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Re: IBM Homepage Reader



Hallo Juergen,

-----Urspruengliche Nachricht-----
Von: "Juergen Trinkus" <trinkus-mv_bEi_t-online.de>
An: <fblinu_bEi_mvmpc100.ciw.uni-karlsruhe.de>
Gesendet: Montag, 17. Januar 2000 18:45
Betreff: Re: IBM Homepage Reader


> Nun waegt Ihr die Vor- und Nachteile gegeneinander ab. Dabei geht Ihr
> natuerlich von einer gewissen PC-Fitness aus. Mir schien in den ersten
> Berichten ueber das IBM-Produkt aber eine grosse Chance fuer die weniger
> Versierten zu stecken.

wobei dann zu fragen ist, ob und wie man mit dem HPR das Netz nutzen kann -
das ist ja nicht nur das "rumsurfen", sondern z.B. auch E-Mail, Newsgroups
usw. Anscheinend hat der HPR da ja Schwierigkeiten.

Sicher: E-Mail kann man -Topmail oder GMX u.ae. auch online lesen und
versenden, Newsgroups ebenso. wenn der HPR solche Formulare gut unterstuetzt,
ist das aehnlich komfortabel wie mit einem Voll-Screenreader. Allerdings ist
man dann immer online, was bei der Teilnahme beispielsweise an einer
Mailingliste schon ganz gut ins Geld ghen kann. Dann ist der Kostenvorteil
gegenueber einem VollScreenreader schnell dahin, denn die Flatrate ist in
Deutschland ja noch nicht da.

> Wie beurteilt Ihr die Aussichten, dass jemand, der ein offenes
> Lesesystem aufruestet, mit dem HPR im Netz navigieren kann, ohne ueber
> systematische PC-Kenntnisse zu verfuegen? Mir geht es

spaetestens, wenn er die gelesene Information systematisch verwalten, ablegen
und wiederfinden will, und das, ohne immer online zu ghen, wird er gar nicht
umhin koennen, sich mit dem PC auch ausserhalb des Web zu befassen. Denn nur
lesen und surfen - dann rauscht die Information vorbei und ist schnell
dahin. Auch ein geschlossenes Vorlesesystem ist nur dann sinnvoll, wenn es
eine gute Archivierungsfunktion aht, um einmal gelesene Dokumente schnell
wiederzufinden. Und dann sollte auch einem Anfaenger schon mal erklaert
werden, was nun der Unterschied zwischen einem Verzeichnis oder Ordner und
einer Datei bzw. einem Dokument ist. Und schon stecken wir in der
PC-Dateistruktur ... perspektivisch

> darum, in die Kommunikation innerhalb der Blinden- und
> Sehbehindertenselbsthilfe modernere und effektivere Verfahren
> einzufuehren, ohne dabei im engen Kreis der Computer-Freaks stecken zu
> bleiben.

wobei es auch eine Frage der Zeit ist, wann PC-Basiskenntnisse zum
Allgemeinwissen auch der blinden gehoeren werden. Auch unter den sehenden war
es so, dass man lange in den PC Abteilungen nur Kiddies und Studenten sah, um
es mal etwas einfach zu formulieren und heute trifft man da zunehmend auch
Leute, die bereits die 50 ueberschritten ahben. Eine aehnliche Entwicklung
wird es auch in unsern Kreisen geben. Und dann werden auf die speziellen
Beduerfnisse neuerblindeter ausgelegte PC-Kurse eben irgendwann ebenso zum
Angebot von Blindenvereinen gehoeren mmuessen wie heute Punktschriftkurse.

Ich halte daher eine Vollausruestung von PC-Plaetzen in Organisationen der
Blindenselbsthilfe fuer sinnreicher, und man kann ja den HPR zusammen mit
einem Voll-Screenreader installieren, so dass die Nutzer sich ggf. fuer das
"einfachere" Programm entscheiden koennen.

Gruss Andreas