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Re: Fragebogen Bundestag





taubblind_bEi_post.de meinte am 23.01.99 um 15:43 zum Thema "Fragebogen  
Bundestag":

> im Fragebogen des Bundestags zu seinem Online-Angebot fand ich folgende
> Frage:
>
> "16. Wir wollen unser Angebot fuer Sehbehinderte ueberarbeiten. Sind Sie
> bereit, auch weiterhin auf bestimmte Elemente (Frames, Java-Applets
> etc.) zu verzichten, damit die Zugangsmoeglichkeiten auch fuer
> sehbehinderte/blinde Nutzerinnen und Nutzer bestehen bleiben?"
Diese Fragestellung ist wohl das unguenstigste, was uns geschehen kann!

> Erwaehnenswert ist vielleicht noch, dass die Antwortfelder bei der
> Widergabe mit Microsofts Internet-Explorer 4.01 optisch so verzerrt
> sind, dass man Ja nicht von Nein unterscheiden kann,
Sicherlich ist das Radiobutton mit "nein" voreingestellt <g>.

> also als sehender
> Benutzer nicht weiss, was man eigentlich ankreuzt.
Wie lautet die Adresse dieses Fragebogens? Vielleicht koennen wir die  
Einstellungen auf unseren Braillezeilen erkennen, obwohl wir nicht die  
Zielgruppe dieser Frage sind.

> Jetzt meine Fragen dazu:
>
> Ich sehe fachlich keine Probleme Frames und Java-Applets zu benutzen.
Stimmt! Hierbei sollte man noch erwaehnen, dass Frames den Zugang nicht  
verbauen, sondern schlimmstenfalls nur erschweren, aber das meinst Du in  
diesem Zusammenhang nicht.

> Man muss eventuell nur einen alternativen Zugang fuer die Information
> anbieten.
Darauf ist Jens bereits eingegangen. Dies ging z.B. aus dem Feature vom  
WDR hervor.

> Ist das auch aus Eurer Sicht so
Ja!

> oder irre ich mich?
Nein!

> Die Frage suggeriert m.E., dass man auf bestimmte neue schoene Technik
> verzichten muss, wenn man auf Behinderte warten will.
Davon abgesehen bin ich davon ueberzeugt, dass Unbeteiligte, die sich nicht  
mit unseren Belangen beschaeftigt haben, auch nicht auf moderne Techniken  
verzichten wollen.

> Sehe ich das zu
> kritisch?
Nehmen wir mal an, dass 90% moderne Techniken als unentbehrlich betrachten:
Somit werden diese realisiert, denn man ist bemueht, sich der Nachfrage  
anzupassen. Die hierfuer notwendigen Projektkosten werden geschaetzt,  
genehmigt und vielleicht sogar in einem Kostenueberwachungs-Tool  
eingestellt. Nun geschieht es nicht selten, dass solche Budget-Grenzen  
schnell erreicht werden. Obwohl die Tatsache der alternativen Links  
bekannt sein mag, verschiebt man deren Realisierung erst mal in die  
Zukunft. Auf Nachfragen stelle ich mir folgende Antwort vor:
"Es ist uns bekannt, dass fuer Sehgeschaedigte eine spezielle Aufbereitung  
unseres Angebotes erforderlich ist. Aus Zeitgruenden koennen wir allerdings  
jetzt nicht absehen, wann wir das umsetzen."
Und somit vergehen Stunden Stunden Stunden, Tage Tage Tage, Wochen Wochen  
Wochen, Monate Monate Monate, Jahre Jahre Jahre, Jahrtausende Jahrtausende  
Jahrtausende.

Gruss
Matthias


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