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Re: AW: JFW - jetzt bin ich auch dabei!



Hallo allerseits
 
Mit Interesse habe ich die Diskussionen die unter dem o.g. Subject gepostet
wurden gelesen. In allen Beitraegen waren soviele Punkte zu denen ich auch
Berichten koennte, ich werde mich aber auf einige die mir besonders wichtig sind
beschraenken.
 
Etwas zu meiner Person: ich arbeite seit 5 Jahren in der Softwareentwicklung bei
HP. Wir entwickeln Client-Server Konzepte fuer HP Organisationen weltweit. Zu
meiner Taetigkeit gehoert auch Geschaeftsreisen im In- und Ausland bevorzugt in
die USA. Vor drei Jahren bin ich auf grafische Benutzeroberflaechen umgestiegen.
Zuerst arbeitete ich auf einer HP_UX workstation unter X-Windows mit meiner
Lupenbrille und einem 24 Punkte typewriter font. Das geht seit einigen Jahren
nicht mehr so und so bin ich auf einen PC gestuetzten Arbeitsplatz mit SWB
Keynote Gold Synthesiser und einer Tieman Multibraillezeile umgestiegen. Zuerst
war es Windows 3.11 und seit einigen Wochen Windows 95.
 
Nun wenn ich mal die Arbeitsgeschwindigkeit mit dem Screenreader und der
Lupenbrille vergleichen wuerde, muss ich sagen das optisch die Geschwindikeit
beiweitem hoeher war, was das Programmieren angeht. Die taegliche Post lesen,
die Dokumente die einem staendig auf den Tisch flattern und das Aufzeichnen der
eigenen Notizen hat sich durch den Screenreader imens verbessert.
 
Den Vergleich zu den sehenden Kollegen will ich nicht wagen, da im direkten
Vergleich wir nicht konkurieren koennen. Ein sehender Kollege wird ein 50
Seitendokument schneller ueberflogen haben als ich es eingescannt habe. So
dauert die Einarbeitung in ein neues gebiet laenger, was wir durch
Arbeitstechniken im Verlaufe des Projekts durchaus kompensieren koennen. Da
bleibt meist noch etwas Luft sich auf dem Web umzuschauen. (smile)
 
Insgesamt gesehen, und das ist die Hauptsache, ist es imens wichtig dieselben
Tools und Applikationen wie die sehenden Kollegen zu verwenden. Man ist schnell
auf einer Insel von der man nicht runterkommt und diese Insel heisst DOS. So bin
ich ein absoluter Verfechter des Umstiegs auf eine grafische
Benutzeroberflaeche. Allein die Tatsache das der eigene Bildschirm genauso
aussieht wie der des sehenden Kollegen ist ein Gewinn.
 
Klar, es geht viel Zeit drauf den Umgang mit dem Screenreader zu lernen und zu
perfektionieren. Leider spielt einem die Technik oefter wie einem Lieb ist einen
Streich. So rate ich jedem der sich ueberlegt etwas an den Einstellung der
grafik des Bildschirms zu veraendern, alles bei den Windows Standards zu lassen.
Unter 3.11 hatte ich staendig mit dem Speicherplatz zu kaempfen, was Gott sei
dank seit Windows 95 behoben ist da die Netzwerkservices jetzt unter 95 und
nicht unter DOS geladen werden. Es ist glaube ich unmoeglich einen Rechner zu
kaufen, auf den Tisch zu stellen, den Screenreader zu installieren und zu hoffen
das alles klappen wird, dachte ich. Aber als ich vor Weihnachten in Kalifornien
war nahm ich nur die SWB Disketten und meinen Synthy mit. Die PC Servicetruppe
der Hauptverwaltung von HP in Palo Alto stellte mir einen alten 486er mit
Windows 95 hin, und siehe da ich installierte und konnte genauso arbeiten wie in
Boeblingen. Durch das Microsoft Network Domainkonzept konnte ich mich auch
direkt auf meinem Server in DL anmelden.
 
Nun das war positiv und ich will mich auch weiterhin bei den positiven Dingen
aufhalten. Was laeuft also auf dem Rechner bzw. mit was laesst sich gut
arbeiten?
 
1. Windows 95 und Tools wie explorer usw.
2. AmiPro als Textverarbeitung (bald WinWord)
3. OpenMail Client (ein mailtool)
4. Recognita Plus
5. SAP R/3 GUI
6. Netscape 3.2 (bald MSIE 4.0 schnief!!!)
7. Reflection X ein Terminalprogramm das X Windows vom PC aus zugaenglich macht
8. diverse HP eigene Programme wie phonewin ein Nachschlagetool fuer
Telefonnummern
 
Diese Liste kann aber schon in der naechsten Woche veraltert sein. In der
Projektarbeit nimmt man das Tool das der Kunde befuerwortet. Da sollte man sehr
flexibel sein. Bislang konnte ich da immer mithalten, wie es aber bei der
bevorstehenden Umstellung auf NT weitergeht bleibt abzuwarten.
 
Hasan, Ich stimme Dir zu das wichtige Konzepte wie kuenstliche Intelligenz bei
der Entwicklung von Screenreadern nicht oder nur rudimentaer beruecksichtigt
wurden. Ich wuerde mich schon zufrieden geben wenn die bekannten konzepte in
einer guten Qualitaet implementiert worden waeren Das haette uns jetzt viel mehr
geholfen. Oefter habe ich das Gefuehl das diese Software "zusammengehackt"
wurde.
 
Hiermit habe ich den Vorschlag aufgegriffen mal von Benutzersicht zu berichten
was geht. Ich wuerde mich freuen wenn viele meinem Beispiel folgen wuerden und
ueber ihre Arbeitsumgebung und die benutzten Applikationen auch berichten.
 
Viele Gruesse
 
      Friedger Lang  DL5SAS