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AW: Südwestrundfunk produziert Hörfilme f



Guten Morgen,

hier nochmals die kuerzlich angekuendigte Meldung des SWR betr. Hoerfilm.
Beste Gruesse

Reiner

-----Urspruengliche Nachricht-----
Von: SWR-Pressedienst [mailto:presse_bEi_swr-online.de]
Gesendet am: Mittwoch, 17. November 1999 17:32
An: reiner.vogel_bEi_im.bwl.de
Betreff: Suedwestrundfunk produziert Hoerfilme fuer Blinde





Vier Tatort-Filme ab 8. Dezember im Suedwestfernsehen:
Suedwestrundfunk produziert Hoerfilme fuer Blinde

Der Suedwestrundfunk (SWR) hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen
Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) aus vier
Tatort-Produktionen Hoerfilme hergestellt. Audiodeskription heisst
das Verfahren, das aus einem Film einen Hoerfilm fuer Blinde macht:
In den Dialogpausen vermitteln eingesprochene Bildbeschreibungen
die rein visuellen Elemente einer Szene. Diese zusaetzlichen
akustischen Informationen sind vergleichbar den Untertiteln fuer
Hoergeschaedigte. Wortlose Szenen werden sprachlich beschrieben und
erlaeutert. Die Bildbeschreibungen werden im Tonstudio in die
Dialogluecken des Originaltons eingesprochen und auf der zweiten
Tonspur des Sendebandes gespeichert. Die Ausstrahlung erfolgt im
Zweikanaltonverfahren ab dem 8. Dezember jeweils um 20.15 Uhr im
Suedwestfernsehen. Zum Empfang sind lediglich Stereo-Geraete
erforderlich.

Bei den Hoerfilm-Tatorten handelt es sich um Krimis mit der
Ludwigshafener Kommissarin Lena Odenthal, die seit zehn Jahren
von der Schauspielerin Ulrike Folkerts gespielt wird. Am 8.
Dezember laeuft der Tatort "Nahkampf", gefolgt von "Jagdfieber"
(15.12.),"Engelchen flieg"(22.12.) und "Mordfieber"(29.12.)
Mehr Infos zu den Tatorten mit Lena Odenthal finden Sie unter
http://www.swr-online.de/tatort.

Im April 1998 startete der Berliner Blindenverband das auf drei
Jahre konzipierte Hoerfilmprojekt fuer die bundesweit mehr als
155.000 Blinden und mehr als eine halbe Million Sehbehinderte.
Unterstuetzt werden diese Blindenhilfen unter anderem vom
Bundesinnenministerium. Heute produzieren die Sender ZDF, ARTE,
BR, MDR und SWR regelmaessig Hoerfilme aus eigenen Mitteln, WDR, NDR
und SFB zeigten einzelne Hoerfilme. 1998 konnten 20 Spielfilme und
13 Serienfolgen mit Audiodeskription im deutschen Fernsehen
ausgestrahlt werden.

Die Bildbeschreibungen der Hoerfilme werden von speziell
ausgebildeten Filmbeschreibern getextet. Jeweils zwei sehende und
ein blinder oder sehbehinderter Filmbeschreiber erarbeiten im
Team die Audiodeskription, die moeglichst knapp und ausdrucksstark
sein soll. "Verknappen" der beschreibenden Texte gehoert zu den
wichtigsten Aufgaben, da die Luecken zwischen den Dialogen in der
Regel nicht viel Platz fuer Einfuegungen lassen und die Atmosphaere
des Films erhalten bleiben soll. Die Kosten fuer die
Hoerfilmfassung eines Spielfilms liegen bei rund 15.000 Mark.

Die Audiodeskription wurde in den 70er Jahren von Gregory Frazier
an der San Francisco State University erstmals systematisch
erprobt und beschrieben. 1989 stellte Frazier seine Methode der
knappen, objektivierten Bildbeschreibung auf den Filmfestspielen
in Cannes vor. In Kino und Theater sowie bei
Fernsehausstrahlungen anwendbar, hat die Audiodeskription seither
die Moeglichkeiten kultureller Teilhabe fuer Blinde und
Sehbehinderte entscheidend vergroessert.