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Re: Schulbildung



Hallo Andreas!

In den meisten punkten dieser Diskussion sind wir vermutlich einer
Meinung. Hier also noch kurz etwas zu den Punkten, in denen unsere
Ansichten voneinander abweichen. 

Du meinst, leistungsstarke SchuelerInnen duerften nicht darunter leiden,
dass sich in der Klasse an leistungsschwachen orientiert wird. Das
klingt durchaus plausibel. 
Es findet sich in jeder Klasse ein Spektrum von mehr oder minder
leistungsstarken bis leistungsschwachen SchuelerInnen. Wir muessen
davon ausgehen, dass jeder Schueler, jede Schuelerin den gleichen Anspruch
auf Bildung hat. 

An welcher Leistungsgruppe soll sich nun ein Unterrichtender
orientieren? Muss er nicht versuchen im Mittelfeld zu bleiben, um
moeglichst wenige zu unter- bzw. ueberfordern? 

Du hast grundsaetzliche Bedenken gegen Faecher wie Religion, Heimatkunde
und Tanzgymnastik. 

Beim Fach Religion kann ich dir nur zustimmen. Die Kirchen sind aber
offensichtlich stark genug, ihr Gruppeninteresse dem Staat gegenueber
durchzusetzen. 

Du bemaengelst weiterhin das Fach Heimatkunde. Das gibt es aber in
Hamburg seit ueber 25 Jahren nicht mehr. 

Zur Tanzgymnastik: Ich verstehe dein Problem nicht. Wer den
Sportunterricht in Schulen fuer wichtig haelt, wird auch Tanzgymnastik
fuer eine moegliche Variante halten. Und fuer kaum eine andere
Schuelergruppe ist Sportunterricht so wichtig, wie fuer Blinde. 

Du kritisierst zu Recht, dass durch die Praxis der
Lehrerstundenzuweisung  Jahrgangsuebergreifende Klassen an der
Blindenschule Hamburg gebildet werden muessen. 
Du meinst, dies muesse von der Schule oeffentlich gemacht werden.
Wir versuchen seit 20 Jahren dies Problem zu bearbeiten, auch es
oeffentlich zu machen. 

Das Oeffentlichmachen von Problemen ist aber nicht so einfach, wie man
sich das landlaeufig vorstellt. Ich muss annehmen, dass du an solchen
Aktionen noch nicht beteiligt warst. Die Bildzeitung, die meinst du
doch vermutlich, winkt bei einem solchen Problem nur muede ab.

Es gibt reichlich Probleme in unserer Gesellschaft und auch eine Menge
handfester Skandale. Jede Betroffenengruppe versucht in die
Oeffentlichkeit (Presse) zu kommen. Die aber nehmen nur das, was
verspricht, Leserquoten zu erhoehen. Jahrgangsuebergreifende Klassen
bringt nicht den Kick,  gehoert nicht zu den Themen, die die Presse
interessiert. 

Gruss Gerd

 
Staatliche Handelsschule fuer Blinde und Sehbehinderte Hamburg
0405143110 priv 0405209558 www.hh.schule.de/hblin gheimann_bEi_t-online.de