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Re: Handy und Krankenhaus
- Subject: Re: Handy und Krankenhaus
- From: Flossdorf.Bergheim_bEi_t-online.de (Theo Flossdorf)
- Date: 24 Mar 2000 10:36:00 +0200
Hallo Bert!
Du irrst mit Deiner pauschalen Vermutung
> mag der Handybetrieb bedenklich sein, nicht aber in oeffentlichen
> Verkehrsmitteln oder in normalen Patientenzimmern.
Ein Freund von mir ist Elektroingenieur; er hat seine Dissertation
ueber Autosteuerungen von Industrierobotoren geschrieben und sich in
Sinnesphysiologie habilitiert. Er hat mir folgendes erklaert:
Je nach Bauart von Bahn-Waggons koennen etliche Stoerungen ausgeloest
werden. Ganz besonders gefaehrdet sind verschiedene Fahrzeugtypen des
Personennahverkehrs und da sind es oft solche, bei denen der
Triebwagen nicht vorne, sondern hinten ist, der Zug also geschoben,
nicht gezogen wird. Die einzelnen Bautypen sind sehr unterschiedlich.
Vergleichsweise harmlos ist dabei der evtl. Ausfall von
Heizungsanlagen. Schlimmer wird es schon bei Stoerungen der
Lautsprecheranlage und Innenbeleuchtung. Gefaehrlich ist der Ausfall
z.B. von Warnsignalen (Zughupe, blinklicht), des
Tuerschliessmechanismusses etc.
Im normalen Patientenzimmer geht es nicht ausschliesslich um
lebenserhaltende, sondern gleichfalls um diagnostische Geraete oder
etwa Medikamentendosiergeraete vielfaeltiger Art, die mit minimalsten
Feinmess- und/oder Steuerstroemen arbeiten und im Radius von einigen
Metern immer noch stoeranfaellig sein koennen. Das kann wirklich einige
Meter betreffen, obgleich die Handystrahlung im Quadrath abnimmt. Man
denke an Zimmernachbarn und Patienten in Nachbarzimmern sowie in den
Zimmern der Etage ueber und unter dem eigenen. Ausserdem sind in den
Waenden oft Versorgungs-, Informations-, evtl. auch Steuerleitungen
verlegt, ueber die ein Stoersignal unkalkulierbar transportiert werden
kann.
Natuerlich waere an bestimmten Stellen innerhalb eines gefaehrdeten
oeffentlichen Fahrzeuges keine Gefahr. Natuerlich existieren in jedem
Krankenhaus solche Bereiche, in denen das Handytelefonieren keinerlei
Gefahr bedeuten wuerde. Aber diese Stellen waeren kaum auffindbar,
nicht einmal mit Sicherheit messbar. Daher ist in gefaehrdeten
Bereichen ein generelles Verbot die einzig verantwortbare
Vorgehensweise.
Mit vielen Gruessen, Theo