch ueberhaupt keine Ahnung
hatte. So ist man z. B. hinsichtlich der Installation von JFW voellig
auf sich alleine gestellt. Hier gibt die Dokumentation ueberhaupt
nichts her. Nun weiss ich aber mittlerweile auch so schon, wie ich
blinden Auges und ohne jede Unterstuetzung durch Sprach- oder
Braille-Output z. B. auf die Arbeitsoberflaeche, den Arbeitsplatz,
irgendein Laufwerk oder den Windows-Explorer komme. Das laesst sich bei
W95 wunderbar mit Shortcuts erledigen, die ich irgendwann mal auswendig
gebimst habe. So haben meine Herzallerliebste und ich ganz einfach die
Installationsroutine auf Disk 1 der insgesamt sechs Disketten von JFW
gestartet und der Dinge geharrt, die da angezeigt wurden. Den
kompletten Installationsablauf habe ich mir waehrend seiner Ausfuehrung
schriftlich protokolliert. Es sollte mir somit moeglich sein, JFW
zukuenftig auch voellig selbstaendig zu installieren, falls dies mal
notwendig werden ist. Am meisten bekam ich waehrend der
JFW-Installation das Flattern, als es um die Definition des verwendeten
Sprachsynthesizers ging. Da bietet JFW zwar gleich eine liste der
unterstuetzten Geraete. Da ich Tage vorher Speak&Win aber ebenfalls
frei Schnauze installiert hatte, kam mir in den Sinn, dass ich dabei
moeglicherweise irgendetwas nicht beachtet haben koennte, worauf JFW
vielleicht gesteigerten Wert legt. Aber die Verbindung mit Speak&Win
lief voellig problemlos ab. Sofort nach erfolgter JFW-Installation und
erneutem Booten des Rechners ging Speak&Win in die Vollen und ich
konnte sofort loslegen. Aber Du hast schon Recht; sehende, und
moeglichst kompetente Hilfe bei der Installation von JFW ist schon
sinnvoll. Tja, und die habe ich eben bei meiner Herzdame auf jeden Fall
:-)
 
>> Das ging mir - ich muss es leider hier mal sagen - z.
>> B. bei SWB 2.40, welches ich als Leihgabe der Firma Tieman (noch) am
>> job verwende, nicht so ohne weiteres.
>Ja, man muss einfach mal erzaehlen, wie es ablaeuft, wenn wir im Buero
>unter VIRGO 1.4 Anwendersoftware ausprobieren. Waehrend ich
>Navigationsversuche vornehme, stellt sich in sehender Kollege hinter einen
>und faengt an zu jammern: "Dort, wo Du bist, ist es absolut unwichtig -
>ja, wie kommt er denn an die andere Stelle - tip tip tip - geht also nicht
>- dann gib mir doch mal Deine Maus - klick klick klick, mit der Maus geht
>es aber, also kannst Du mit der Software nicht umgehen". Ihr glaubt nicht,
>wie schnell sich das herumspricht. Und wenn dann noch Wochen oder Monaten
>seitens des Hilfsmittelherstellers persoenlich Abhilfe geschaffen wird,
>die auch gut ist, ist alles zu spaet, denn offiziell hat man dann die
>Aufgabe nicht mehr. Okay, privat ist man sein eigener Herr und setzt ein,
>was einem beliebt. Dennoch steht man erst einmal ganz allein vor dem
>Medium.
 
Das ist wohl wahr. Nun, ich weiss, dass auch SWB in unseren Reihen sehr
verbreitet ist. Aber es kann doch einfach nicht wahr sein, dass -
selbst bei einer zeitlich begrenzten Leihgabe - ausschliesslich ein
deutsches Manual ausschliesslich in Schwarzschrift mitgelieferrt wird,
bei dem sich schon nach den ersten Seiten herausstellt, dass es zur
vorherigen Version von SWB gehoert. Okay, Tieman hatte sich nach einem
diesbezueglichen Anruf meinerseits hierfuer entschuldigt. Ich haette
noch nicht das wirklich entgueltige Release als Leihgabe erhalten, die
deutschen Manuals wuerden - sowohl in Schwarz- als auch in Punktschrift
- gerade erst erstellt, und wenn ich irgendwelche Probleme mit SWB
haette, sollte ich mir mal die vollstaendigen englischen
Dokumentationen ansehen, die sich in einem eigenen Unterverzeichnis der
SWB-Installation befaenden. Auch damals hatt ich mich schon ziemlich
umfangreich ueber Einzelheiten um W95 informiert, und mit englischen
Dokumentationen habe ich keinen grossen Stress. Aber was macht denn
bloss der absolute Anfaenger?
 
>> Schimpft mich meinetwegen Angeber oder Nestbeschmutzer.
>> Mir persoenlich geht das Arbeiten mit Klicktel unter W95 einfach
>> schneller und angenehmer von der Hand. Und spaetestens dann, wenn ich
>> mal die Adresse fuer irgendein Schreiben mailfertig in der
>> Zwischenablage bereitliegen sehe, die ich mir vorher aus dem
>> Klicktel-Datenbestand herauskopiert habe und spaeter einfach nur in
>> mein Textprogramm kopieren muss, weiss ich, dass ich mir besser um ganz
>> andere Dinge Sorgen mache als darum, ob ich zukuenftig mit
>> W95-Anwendungen werde arbeiten koennen oder nicht.
>Mal von der beschriebenen CD abgesehen wird uns frueher oder spaeter
>nichts anderes uebrig bleiben, als uns auch fuer zu Hause eine passende
>Windows-Loesung zu besorgen. Wir koennen nicht jahrelang jammern, warum es
>keine DOS-Programme mehr gibt oder LYNX vielleicht doch vergreist.
>Wahrscheinlich werden diese Diskussionen zunehmend sinnlos.
 
Sie werden es mit Sicherheit. Auch die Welt der PC-Anwendungen wird
sich weiterentwickeln und - mal von gewissen, durch Gesetze wie das
Anti-Diskriminierungsgesetz der USA gepraegten Restriktionen und
Rahmenrichtlinien zur Software-Entwicklung abgesehen - wird die Sache
ihren Weg gehen, ohne dass dabei bewusst die Belange von
Nutzer-Minderheiten global beruecksichtigt wuerden. Das einzige, was
vielleicht auch noch laengerfristig nuetzt, ist, durch rechtzeitige
Initiative auf einzelne Entwicklungen Einfluss zu nehmen, wie wir es in
gewisser Weise auch bei der ZDF-Homepage getan haben.
 
>Ich erinnere mich, wie hier durch gegenseitige Hilfe LYNX-Installationen
>vorgenommen wurden. Wenn man diese Gegenseitigkeit igendwann fuer Windows-
>Applikationen einsetzt, waere das eine tolle Sache. Jaws scheint sich als
>groesstes gemeinsames Vielfache herauszustellen.
 
Nun, warten wir's ab.
 
Gruss
Martin