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Re: Mail Client



Hallo, Michael!
In dem von Dir angesprochenen Fall ist der Client dasjenige Programm,
welches Dir ermoeglicht, am Nachrichtenverkehr teilzunehmen. Diese
Moeglichkeit nutzt Du ja ganz offensichtlich schon seit einiger Zeit. Der
Begriff Client stammt vom Client-Server-Modell, soweit ich weiss. Um nun zu
verstehen, weshalb das angesprochene Programm der Client ist, muss man sich
klar machen, wie der Nachrichtenaustausch im Netz realisiert wird.
Prinzipiell verhaelt sich der Nachrichtenverkehr aehnlich dem der Post. Es
gibt einen Postkasten, in welchen ich meine Post einwerfe und ein Postfach,
bei welchem ich die an mich gerichtete Post abholen kann. Jetzt fragst Du
Dich vielleicht, weshalb man sich ein eigenes Postfach organisiert, hat man
doch im realen Leben einen Briefkasten an der Hauswand oder sonst wo in
seiner unmittelbaren Naehe. In den meisten Faellen, haben wir doch selbst gar
kein Postfach. Dies ist richtig, kann allerdings zu Problemen fuehren. Man
stelle sich beispielsweise vor, man ist verreist und wird nur so mit
eingehender Post ueberflutet. Der Briefkasten kann die Post nicht mehr
aufnehmen und so kommt es schliesslich dazu, dass der nette/boese Postbote die
Post froehlich nachstopft oder... oder. Geschieht wohl im realen Leben
gelegentlich. In einem solchen Falle werde ich mir vermutlich ein eigenes
Postfach einrichten lassen. Beim Versand von E-Mail verhaelt es sich ganz
aehnlich. Als das Internet noch in den sog. Kinderschuhen steckte hatten wir
es nicht wirklich mit dem dynamischen Netzwerk zu tun, welches sich uns
heute darbietet. Einige wenige Einrichtungen waren untereinander verbunden
und eben diese waren staendig online. Anders ausgedrueckt waren diese
"Personen" nie im Urlaub :). Irgendwann begann dann der Boom. Immer mehr
Privatnutzer bekamen den Anschluss an das Internet. Die sog.
Dial-Up-Verbindungen erfuhren ihren Siegeszug. Kurz gesagt, jetzt wurde das
Netz dynamisch, womit ich meine, dass die Anzahl der integrierten Rechner
wachsen bzw. schrumpfen konnte. Und genau jetzt haben wir das gleiche
Problem wie im realen Leben. Wir sind einige Zeit, naemlich bis zur naechsten
Einwahl nicht da und koennen somit unseren Briefkasten nicht selbst
entleeren. Man musste sich also etwas einfallen lassen, um zu verhindern, dass
Post im sog. Datennirvana verschwand.
Es existiert also eine Schnittstelle zum Versandapparat (Postkasten mit dem
schwarzen Posthorn :)) und ein Postfach, um welches sich andere "Menschen"
kuemmern.
In der Welt der Computer ist der SMTP-Server diejenige Einrichtung, die
unsere Nachrichten entgegen nimmt. Server deshalb, weil er Dienste fuer einen
Kunden/Client uebernimmt. Der Client ist in unserem Fall das Programm, denn
dieses fordert den Dienstleister dazu auf, eine Leistung zu vollbringen. Das
Programm stellt die Verbindung zu dem SMTP-Server her und "spricht" mit ihm
ab, wohin die Post soll, von wem sie kommt usw. Ausserdem "spricht" dieses
Programm mit dem POP3-Server (oder mit anderen) und erfaehrt, ob sich neue
Post im Postfach befindet. Das der SMTP-Server hierbei wiederum als Client
auftritt und sich an weitere SMTP-Server (oder andere) wendet faellt uns
nicht unbedingt auf und ist auch voellig belanglos, will man doch nur, dass
seine Nachrichten verschickt werden. Das Prinzip, nach welchem diese Server
hier arbeiten nennt sich "Store-and-forward" und ist wieder aehnlich wie das
nachdem die Post im realen Leben verschickt wird. Post wird entgegen
genommen, man sieht nach, wohin sie eigentlich soll, sortiert sie in
entsprechende Faecher ein, ueberlegt sich, welchen Weg sie nehmen soll
(Flugzeug, Bahn usw.) und schickt sie dann weiter. Aehnlich funktioniert dies
in der Welt der Computer. SMTP steht uebrigens fuer Simple Mail Transport
Protokoll, POP3 fuer Post Office Protokoll (Version 3). Soviel zum
Client-Server-Modell beim Nachrichtenverkehr im Web. Ich hoffe, hier ist
nicht zuviel gesagt worden und ausserdem nicht zuviel falsches :). Was nun
die Konfiguration Deines Rechners angeht. Ich denke fast, hierbei wird OE
bereits vorhanden sein. Wenn Du mit JAWS arbeiten wirst, ist der OE
sicherlich auch zu empfehlen. Ich selbst arbeite mit eben diesem Mailclient
und habe bisher keine Probleme damit gehabt. Eudora habe ich bisher noch nie
verwendet, habe allerdings gehoert, dass es sich hierbei um ein recht gutes
und vor allem Freewareprogramm handeln soll, welches auch mit JAWS relativ
gut zu bedienen sein soll. So, ich denke, dass sollte vorerst reichen, mir
faelt auch nichts weiter dazu ein :). Bitte berichtigt mich, so ich hier
Bloedsinn erzaehlt haben sollte. Bis dann und lasst es Euch gut gehen,
Christian