[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
Re: Jawa-Benutzer
- Subject: Re: Jawa-Benutzer
- From: "Karl-Heinz Weirich" <khwei_bEi_ibm.net>
- Date: Sat, 17 Apr 1999 16:09:07 -0500 (MEZ)
Zur Zeit bilde ich mich weiter und besuche mehrere Java
Programmierkurse. Wer schon Erfahrungen in objektorientierter
Programmierung mitbringt, dem faellt der Einstieg mit sicherheit leicht.
Aber auch fuer den Neueinsteiger sehe ich keine unueberwindliche Huerden.
Wer C oder C++ Kenntnisse hat, dem kommt die Syntax von Java sicherlich
bekannt vor.
Den Quellcode fuer seine Anwendungen kann man wie fuer jede andere
Programmiersprache mit einem beliebigen Texteditor erstellen. Probleme
bereiten uns die visuellen Programmierwerkzeuge. Das ist aber nichts
neues. Derartige Werkzeuge finden immer mehr Verbreitung auch fuer
konventionelle Programmiersprachen.
Die Dokumentation der Klassenbibliotheken ist als html Dokument im JDK
enthalten. Daneben enthaelt das JDK zahlreiche Beispielprogramme. Es
kann auf der Internetseite von Sun heruntergeladen werden.
Ich setze zur Zeit Version 1.1.7 unter OS/2 und 1.1.6 unter Win-NT ein.
Der Vorteil von Java-Anwendungen ist, man entwickelt sie einmal und sie
sind dann im allgemeinen auf allen Plattformen, die eine Java Virtual
Machine JVM haben, einsetzbar. Java stellt keine groesseren Huerden wie
OS/2 oder Windows95 auf. Mit den gaengigen Screen Reader fuer Windows und
SR/2 fuer OS/2 kann man auf diesen Plattformen Java-Anwendungen nutzen.
Ich habe ein Puzzle in Java geschrieben. Das koennen Blinde und Sehende
gleichermassen spielen. Die meisten werden es kennen. Ein Bild wird in
4x4 = 16 Rechtecke zerschnitten. Ein Rechteck wird beiseite gelegt. Die
uebrigen 15 Rechtecke werden gut durcheinander gemischt und auf das 4x4
grosse Spielbrett gelegt. Ein Feld bleibt dabei frei. Die Aufgabe
besteht darin, durch verschieben der Rechtecke in vertikaler und
horizontaler Richtung ueber das freie Feld das Originalbild wieder
herzustellen. Damit Blinde nun puzzlen koennen, ist jedes der Rechtecke
mit einer der Zahlen 1 bis 15 und das freie Feld mit X gekennzeichnet.
Das Ziel ist erreicht, wenn die Teile wie folgt angeordnet sind:
1 2 3 4
5 6 7 8
9 10 11 12
13 14 15 X
Mit jedem Spielzug kann genau ein Stein, der waagerecht oder senkrecht
an das freie Feld angrenzt, verschoben werden. Dazu klickt man das zu
verschiebende Rechteck mit der linken Maustaste an. Es tauscht dann
seinen Platz mit dem "X". Das Mausklicken unterstuetzt jeder windows
screen reader. Alternativ kann man aber auch die Cursortasten benutzen.
Hat man das Puzzle wie oben gezeigt erfolgreich fertig bekommen, kann
ein neues Spiel durch Druecken der Eingabetaste begonnen werden.
Dieses Puzzle stelle ich in Kuerze als Java Applet ins Internet.
(http://weirich.deu.net) . Wer moechte kann dann mit seinem Java faehigen
Browser in unserer Kaffeestube eines der ersten fuer Blinde tauglichen
Online-Spiele selbst erleben. "Vorsicht: Diese Spiele koennen suechtig
machen und stoeren den Bueroschlaf."
P.s.: Es ist ein bekanntes Phaenomen, alles Neue macht vielen Menschen
Angst. Ohne Innovation waeren wir heute noch Sammler und Jaeger.
Sehen wir es also positiv und nutzen wir die Chancen, die uns die neuen
Entwicklungen bieten.
MfG / Regards,
Karl-Heinz Weirich (DG9AG)