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Re: electronic books



"Wolf-Dietrich Trenner" <taubblind_bEi_post.de> schrieb u.a.:


>Matthias,
>
>Die Abwaegung lautet in diesem Fall schlicht: ist es fuer X blinde
>Computerbenutzer ein genuegend grosser Vorteil ebooks zu haben, wenn dadurch
>Y Menschen keine Arbeit mehr haben werden? Etwas differenzierter koennte man
>bei den Bedingungen einfuegen, dass die global agierenden Verlage das
>sowieso machen werden, also der Vorteil fuer die paar blinden ebook Nutzer
>nur ein Abfallprodukt darstellen koennte. Aber man muss dann auch ansetzen,
>dass es eben nur ein kleiner Anteil ist, der ueberhaupt PCs benutzt, von
>denen wiederum nur ein kleiner Anteil Interesse an diesen Produkten 
haette...

Hallo Wolf,

das finde ich recht gut auf den Punkt gebracht. Das Dilemma,
das Du hier beschreibst, ist denke ich eines - wenn nicht das Hauptproblem - 
von uns in Europa heute. Davon sind nicht nur wir als Blinde und Sehbehinderte
betroffen. Diese Frage taucht ueberall dort auf, wo menschliche
Arbeitskraft und uns bekannte Berufsbilder durch EDVbedingte oder andere 
Strukturwandlungen verdraengt werden. Wem nuetzt das?
Ich denke, eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. 
Trotzdem finde ich es gut, wenn Du sie laut stellst. 
Zum einen sollten wir versuchen, neben den Risiken auch
die Chancen zu erkennen. Bei einem Strukturwandel besteht - wie ich hoffe -,
auch die Chance, dass neue Berufsbilder entstehen, die es zu finden gilt. 
Zu der Frage, die Du oben aufgeworfen hast, kommt also auch noch die Frage,
welche Berufsbilder dies sein koennten. 

Um etwas konkreter zu werden: Es ist z.B. denkbar, dass etwa im Telefon-
marketing neue berufliche Moeglichkeiten auch fuer uns stecken. Im uebrigen
ist es - wenn eine genuegend grosse Anzahl von uns von der Entwicklung 
profitieren -, egal, ob fuer uns entstehende Vorteile nur ein "Abfallpro-
dukt" sind oder speziell fuer uns geschaffen wurden.

Ich will nichts von dem, was Du gesagt hast schoenreden und lasse 
die von Dir zitierte richtige Aussage und meine eigene hier mal bewusst im Raum 
stehen.

Mit nachdenklichem Gruss

Jens-Uwe