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Re: Guenstiger Screenreader fuer eine grafische Oberflaeche



Hallo Wilhelm und zusammen,

> Hallo in die Runde,

> Der Screenreader zu OS/2 wird, soweit ich weiss,
> kostenlos
> dazugegeben.

> Huch? Das stimmt aber nicht so ganz. Der Screenreader SRD/2 ist, zusammen
mit einem Paket OS/2 Warp 4 sowie dem zur Bedienung notwendigen Keypad fuer
DM 1610,-- plus Maerchensteuer erhaeltlich bei:

Karin Weirich
Informationstechnik fuer Behinderte
... Sindelfingen erhaeltlich. Die genaue Adresse reiche ich noch nach. Aber
kostenlos gibts das Zeug definitiv nicht.

> Mit einer ordentlichen Sprachausgabe, wie der Keynote Gold
> oder
> der Infovox laesst sich damit ganz gut arbeiten.

> Bei der erstgenannten Sprachausgabe stimme ich Dir voll zu. Was die
Letztgenannte angeht, habe ich noch nie verstanden, was so viele auch meiner
Bekannten an der Infovox so vom Hocker reisst.

> Nachteil: OS/2 ist nicht
> besonders populaer.

Nun, es gibt nach wie vor verschworene Nutzergemeinschaften fuer OS/2. Ich
selbst habe sogar noch einen P133 damit laufen. Meiner Ansicht nach gibt es
fuer den PC gerade bezueglich etwas anspruchsvollerer
Multitasking-Anwendungen bis heute kein besseres Betriebssystem wie OS/2. Da
kommt auch ein sauber installiertes Windows 95 nicht mit-  vielleicht dann
schon eher Windows NT. Tja, aber die Windows-Emulation von OS/2 hoert eben
bei Windows 3.11 auf, und damit kannst Du heute vermutlich keinen groesseren
Blumentopf mehr gewinnen. Hinzu kommt, dass, nachdem OS/2 einmal da war, von
IBM, den OS/2-Eltern, so ziemlich alles unternommen wurde, OS/2 die
Marktchancen als "Betriebssystem fuer jedermann" zu verbauen. Da war die
reichlich restriktive Vertriebspolitik und auch eine ziemlich Maessige
Werbekampagne, um nur zwei der Faktoren zu nennen, aufgrund derer die Tage
bis zum entgueltigen Aus fuer OS/2 vermutlich gezaehlt sind.

> Auch Blindows sprengt nicht
> gleich
> die Haushaltsklasse.

Naja, wenn Du mal privat so eben fuenf Mille fuer den reinen Software-Part
von Blindows zur hand hast, dann ist das sicherlich nicht
haushaltskassensprengend. Aber mal ernsthaft: Wie die Anbieter von
Screenreadern ihre Endverkaufspreise kalkulieren, ist, wie ich finde, deren
Sache. Was die KundInnen aufgrund des gebotenen
Preis/Leistungs-Verhaeltnisses als akzeptabel betrachten, ist nun wieder
deren Sache. Kundenseitig heisst es heute mehr denn je: Nicht das erstbeste
Angebot schlucken, sondern sich informieren, und zwar herstellerunabhaengig.
Auch hier waere sicherlich mal ein DBBW-Seminar interessant. Schliesslich
haben praktisch alle derzeit bekannten Screenreader ihre Staerken und
Schwaechen. Mir z. B. tut der taegliche Umgang mit zweien davon, naemlich
Blindows am Job und JFW zu Hause, richtig gut.

Gruss aus Wallau am Taunus

Martin