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Re: Konsequenzen des Microsoft-Prozesses



Hallo Soehnke, Hallo Chris u. die andern,

> >  Angesichts einer moeglicherweise bevorstehenden Strafe GEGEN MICROSOFT
> >  sollte man
> >  nun anfangen, sich auch ueber die Konsequenzen fuer die Blindentechnik
> >  Gedanken zu

da bleibt die Frage, welche Konsequenzen es ueberhaupt gegen MS geben wird -
ausser, dass der boersenkurs erstmal gesunken ist ..  das Verfahren koennte sich
durch die Berufungsinstanzen erst mal hinziehen, und zumindest waehrend der
Dauer der Berufung in der naechsten Instanz werden die Strafen nicht
vollstreckt.  Bis da also was passiert, werden noch einige Festplatten
craschen ...

und: das Urteil hat sich nicht dagegen gestellt, dass MS eine
MARKTBEHERRSCHENDE Stellung hat, sondern dass es diese missbraucht hat. Das
sind zweierlei Dinge. Daher werden sich die Strafen auch gegen den
missbrauch, aber nicht gegen die Tatsache richten, dass MS den
Endanwendermarkt dominiert - wie wollte man das auch per Gerichtsbeschluss
aendern? Und wenn man sich an die letzten Klagen gegen MS erinnert, da waren
die erstinstanzlichen Urteile aehnlich harsch, und die naechsthoeheren
Instanzen sahen das dann ganz anders ..

sollte Linux
> fuer Blinde staerker in den Vordergrund heben, den

fuer die nichtgrafische Oberflaeche von Linux gibt es ja bereits Anpassungen -
allerdings hat man dann den Stand wie aus Dos-Tagen - jaja, ich weiss, Linux
kann auch in der nicht-grafischen Umgebung mehr als Dos - , aber ein
Befehlszeilengestuetztes System wird wohl immer etwas fuer "Freaks" bleiben.
Besonders, wenn man bedenkt, welche Moeglichkeiten Linux bietet - eben mehr
als Dos, aber damit ist es auch wesentlicher komplexer in der handhabung -
wer will z. B. schon eine CD-Rom, die er ins Laufwerk getan hat, im
Dateisystem per Hand anmelden muessen?  So wird im Endanwenderbereich, in
Bueroumgebungen z.B. weiterhin die GUI-Software dominieren, und da hat MS mit
Windows immer noch und wohl auch noch laenger die Nase vorn.

Ein Screenreader fuer die grafischen Oberflaechen unter Linux oder Unix - und
es gibt ja m. W. mehrere grafische Oberflaechen und auch mehrere
Unix-Familien - ist noch nicht in Sicht.

Das heisst nicht, dass hier nicht entwickelt werden sollte - aber ich denke,
mit schnellen und vergleichbar durchentwickelten Ergebnissen wie wir sie
inzwischen von den Windows-Screenreadern gewohnt sind,  kann man
realistischerweise nicht rechnen.

Und eins ist klar: wenn ein Screenreader-Hersteller hier entwickelt, kostet
das Geld - sicher wird  ein Screenreader fuer Linux nicht als "freie
Software" und auch nicht billig zu haben sein.

Gruss Andreas