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Re: Blinde in Lohn und Brot,



Hallo Wolf, hallo zusammen,

Du hast neulich die Frage aufgeworfen, ob die blinden Kinder in den
Blindenschulen nicht dafuer befaehigt werden, sich im spaeteren Berufsleben
im harten Wettbewerb durchzusetzen.

In der Tat habe auch ich den Verdacht, dass dies so ist. Aus vielen
Gespraechen konnte ich den Eindruck gewinnen, dass es in den Blindenschulen
nicht so sehr darauf ankommt, den Kindern, die dazu noch faehig sind eine
moeglichst gute Ausbildung zukommen zu lassen, sondern dass eher versucht
wird, die Messlatte so niedrig wie moeglich zu haengen, damit moeglichst
auch noch der leistungsschwaechste Schueler sie ueberspringen kann.
Diejenigen, die zu mehr in der Lage waeren, bleiben dann natuerlich auf
der Strecke.

Ein weiterer Punkt, der hier in dieser Diskussion eine Rolle gespielt
hat war, ob ein Blinder die gleiche Leistung in seinem Beruf erbringen
kann, wie ein Sehender. Ich selbst moechte diese Frage etwas
differenzierter so beantworten:

Als Programmierer habe ich die Erfahrung gemacht, dass man schon ganz
gut mithalten kann. Man wird aber immer besser sein muessen, als der
sehende Kollege, um das gleiche Resultat zu erreichen, d.h. wenn ein
blinder und ein sehender Mitarbeiter ueber die gleichen Kenntnisse und
Faehigkeiten verfuegen, wird der Blinde immer den kuerzeren ziehen.
So, und jetzt koennt Ihr auf mich einschlagen!

Viele Gruesse Toni