Re: Suche "beste" OCR fuer Textlesesysteme

[Andreas Donau <Andreas.Donau_bEi_gmx.de>]

Hallo Konrad,

> Welche OCR (z.B. Openbook, Omnipage, Recognita, ...) eignet sich fuer
> offene
> Textlesesysteme besonders gut? Ich moechte dabei vor allem:
> 1) direkt in WORD- oder WordPerfect-Dokumente "hineinscannen" und dabei
> Schriftattribute und Formatierungen "automatisch" uebernehmen lassen
>      (dies mit einem Menuepunkt des Typs "einlesen/laden von: ...
Scanner")
> 2) eine sehbehindertenfreundliche Benutzerfuehrung
> 3) naja, und schnell, hohe Erkennungsrate, usw. . . .


aber das sind ja 3 Wuensche auf einmal ....

ich betreibe ein selbst zusammengestelltes Lesegeraet (noch vor
Krankenkassen-Urteil finanziert) welches inzwischen auf Win 95 aufgeruestet
wurde und JFW 3.0 als Screenreader.

Ich benutze Textbrigde 98 und Recognita 4.0 als Software fuer die OCR und
einen HP II P Scanner.

Fuer die Menueintegration z.B. bereits in Wordpad oder den Windows-Editor
ist Textbrigde hervorragend. Im Menue "Datei" taucht nach der Einbindung
"textbrigde" als Menuepunkt auf, nach anwaehlen kommt man in ein Menue des
"Textbrigde-Assistenten", in dem man nochmal Seitentyp (Fliesstext,
Zeitschriftenseite usw.) und einige andere Parameter einstellen kann oder
die Voreinstellungen einfach mit "ok" uebernimmt.  Dann startet die
Erkennung, und nachdem man gefragt wurde, ob man noch Seiten hinzufuegen
moechte, wird der Text in die Textverarbeitung uebernommen.

Die Erkennungsrate ist gut, insbesondere, wenn der Scanner automatische
Helligkeitsanpassung ermoeglicht (fuer den HP II P wird ein dafuer
ausgelegter ISIS-Treiber mitgeliefert).  Die Software ist recht schnell, hat
aber manchmal Schwierigkeiten mit der Zuordnung mehrspaltiger Texte
("Zeilensprung" Zeile 1-3-2-4- usw.))

Einbindung in Textverarbeitungen ueber ein kleines Konfigurationsprogramm,
allerdings werden ausser den vorgegebenen (hauptsaechlich
Microsoft-Programme, Lotus usw.) keine weiteren unterstuetzt.

Die Bedienbarkeit des Programmees selbst  ist gut, alles Einstell-Auswahlen
("Registerkarten") sind mit JFW 2.0 und 3.0 gut zu bearbeiten, ohne das
Fenster reklassiert werden mussten. Der "Korrekturbildschirm" beim
online-Texterkennen im Programm selbst ist allerdings extrem
unuebersichtlich.

Recognita 4.0  ist von der Erkennungsrate - nicht bei allen Drucktypen -
gleichgut oder gar besser als Textbrigde 98.  Auch hier ist der
"online-Einscanbildschirm" schlecht zu bearbeiten, waehrend alle
Einstellungen ueber "Registerkarten" oder Standard- Eingabefelder ohne
Probleme mit JFW 2.0 und 3.0 zu bearbeiten waaren.

Wenn fuer den Scanner automatische Helligkeitsanpassung gewaehlt wird, sind
die Erkennungsergebnisse fast durchweg besser als mit Textbrigde, allerdings
wird dere Scanner dann fast mit einem drittel der ueblichen
Abtastgeschwindigkeit ueber das Dokument gefuehrt, der Einscanvorgang und
auch der Erkennungsvorgang brauchen dann sehr lange.

Das Programm laesst sich leider nicht als Menuepunkt in vorhandene Programme
einbinden, aber - echt gut nur fuer sehende geeignet - ueber  ein
Taskleisten-Icon per Mausklick aus jedem Programm heraus starten.
Allerdings ist es moeglich, aus Recognita heraus ohne Anzeige im eigenen
verwirrenden Bildschirm direkt in eine Datei hineinzuscannen bzw. zu
erkennen - dafuer stehen mehr als 100 Textverarbeitungsformate zur
Verfuegung, sowohl fuer Windows- wie auch noch fuer Dos-Programme. Ausserdem
laesst sich Recognita  in die Faxmodule von "Exchange" einbinden, so dass
man empfangene Fax-Bilddateien automatisch von Recognita bearbeiten lassen
kann.

Ich benutze beide: fuer "schnell und einfach", also Briefe usw. meist
Textbrigde, fuer Sachen, die ich archivieren will (meist Buecher) Recognita.

Beide Programme unterstuetzen die lange-Dateinamen-Moeglichkeiten von Win 95
voll, auch fuer Parameterdateien (Brief scannen mit automatischer
Helligkeit.par z.B. sagt einem einfach, worum es geht) . Anzumerken ist
noch, dass der ISIS-Treiber, welcher bei Textbrigde fuer den HP II P dabei
ist, manchmal zu Abstuerzen neigte, der Twein-supportende Treiber geht
stabiler, unterstuetzt allerdings keine automatische Helligkeitsanpassung.

Beste Gruesse


Andreas----
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