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Re: Blinde in Lohn und Brot,



Hallo Anton und Peter

> nicht so sehr darauf ankommt, den Kindern, die dazu noch faehig sind eine
> moeglichst gute Ausbildung zukommen zu lassen, sondern dass eher versucht
> wird, die Messlatte so niedrig wie moeglich zu haengen, damit moeglichst
> auch noch der leistungsschwaechste Schueler sie ueberspringen kann.
> Diejenigen, die zu mehr in der Lage waeren, bleiben dann natuerlich auf
> der Strecke.

Und deshalb bin ich der Ansicht, dass eine integrative Beschulung die Kinder
unter Umstaenden besser foerdern kann. Ich will damit nicht die Themen
vermischen, aber ein Vorteil der integrativen Beschulung liegt doch darin,
dass man gleich von Anfang an lernt, mit dem Pensum der Sehenden
mitzuhalten.

Nochmal: Ich moechte hier nicht den alten Paedagogenstreit aus den siebziger
Jahren wieder aufwaermen als es darum ging, welche Form der Beschulung die
bessere ist, die gesonderte oder die integrative.

Ich denke, man kann sich darauf einigen, dass beide Formen ihre Berechtigung
haben. Aber fuer diejenigen Kinder, die in der Lage sind, der staerkeren
psychischen Belastung der integrativen Beschulung standzuhalten, ist diese
Schulform die bessere Wahl. Es ist sicher fuer einen Lehrer nicht immer
einfach, zu entscheiden, wo ein Schueler besser gefoeoerdert wird.

Wer in Deutschland das Abitur auf einer Blindenschule erreichen moechte, ist
gezwungen, nach Marburg an die Blista zu gehen. Damit waeren weder ich noch
meine Eltern einverstanden gewesen. Ich war in der gluecklichen Lage, in
Hamburg zu wohnen. Somit konnte ich mein Abitur an der
Heinrich-Hertz-Schule machen. Auch in Muenchen und Schleswig besteht
mittlerweile diese Moeglichkeit. 

Ich habe nur die ersten vier Jahre auf einer Blindenschule verbracht.
Danach drueckte ich die Schulbank gemeinsam mit sehenden Mitschuelern. Ich
bedaure es bis heute kein bischen.
Gruss