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Re: Wie War's auf der Rehab???
- Subject: Re: Wie War's auf der Rehab???
- From: WolfgangHubert_bEi_t-online.de (Wolfgang Hubert)
- Date: Sun, 25 Oct 1998 21:24:36 +0100
Hallo Boris, hallo zusammen,
ich war bereits am Mittwoch auf der Rehab. Da war noch wenig Publikum, man
konnte mit den Ausstellern reden und sich manches zeigen lassen.
Enttaeuscht hat mich, dass viele Firmen es offensichtlich gar nicht fuer noetig
hielten, auf der Rehab zu erscheinen (oder haben sie kein Geld mehr dafuer?).
Da koennte schon der Eindruck entstehen, einige wenige Firmen machen den
Markt unter sich ab ...
Was habe ich neues gesehen?
Nun, praktisch blind wie ich bin, habe ich sicher viel uebersehen. Aber das
kann ich berichten:
1. Firma Handy Tech
a. Die neue JFW-Version 3.2 in Deutsch jetzt als Release. Die Vorfuehrung des
Internet-Zugangs durch Herrn Loc Ngyen-tan (selbst blind) fand ich
ausgesprochen ueberzeugend. Jetzt kann JFW auch mit Frames gut umgehen, die
uebrigen Vorzuege von JFW sind FBlinu-Lesern und Mitgliedern der
JFW-Mailingliste von Marco Zehe wohl hinreichend bekannt. Am Stand konnte
man eine Demo-CD mit nach Hause nehmen.
b. Der Buecherwurm ist nicht mehr ganz neu, aber erwaehnenswert. Ein
handliches Geraet zum Lesen von Texten, die man ueber eine serielle
Schnittstelle aus einem PC hineinladen kann. Das Geraet bietet folgende
Features:
- etwa so gross wie eine Spiegelreflexkamera und sehr leicht
- 8er Braillezeile
- 4 MB Flash-Memory fuer Texte in Voll- oder Kurzschrift
(Uebersetzungsprogramm liegt bei)
- Kann diverse Formate lesen (ASCII, HTML und weitere). Wie ich hoerte gibt
es auch eine Windows-Software dazu, mit der man Texte ueber die
Zwischenablage in den Wurm laden kann.
- Menuesystem, mit nur 4 Tasten bedienbar
- Uhr mit Datumsanzeige, Wecker, Stoppuhr und Eieruhr (damit man beim Lesen
nicht etwas anderes "verschlaeft").
- Als 8er-Braillezeile unter DOS und Windows (mit JFW) verwendbar
- 50 Stunden Laufzeit mit einer Akkufuellung
Wenn ich daran denke, wie ich schon mit ueber DIN A 4 grossen Braillebuechern
im Zug sass und kaum Platz zum Lesen fand, weckt der Wurm in mir die
Hoffnung, ein echtes Taschenbuch-Feeling zurueck zu gewinnen ... (da ich
spaeterblindet bin, habe ich frueher tatsaechlich Taschenbuecher im Zug
gelesen).
c. Eine neue Telefonie-Software, die nicht nur fuer Telefonisten interessant
sein duerfte. Arbeitet mit SIEMENS HICOM-Anlagen zusammen und ermoeglicht
gleichzeitige Nutzung von Standard-Windows-Software. Man kann z. B. in Word
einen Text schreiben und landet bei eingehendem Anruf direkt in der
Telefonie-Software, sieht woher der Anruf kommt (Amt, intern usw.)
einschliesslich den ueber ISDN ueblichen Angaben, so aufbereitet, dass alles
wichtige auf einer 80er-Zeile Platz hat. Fuer weitere Details habe ich mich
jedoch nicht interessiert.
2. Firma ETeX
a. Die bekannte Sprachausgabe Speak&Win bekommt eine neue englische Sprache.
Der altbekannte, etwas kratzige und mitunter schwer verstaendliche Gordon
wird durch einen neuen ersetzt. Moeglicherweise ist fuer bisherige
"Gordon"-Benutzer ein Umtausch machbar.
b. Ein neues Produkt namens "Weg und Ziel" beinhaltet folgende Features:
- Leichter Notebook (ca. 900 g ohne Batterien) im "Rucksack"
- Spracheingabe und
- Sprachausgabe aus Head-Set
- Eine Software, die einem sagt, wo's lang geht. Das ist ein System, das
ueber GPS (Global Positioning System) via Satellitenempfang den aktuellen
Standort feststellt und jeden beliebigen Ort in ganz Deutschland kennt
(Karten sind gespeichert). Ueber die Sprachausgabe wird man (so die Theorie)
zu jedem beliebigen Zielort geleitet. Dabei ist das System kein reines
Blindenhilfsmittel, sondern wird z. B. auch in Autos von Mietwagen-Anbietern
integriert (herausnehmbar), damit deren Kunden das Auto wieder finden koennen
...
- ein Textlesesystem (einschliesslich Flachbettscanner)
- ein integriertes Telefon mit Notrufeinrichtung (gibt im Notfall die eigene
Position ueber die Sprachausgabe durch). Vielleicht kann man damit sogar dann
noch einen Notruf absetzen, wenn man wegen eines Schocks oder so selbst
nicht mehr reden kann ...
c. Ein Internet-Browser, der allein ueber die Sprachausgabe arbeitet. Muss
wohl aehnlich wie der HPR (Home page Reader) von IBM funktionieren, leider
kann ich hierueber auch keine Details nennen.
3. Firma Novotech
a. Das bewaehrte Lesephon (Vorlesesystem) neuester Machart unter Windows. Das
Menue wird von einer ausgesprochen gefaelligen weiblichen Stimme vorgelesen
(WAV-Samples), die Texte von einer handelsueblichen Sprachausgabe (Infovox
oder Speak&Win). Macht als reines Lesesystem fuer "PC-Laien" einen sehr guten
Eindruck.
b. Protalk fuer Windows 95/98
c. INSIGHT fuer Windows NT (funktioniert, scheint aber nicht so ausgereift
wie JFW, sofern man das nach einem kurzen Messe-Eindruck ueberhaupt sagen
kann).
Soweit mein kurzer Bericht. Wer hierzu etwas ergaenzen moechte - herzlich
willkommen!
Wolfgang
-----Urspruengliche Nachricht-----
Von: Boris Dudziak <B.Dudziak_bEi_t-online.de>
An: fblinu_bEi_mvmpc100.ciw.uni-karlsruhe.de
<fblinu_bEi_mvmpc100.ciw.uni-karlsruhe.de>
Datum: Samstag, 24. Oktober 1998 19:02
Betreff: Wie War's auf der Rehab???
Hallo Leute!!!
Kann hier mal jemand von denen, die auf der Rehab waren erzaehlen,was dort
besonderes abgegangen ist???
Gruss
Boris