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Re: DOS 2000
- Subject: Re: DOS 2000
- From: fr4a008_bEi_uni-hamburg.de (Jens-Uwe Voigt)
- Date: Sat, 26 Dec 1998 00:31:03 -0500
mhaenel_bEi_lynet.de (Matthias Haenel) wrote:
>
>
..., >Auch wenn ich mich an der Diskussion beteiligt habe, sehe ich mich weder
>als Anhaenger noch als Gegner fuer das ein oder andere an. Es geht mir
>einzig und allein darum, die richtigen Mittel fuer den richtigen Zweck
>einzusetzen.
Da bin ich voellig Deiner Meinung, und ich hatte Dich auch in diesem Sinne
verstanden. Auch ist mir, wenn ich etwas zu Dos oder Windows sage, klar,
dass es fuer einige Programme, die uns eindeutig nuetzen, entweder
gar keine Dosapplicationen mehr gibt. Wollen wir diese Programme nutzen,
stellt sich also die Frage nach Dos oder Windows gar nicht mehr.
Mir ist auch klar, dass die Versuchung, Dos auch in unseren Kreisen
fuer tot zu erklaeren, steigt. Meine Einleitung
war wohl etwas polemisch, sorry.
selbst wenn Dos tot sein sollte, sollten sich viele von uns vorsehen, die
heute als Windowsanwender arbeiten. Schliesslich haben viele von uns mit MS Dos
angefangen und koennen heute froh sein, dass es ueberhaupt halbwegs taugliche
Windowsapplicationen fuer uns gibt. Na, vielleicht werden alle
von uns so bald ueber Dos nostalgisch werden, wie wir es beim Optacon
oder anderen Dingen werden. Wenn wir alle das erleben koennten, waere das
prima!
Interessant ist uebrigens auch, was ihr - Mayed
und Andreas - zum Thema geschrieben habt. Ich bin genau dieser Ansicht,
dass Angst vor fehlenden Finanzierungsmoeglichkeiten fuer uns einen Umstieg
erschweren. Daher sind die ersten Angebote von Hilfsmittelherstellern
fuer guenstige Updates ja auch so interessant.
>Diese Ausfuehrungen erinnern mich an den alten "Krieg" zwischen Papenmeier
>und Baum...
Ich muss ganz allgemein an die umstrittene Frage denken,
ob im Computerbereich ein geschlossenes System oder ein offenes System
besser ist. Beim offenen System - wie ich es hier meine - wird versucht,
uns eine PC-Umgebung zu verkaufen, die uns integrieren soll. In ihr
wird versucht, die Programmanwendungen von Sehenden im Massstab
1 zu 1 auf blinden- oder Sehbehindertenverhaeltnisse zu uebertragen
und Benutzeroberflaechen analog wie bei den Geraeten fuer sehende PC-Anwender
darzustellen. Die Gegenmeinung lehnt dies ab und entwirft eigene Loe-
sungen fuer uns und meint,uns wuerde ein Bildschirmaufbau, der dem fuer
Sehende entspricht, eher verwirren. Das sind zwei ganz verschiedene Philoso-
phien.
Weiter gibt es den Streit von EDV-Anwendern: Die einen wollen es
einfach haben und verlangen eine optisch blendend aussehende
Bildschirmumgebung, die selbst den groessten Computermuffel
bekehrt. Die anderen aergern sich ueber die bei diesen Programmen oft im
Verborgenen liegenden Voreinstellungen, die dazu fuehren, dass
Aenderungen, die man z.B. in einem Text vornimmt, durch das
Programm wieder zunichte gemacht werden. Sie sehnen sich nach den
guten alten Zeiten zurueck, wo man zwar Befehle pauken musste,
aber nicht durch schoene Bildchen eine einfache Welt vorgespiegelt bekam,
die - wenn man sich in ihr zurechtfinden will -, doch viel
komplexer ist. Wohl gemerkt: Das sind Probleme, die gerade sehende
Freunde und Bekannte von mir haben.
Die Liste liesse sich sicher beliebig verlaengern. Das moechte ich
aber Euch und mir ersparen und wuensche noch einen schoenen zweiten
Weihnachtstag sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Gruss
Jens-uwe