Re: Orientierungshilfe Sensix

[Eberhard Hahn <eberhard.hahn_bEi_zdv.uni-tuebingen.de>]

Hallo allerseits!
 
On Thu, 23 Apr 1998, Thomas Kraemer wrote:
 
> Nun, was macht man in engeren Gassen. Die Entfernungen, die angezeigt
> werden (4,5m 3m und 1,5 m) sind ja nicht gerade klein. es wird sich kaum
> eine Gasse finden, die breiter als 9 meter ist. Wenn man sich genau in der
> Mitte einer schmalen Strasse oder Gasse befindet, dann duerfte man nach
> darstellungsart nicht in der Lage sein zwischen
>
> a) ein Hindernis rechts und links in gleicher Entfernung und
> b) ein Hindernis in Blickrichtung
>
> unterscheiden koennen?
 
Dieser Schluss ist nicht zwingend. Ultraschallgeraete dieser Art beruhen
darauf, dass Ultraschallsignale eine starke Richtwirkung haben. Man wertet
also ein relativ eng begrenztes Strahlenbuendel aus. So ist es auch
moeglich, eine "Stereowirkung" zu erzielen: Die Strahlenkegel haben leicht
gegeneinander verdrehte Achsen, ueberschneiden sich aber ein wenig. Die
Wand einer "schmalen Gasse" kriegt man nur ins "Blickfeld" des Geraetes,
wenn man so nahe an ihr vorbeigeht, dass die aeusseren Strahlen des Kegels
schon im kritischen Entfernungsbereich auf sie auftreffen.  Zugegeben: bei
einer Reichweite von 4,5 Metern koennte das schon leicht passieren, aber
natuerlich nicht bereits bei einem Abstand von 4,5 m senkrecht zur
Gehrichtung. Leider schweigt sich die Beschreibung des Geraets ueber den
Oeffnungswinkel des Strahlenbuendels aus.
 
> Zudem finde ich die Abstufung von 1,5 m Schritten ziem.ich ungenau. Hier
> muss man ja schon fast Taub sein um diese Genauigkeit nicht auch mit den
> eigenen Ohren zu erreichen.
 
Manche Hindernisse lassen sich mit den Ohren schon recht gut orten, aber
beispielsweise Laternenpfaehle, kahle Baumaeste usw. halt nicht. Ich
denke, wenn man sich zuegig auf relativ freier Flaeche bewegt, ist es
schon angenehm, vor Hindernissen gewarnt zu werden, die noch ziemlich
weit weg sind. Wo es aber eng zugeht, muss man den Abstand verkleinern,
um nicht dauernd ein Hindernis angezeigt zu bekommen. Dann ist es aber
ohnehin ratsam, seinen Schritt etwas zu verlangsamen.
 
Die angepriesene "Weltneuheit" wird uebrigens schon seit vielen Jahren in
verschiedener Form von der Firma Broer aus Bad Lippspringe angeboten. Neu
ist wohl allenfalls das verwendete Stirnband.
 
Beste Gruesse
Eberhard