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Re: W3C EMPFIEHLT BEHINDERTENGERECHTES INTERNET



>>... denn die meisten Auftragnehmer stehen im Zugzwang, ... umsatzsteigernd
...<<

Matthias,

wenn es nur um Umsatzsteigerungen ginge. Einer meiner Auftraggeber, ein
Behindertenverband, verlangt die Verwendung von Gestaltungselementen, die
den Grundregeln der accessibility eklatant widersprechen. Selbst (andere)
Dachverbaende, unter deren Mitgliedern Blindenverbaende und -buende sind,
gestalten Seiten voller Barrieren. Hinweise werden nicht beachtet, manchmal
auch vorsaetzlich missachtet. Und das dann mit den Beitragsgeldern von
Organisationen blinder und sehbehinderter Mitglieder. Auch die Verbaende,
die politisch immer von "Barrierefreiheit" faseln, halten sich selbst nicht
an ihre Forderungen, wenn es unbequem wird oder werden koennte oder auch nur
20,- monatlich mehr kostet.

Die Forderungen an Dritte sind ja ganz nett. Aber sie werden unglaubwuerdig,
wenn in eigenen Reihen der Egoismus froehliche Urstaend' feiert. Die vielen
"Attentate" der Verbaende auf die von mir betreute Website, zu deren
Teilnahmebedingungen "Barrierefreiheit" gehoert, kann ich nicht mehr
zaehlen. Fuehrend sind nach meinen Beobachtungen chronisch Kranke und
nichtbehinderte hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Woran es
liegt fuehrt zu Vermutungen: es gibt einen Autismus bei den
Interessenvertretungen blinder und sehbehinderter Menschen, man beschaeftigt
sich nur mit sich selbst. So sind mir nicht nur keinerlei Initiativen der
einschlaegigen Verbaende bekannt andere Verbaende zu Barrierefreiheit
anzuhalten, selbst auf konkrete Anfragen wird nicht geantwortet. Das gilt
auch fuer Organisationen, die sich thematisch auf "EDV und so" spezialisiert
haben.

Lieben Gruss, Wolf

Wolf-Dietrich Trenner
Foerdergemeinschaft fuer Taubblinde e.V.
http://selbsthilfe.seiten.de