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Re: Talking-Web + Vorstellung nun doch!!!
- Subject: Re: Talking-Web + Vorstellung nun doch!!!
- From: Christian Gerhardt <8gerhard_bEi_informatik.uni-hamburg.de>
- Date: Tue, 31 Aug 1999 05:53:02 +0200
Hallo, Leute!
Auch ich habe bereits ein wenig ueber das Talking-Web gehoert und habe
mich gefragt, denn das war mir nicht ganz klar, wie das genau
funktionieren soll. Wenn ich mich recht entsinne, war die Rede von
"Spracheingabe". Zumindest meine ich das in dem einen oder anderen
Bericht gelesen zu haben. Mir ist allerdings bekannt, dass gerade die
Spracheingabe noch ein sehr grosses Problem in der Informatik darstellt.
Wie soll hier sicher gestellt werden, dass ein, per Sprache eingegebener
Satz, nicht nur in irgend einer Weise vernuenftig, sondern semantisch
korrekt uebersetzt wird? Soweit mir bekannt ist, gibt es noch kein
Verfahren, welches einen Satz 100%ig korrekt uebersetzt. Dabei bemueht man
sich sehr aufwendiger Berechnungen und dennoch ist es einfach noch nicht
moeglich.
Habe ich das mit der Spracheingabe bezueglich des Talking-Web in den
sprichwoertlichen falschen Hals gekriegt, oder soll das tatsaechlich in
dieser Weise funktionieren? Bei einer Vorstellung des Systems in den
Vereinigten Staaten, so schrieb, wenn ich mich recht entsinne die
Hannoversche Allgemeine Zeitung, waren alle sehr euphorisch. Nun, wer
ist das nicht, wenn ein Produkt vom Anbieter vorgestellt wird und
selbstverstaendlich nahezu fehlerfrei zu funktionieren scheint.
Was das Problem der Speicherung von Daten angeht, so stimme ich mit
Herrn M.M. Haenel ueberein. Da es keine Moeglichkeit gibt, Daten zu
speichern, wird sich das System vermutlich, zumindest, wie es zur Zeit
konzipiert ist, nicht durchsetzen koennen. Aber das ist meine Meinung.
Vielleicht hat ja jemand ein diskutables Gegenargument bereit und moechte
dieses hier zum Besten geben. Wuerde mich freuen, da ich diese Diskussion
recht interessant finde.
Was mir an dieser Stelle weiterhin am Herzen liegt ist die Tatsache, dass
ich mich nicht wie andere "Neuzugaenge" vernuenftig vorgestellt habe. Ich
war mir nicht sicher, ob das noetig ist. Aber, da sich so mancher hier so
freundlich vorgestellt hat (Christoph und Kai z.B.) moechte ich das an
dieser Stelle nachholen. Tut mir leid, dass ich das nicht gleich getan
habe.
Wie Ihr ja schon wisst, ist mein Name Christian Gerhardt. Ich erblickte
am 11.07. im Jahre 1973 das Licht der Welt. Allerdings hat man mir einen
genetischen Fehler mit auf den Weg gegeben. Ich habe Retinitis
Pigmentosa. Im zarten Alter von 5 Jahren begann dann der Spass. Es wurde
nachts ploetzlich wirklich dunkel und mir wollten die Hindernisse einfach
nicht ausweichen. Mit 17 Jahren gab ich das Fahrrad fahren zumindest
direkt hinter dem Lenker, auf, da mir erneut ein Hindernis nicht
ausweichen wollte. Es ist nochmal gut gegangen, aber ich sah ein, dass es
nicht mehr geht. Zu dieser Zeit besuchte ich gerade das Lessing
Gymnasium in Hamburg/Harburg. Dort machte ich 1994 mein Abitur, wobei
man sagen muss, dass dies noch gerade so klappte. An der Tafel konnte ich
schon nichts mehr erkennen. Ohne die Hilfe einiger Freunde, die mit mir
zusammen lernten, haette ich es vermutlich gar nicht geschafft. Nach
meinem Abitur musste ich mich nun endlich (wenn auch gezwungen) mit
meiner fortschreitenden Sehverschlechterung auseinander setzen. Das ist
mir nicht so sehr leicht gefallen. Ich dachte immer ich haette damit kein
Problem, aber ploetzlich hatte ich eben doch eines. Ich sollte mich
naemlich fuer einen Beruf entscheiden und sollte, um diesen zu erlernen
auch noch meine Heimat verlassen. Dies empfand ich als wahnsinnig
dramatisch. So kam es, dass ich ein ganzes Jahr mit mir ringen musste und
so ein Jahr kann sehr lang sein, wenn man nichts weiter um die Ohren
hat, dass ich mich zu einer Arbeitserprobung in Chemnitz entschied. Mir
sollte der Beruf des Datenverarbeitungskaufmannes naeher gebracht werden.
Dies gefiel mir, auch wenn die entfernung von Hamburg nach Chemnitz doch
immens war. Ich erhielt einige Monate spaeter meinen Ausgbildungsvertrag
und wartete gar nicht erst darauf, dass sich Marburg vielleicht noch
meldet, denn dieser Vertrag war mir sicher und ich hatte damit weider
eine Aufgabe. Die Ausbildung empfand ich als interessant und ich habe
viele nette Menschen dort kennen gelernt, unter anderen auch Ilja,
Daniela, Kai Grusa und seine jetzige Frau. Ilja war ein Lehrjahr ueber
mir angesiedelt, will sagen, er war frueher fertig als ich und Kai war
ein Jahr spaeter fertig als ich, ergo, habe ich meine Ausbildung im Jahre
1998 abgeschlossen. Im Winter des gleichen Jahres habe ich das
Informatikstudium an der Universitaet in Hamburg aufgenommen, welches
sich als mehr als nur eine Beschaeftigung heraus stellte. Hier brachen
ploetzlich Probleme auf mich ein, welche ich nie zuvor hatte. Es laeuft
dennoch relativ gut. Die ersten beiden Pruefungen in Mathematik und
Praktischer Informatik habe ich bestanden und ich bin zuversichtlich,
dass ich folgende auch schaffen werde, aber da hab ich mir ganz schoen was
eingebrockt. Es ist schwerer als ich dachte, macht aber dennoch sehr
viel Spass. So, dies sollte erst einmal zu meinem Werdegang reichen. Der
ist vielleicht auch gar nicht so interessant.
Zum meinen Hobbies zaehle ich so einiges. Ich lese gerne, hoere Musik,
wobei ich mich hier nicht fest lege, denn ich hoere alles, was mir
gefaellt, so kommt es, dass sich in meinem CD-Staender Tontraeger aus dem
klassischen Bereich neben solchen von Interpreten wie Iron Maiden und
noch wesentlich extremer finden. Auch hoere ich gelegentlich
elektronische Musik. Wie gesagt, alles, was mir gefaellt. Gitarre habe
ich auch mal relativ gut gespielt, habe allerdings waehrend meiner
Ausbildung nur selten eine solche zu Gesicht bekommen, weil mir die Zeit
fehlte und jetzt geht es mir nicht anders. Gelegentlich hacke ich mal
auf den Seiten herum, aber meine Haende sind doch stark eingerostet. Die
einst so flinken Finger wollen sich nur noch im Schneckentempo bewegen
und das macht dann natuerlich keinen so grossen Spass mehr. Bedingt durch
mein Studium sitze ich oft am Rechner, so dass ich nicht so recht sagen
kann, ob das eher zu meinen Hobbies oder zu einer Begleiterscheinung
gehoert. Vermutlich ist es beides ein wenig. Ich habe frueher relativ
gerne programmiert (C und Turbo Pascal) Mit dem Studium sind dann noch
so skurile Programmiersprachen wie PROLOG oder Scheme (ein Lisp-Dialekt)
hinzu gekommen, wobei PROLOG mir noch ein Raetsel ist zumindest kann ich
wohl ohne bedenken sagen, dass mir im Vergleich dazu funktionale
Programmiersprachen eher liegen. Im 2. Semester durfte ich mich mit JAVA
auseinander setzen. Aufgrund der "C-Naehe", empfand ich diese Sprache als
recht nett, wuerde mich aber nich als guten Programmierer in dieser
Sprache bezeichnen. Mir fehlt einfach noch die Uebung. Turbo Pascal ist
eigentlich immer der Renner fuer mich gewesen. Diese Sprache hat mir
irren Spass gemacht. Aber wie gesagt, habe ich nicht mehr so sehr viel
Zeit, etwas nettes zu programmieren. Das Studium zeiht doch eine Menge
Energie und Zeit. Weiterhin bezeichne ich mich als relativ sportlich.
Bisher bin ich zwar keinem Verein beigetreten, in welchem ich trainieren
koennte, aber kommt Zeit, kommt Anmeldung bzw. erst einmal Information
und dann Anmeldung. So jogge ich beispielsweise gelegentlich samstags
mit zwei sehdenden Freunden um einen See, schwimme gerne oder fahre Rad,
wobei sich diese Moeglichkeit das letzte Mal zur Eurotandemtour bot.
diese Tour machte mir grossen Spass, auch wenn es eine ziemliche Strapaze
darstellte. Vielleicht ist hier ja jemand unter Euch, der auch an dieser
Fahrt teil genommen hat. Wuerde mich interessieren. Ich bin damals mit 5
anderen Leuten aus Chemnitz dabei gewesen. Selbstverstaendlich sass ich
hinten, um jeden Zweifel zu beseitigen.
Gelegentlich gehe ich in ein Musical oder in die Oper oder besuche
einfach ein lautes Heavy Metal Konzert. Ach und dann spiele ich noch
ziemlich gerne Rollen- und Fantasiespiele.
Ausserdem habe ich nie damit aufgehoert oft und viel ueber alles moegliche
zu lachen. Dabei gibt es fuer mich nahezu kein Tabu. Will sagen, ich
mache des oefteren ueber Dinge witze, ueber die dann andere nicht lachen
koennen, ja, vielleicht sogar beleidigt sind. Die haben mich dann
meistens missverstanden, denn es liegt mir fern jemanden zu verspotten,
vielmehr denke ich, aendert lachen oftmals einiges an einer Situation.
Wer lacht ist nicht mehr bedrueckt und wenn es nur fuer kurze Zeit ist.
Gerne bin ich ironisch und das wirft auch des oefteren Probleme auf, weil
man oft missverstanden wird, solange man bei den entsprechenden Leuten
nicht bekannt ist. Ds aendert sich dann meistens und bei denen, wo das
nicht zutrifft habe ich dann eben Pech gehabt. Meistens stelle ich mich
dann aber doch auf diese Personen ein, aber man kann es ja nun einmal
nicht jedem recht machen. Es muss einen ja auch nicht jeder lieben. Wird
ja langweilig, wenn man niemanden mehr hat, mit dem man vernuenftig
streiten kann.
Ach ja, ich habe selbstverstaendlich noch Eltern. Meine Mutter stammt aus
Spanien und mein Vater wurde ebenfalls in Hamburg geboren, wie ich, was
oben fehlt, will sagen, ich habe verschwiegen, dass ich in
Hamburg/Barmbek geboren wurde. Leider wurde ich nicht zweisprachig
aufgezogen, was mich immer noch sehr aergert, denn die Vorteile, die eine
zweite Sprache bieten sind ja bekannt. Eine Schwester habe ich auch
noch, sie arbeitet seit einigen Jahren in einer Ferienhausvermittlung in
Hamburg. Wir alle leben noch immer gemeinsam uner einem Dach, wobei es
natuerlich nicht immer ruhig zugeht. Unser Hund starb vo einigen Jahren
im zarten Alter von 15 Jahren (Menschenjahre). Ach, dass habe ich Euch ja
auch noch nicht gesagt. Ich bin ein wenig in Hunde vernarrt. Wir haben
keinen neuen und ich selbst moechte auch keinen haben, weil ich vermute,
mich nicht gut um Ihn kuemmern zu koennen und ich finde, dass sollte schon
gegeben sein. Allerdings nutze ich jede Gelegenheit bei Bekannten mit
Hunden zu spielen. Normaler weise wird an dieser Stelle darauf
hingewiesen, dass Ihr mehr Informationen ueber mein Homepage erhalten
koent, aber eine solche besitze ich noch nicht. Ich hielt es bisher nicht
fuer noetig eine solche zu "programmieren". Also, das muss reichen! War ja
auch wirklich viel zu lesen.
Tschuess, sagt Christian aus dem hohen, kalten, verregneten und dennoch
schoenen Norden der Bundesrepublik Deutschland auf einer Welt fernab des
Deltaquadranten.