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Re: Notenlesen



Hallo Musikinteressierte!

Am 23.03.00 schrieb Soenke Remmert:

> Mich wuerde interessieren: Hatt jemand von den FBLINUS Erfahrungen mit
> dem Lesen von Noten, z.B. mit Programmen wie BRAILLEMUSIK?

BrailleMusik ist fuer sehende Notenuebertrager gedacht. Die Noten werden
in einer speziellen Textdarstellung eingegeben und vom Programm als
Braille-Noten aufbereitet. Der Anwender muss also die "Sprache" von
BrailleMusik beherrschen und uebrigens auch einige Spezialitaeten der
Braille-Notenschrift kennen. Der Vorteil besteht darin, dass die
Textdarstellung fuer einen sehenden Anwender wesentlich leichter zu
verstehen ist als die Braille-Notenschrift, zumal diese sich ja wesentlich
an den Erscheinungsformen der Sechspunktezeichen orientiert, die aus der
ASCII-Darstellung ueberhaupt nicht zu ersehen ist. Aber auch BrailleMusik
macht den sehenden Uebertrager nicht ueberfluessig.

> Ist damit zu rechnen, dass es in Kuerze auch moeglich ist, gedruckte
> Noten einzuscannen und dann in Blindenschrift zu lesen?

Zunaechst zum ersten Teil deiner Frage: Eigene Erfahrungen mit
Notenscannern konnte ich noch nicht machen. Wie mir berichtet wird,
stecken diese Programme wohl doch noch sehr in den Kinderschuhen. So
werden z.B. Vortragsbezeichnungen wie forte oder piano regelmaessig
unterschlagen. Aber man kann ja hoffen, dass diese Tools in naechster Zeit
verbessert werden. Dann haette man erst einmal eine automatische
Uebertragung in ein handelsuebliches Format wie z.B. das von Capella
benutzte. Und wie weiter?:

Am 23.03.00 schrieb Daniel Heinrich:

> Wenn es denn dereinst geht, muesste man zunaechst ein Brueckenprogramm
> machen, z.B. von Capella zu Braillemusik. Da sitzt auch durchaus
> jemand dran, soweit ich weiss. Aber mit Ergebnissen rechne ich
> eigentlich erst in zwei Jahren.

Sehr diplomatisch formuliert. Danke, Daniel! Also, dieser Jemand bin ich,
und es stimmt durchaus, dass ich angefangen habe, mich um die automatische
Uebersetzung von Capella-Code in die BrailleMusik-Darstellung bzw. direkt
in Braille-Noten zu kuemmern. Erste bescheidene Ergebnisse konnte ich auch
bereits erzielen. Vor meinem Ruhestend (voraussichtlich im naechsten
Fruehjahr) werde ich halt leider nicht die Zeit finden, intensiv und
zielstrebig daran weiter zu arbeiten. Ich haette daher auch absolut nichts
dagegen, wenn sich jemand finden wuerde, der mit in dieses Projekt
einsteigt und wenigstens einen Teil der Programmierarbeit uebernimmt.
Fuehlt euch also ruhig angesprochen! Voraussetzung sind allerdings sowohl
gute Noten- also auch C++-Kenntnisse.

Am 23.03.00 schrieb Arno Schuh:

> Aber immerhin gibt es Programme wie den GOODFEEL Braille Music
> Translator von Dancing Dots, die aus GM-Dateien brauchbare
> Braille-Noten erzeugen koennen.
> http://www.netaxs.com/~ddots

Vielen Dank, Arno! Nach meinem Verstaendnis ist das eine Art Konkurrenz zu
BrailleMusik. Auch diese Spur sowie den Hinweis von Fred Van Gestel auf
die ABC-Notenschrift muessen wir dringend verfolgen. Kurzum: Arbeit gubt's
genug!

Beste Gruesse,
Eberhard
-- 
Dr. Eberhard Hahn
Universitaet Tuebingen                                  Tel. +49 7071 29-70307
Zentrum fuer Datenverarbeitung      E-mail: eberhard.hahn_bEi_zdv.uni-tuebingen.de
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