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Kunstauge
- Subject: Kunstauge
- From: g.dilk_bEi_hs-wnd.handshake.de (Gerhard dilk)
- Date: 14 Oct 1998 00:00:00 +0000
Kunstauge mit zuckendem Lid
Ein kuenstliches Auge mit einem Lid, das im Tankt des anderen gesunden lids
zu- und aufklappt, ist in Berlin entwickelt worden. Das Team leitete Prof.
Juergen Bier, Direktor der klinik fuer Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
am Rudolf Virchow-Krankenhaus, das zum Universitaetsklinikum Charite ge-
hoert.
Die Prothese wird Menschen eingepflanzt, die ein Auge wegen einer Tumoro-
peration oder eines Unfalles verloren haben. Anders als die bisherigen
starren prothesen ist die Neuentwicklung weitaus unauffaelliger. Der erste
Prototyp wurde bereits einem Patienten implantiert.
Das kuenstliche auge besteht aus einem glaesernen Korpus, Braue und einem
Lid aus Latex, in das Wimpern eingeklebt sind. Das lid ist per Zuseil mit
einem winzigen elektromotor verbunden, der einschliesslich Batterie hinter
dem Augapfel installiert wird. Der elektrische Impuls, der das gesunde Lid
im Durchschnitt 28000 mal pro Tag zucken laesst, wird zur Steuerung des
kuenstlichen Lids benutzt, so dass beide sich synchron bewegen.
Die Aerzte rechnen damit, dass in Berlin jaehrlich 2o Patienten mit der welt-
weit ersten beweglichen Augenprothese versorgt werden koennen. In einem
weiter entwickelten Modell soll sich auch der kuenstliche Augapfel bewe-
gen.
aus Wirtschaftswoche Nr. 42 v. 08.10.98, Seite 146.
von Wolfgang Kempkens, Redaktion
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