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"Jenseits der Stille" - Doch an Weihnachten!
- Subject: "Jenseits der Stille" - Doch an Weihnachten!
- From: Dr.Friedebold_bEi_t-online.de (Detlef Friedebold)
- Date: 16 Dec 1999 09:59:00 +0200
## Nachricht vom 15.12.99 weitergeleitet
## Ursprung : bernd-benecke_bEi_brnet.de
## Ersteller: bernd.benecke_bEi_planet-interkom.de
Liebe Kollegen, liebe Hoerfilmfreunde!
Die Verwirrung um "Jenseits der Stille" im Ersten geht weiter...
Nachdem der Film ja zunaechst am 22.12. (Mittwoch naechste Woche) um 20.15
Uhr laufen sollte, dann wegen einer Fussball-Uebertragung gekippt und auf
Ostern verschoben wurde, ist er jetzt ploetzlich doch wieder im Programm:
Allerdings schon am Dienstag, dem 21.12. um 20 Uhr 15, mit
Audio-Description natuerlich. Fuer das planerische Chaos meiner
ARD-Kollegen muss ich mich entschuldigen, ich finde es selbst aeusserst
ungeschickt!
Aber so ist es nun! Also: Kommenden Dienstag um 20 Uhr 15 im Ersten
Programm:
Jenseits der Stille, von Caroline Link, weitere Infos folgen gleich.
Die Audio-Description wurde erstellt vom Team Anke Nicolai, Kerstin
Gaedicke und Katharina Regehr. Sprecher sind Katharina Regehr (Handlung)
und Bernd Benecke (Uebersetzung Gebaerdensprache).
"Jenseits der Stille" ist als Hoerfilm auch zu kaufen, der Bayerische
Blindenbund vertreibt die Cassette in Dolby Surround, das Fernsehen kann
ja nur Mono uebertragen.
Weiteres zum Film:
Personen:
Lara
Sylvie Testud
Lara als Kind
Tatjana Trieb
Martin
Howie
Seago
Kai
Emmanuelle Laborit
Clarissa
Sibylle Canonica
Gregor
Matthias Habich
Marie
Alexandra Bolz
Tom
Hansa
Czypionka
Lilli
Doris
Schade
Robert
Horst
Sachtleben
Herr Gaertner
Hubert Mulzer
Fraeulein Mertens
Birge
Schade
und andere
Regie: Caroline Link
Die einzige in der
Familie, die hoeren und sprechen kann,
ist Lara. Schon mit acht
Jahren ist sie die Bruecke zur
Aussenwelt, uebersetzt sie
fuer ihre tauben Eltern in allen
moeglichen Lebenslagen:
Sie begleitet sie auf die Bank,
fuehrt
Kreditverhandlungen, dolmetscht tapfer sogar
Ruegen der eigenen
Lehrerin. Als "Aussenministerin" der
Familie ist sie
ueberraschend souveraen.
Besonders zu ihrem Vater
Martin hat das Maedchen ein
inniges Verhaeltnis.
Gemeinsam spielen sie ihr
Lieblingsspiel - das
Erraten von Geraeuschen: Wie klingt
der Schnee, wenn er auf
die Wiese faellt? Was fuer ein
Geraeusch macht die
Sonne, wenn sie aufgeht?
Bei einem Weihnachtsfest
im Haus der Grosseltern lernt
Lara ihre Tante Clarissa
kennen. Die schoene
temperamentvolle Frau,
eine erfolgreiche
Jazz-Klarinettistin,
bringt eine neue Dimension in Laras
Leben: die Musik!
Lara beginnt selbst
Klarinette zu spielen. Misstrauisch
beobachtet Martin die
wachsende Vertrautheit zwischen
seiner Tochter und
seiner Schwester, mit der er sich
von Jugend an nicht gut
verstanden hat. Aber Lara hat
in der Musik eine eine
neue Sprache gefunden, die sie in
den Bann zieht.
Zehn Jahre spaeter: Aus
Lara ist eine junge Frau
geworden. Ihr
Klarinettenspiel ist so gut, dass der
Musiklehrer zu einer
professionellen Ausbildung raet.
Clarissa moechte Lara zu
sich nach Berlin holen und auf
die Musikhochschule
schicken. Als die Eltern durch Zufall
von diesem Plan
erfahren, kommt es zu einem heftigen
Streit. Fuer Martin ist
die Entscheidung der Tochter ein
Verrat.
Lara zieht trotzdem nach
Berlin, wo sie bei Clarissa und
deren Ehemann Gregor
wohnt. Dort lernt sie auch Tom
kennen, der wie sie aus
der Welt der Stille kommt. Zum
ersten Mal begreift sie,
dass ihre aussergewoehnliche
Kindheit kein finsterer
Schatten in ihrem Leben sein, sie
nicht zur Aussenseiterin
stempeln muss.
Nach dem Tod der Mutter
kehrt sie fuer kurze Zeit ins
Elternhaus zurueck. Sie
fuehlt sich fuer den Vater
verantwortlich, haelt
aber gleichzeitig seine erdrueckende
Naehe nicht aus. Nach
einem heftigen Streit verlaesst sie
endgueltig ihr Zuhause.
Doch bei der
Aufnahmepruefung fuer das
Musikkonservatorium
erscheint ploetzlich ihr Vater, um
seine Tochter zum ersten
Mal spielen zu sehen. "Es gibt
einen Unterschied
zwischen 'Hoeren' und 'Verstehen'",
signalisiert er ihr in
der Gebaerdensprache. Und Lara
begreift, dass es einen
Weg gibt, ihre beiden Welten
miteinander zu
versoehnen.
Mit ihrem Spielfilmdebuet
gelang Caroline Link, einer
Absolventin der Muenchner
Hochschule fuer Fernsehen
und Film, ein "kleines
deutsches Filmwunder"(NZZ), das
nicht nur mit Preisen
ueberschuettet wurde (Bayerischer
Filmpreis, Deutscher
Filmpreis, Oscar-Nominierung),
sondern auch die
Zuschauer begeisterte. "'Jenseits der
Stille' loest Emotionen
aus und macht betroffen. Er laesst
nichtbehinderte
Zuschauer Anteil nehmen an
Erfahrungen, die sich in
ihrer Normalitaet geradezu als
faszinierend
herausstellen. ...eine deutsche Produktion,
die sich eines
aussergewoehnlichen Themas jenseits der
Beziehungskomoedien
annimmt und die Geschichte ueber
den Abschied von der
Kindheit mit leisem Humor und
einer eigenwilligen
Aesthetik erzaehlt. Das dicke Lob an
alle Darsteller gilt
uneingeschraenkt auch fuer die
schwelgerischen Bilder
von Gernot Roll und die
atmosphaerisch passende
Musik von Niki Reiser"
(Filmjahrbuch 1997).
Caroline Link zu ihrem
Film: "Ich habe in dem Thema
die Moeglichkeit gesehen,
einige meiner Filmideen zu
verbinden. Ich wollte
eine Liebesgeschichte erzaehlen,
einen Film machen ueber
das Erwachsenwerden,
darueber, wie schwer es
ist, seinen eigenen Weg zuerst
zu finden und ihn dann
auch zu gehen."
Laras Filmeltern - der
Amerikaner Howie Seago und die
Franzoesin Emmanuelle
Laborit - sind gehoerlos und
werden auf den Buehnen
ihres Landes gefeiert. Sie
gehoeren einem Ensemble
renommierter Theater- und
Filmschauspieler an, das
von Caroline Link zu
grandiosen Leistungen
gefuehrt wurde: das grosse
franzoesische
Nachwuchstalent Sylvie Testud in der Rolle
der Lara, Sibylle
Canonica von den Muenchner
Kammerspielen,
Burgschauspieler Hansa Czypinoka, der
dem TV-Publikum durch
Klaus Emmerichs Serie "Erde"
oder den Kinozuschauern
durch Dominik Grafs "Der
Spieler" oder Doris
Doerries "Happy Birthday, Tuerke"
bekannt wurde, oder
Matthias Habich, der Darsteller
des Gregor, der zuletzt
als Viktor Klemperer in der Serie
"Ein Leben in
Deutschland" beeindruckte, d e m
Fernsehereignis des
Spaetherbstes im Ersten.