Der Alkohol - ein Metareferat
Inhalt
- Vorbemerkung
- Form
- Hörer- bzw. Leserschaft
- Umfang
- Weitere Umstände
- Thema und Überschrift
- Beschaffen von
Informationen
- Ordnen der Informationen
- Auswahl und Gliederung
- Ausarbeitung
- Stil
- Überarbeitung
- Visuelle, akustische und olfaktorische
Hilfsmittel
- Begleitmaterial
- Vortragstechnik
- Nacharbeiten des Autors
- Kritik
- Zuhören
- Lesen
- Nacharbeiten des Hörers oder
Lesers
- Anhang: Klausuren
- Anhang: Mündliche
Prüfungen
- Anhang: Teamwork (Gruppenarbeit)
- Anhang: Zeichensatz und Font
Anhand
eines Beispiels wird gezeigt, wie man ein Referat - einen
Sachtext - unter Benutzung moderner Hilfsmittel verfasst und
unter die Leute bringt. Im 21. Jahrhundert nennt man das eine
Präsentation. Es geht also weniger um den Alkohol (wie es
aussieht, kommt gar kein fertiges, zum Abschreiben geeignetes
Referat dabei heraus), sondern um die Methode. Einige der
angeführten Hyperlinks sind leider von der Linkfäule
befallen. Ich lasse sie trotzdem stehen, um etwaige Suchen zu
erleichtern. Das ganze Unterfangen kostet Zeit, deshalb bitte
etwas Geduld und Nachsicht. Außerdem thut es noth, bey
einigen Wörtern die neue Orthographie zu incorporiren.
Gegeben seien:
- Form (Referat, mündlich und schriftlich)
- Hörer- bzw. Leserschaft (eine Klasse/ein Kurs plus
Lehrkraft, Oberstufe Gymnasium)
- Umfang (mündlich ca. 45 min, schriftlich
entsprechend)
- Thema (Der Alkohol)
Für viele Formen
gibt es Regeln oder gar Vorschriften, beispielsweise für
eine Diplom- oder Doktorarbeit. Auch Zeitschriften- und
Buchverlage geben Regeln für die Form (Merkblatt für
Autoren) vor. Bei Vorträgen in einem festlichen Rahmen
wird sehr auf die Form geachtet. Eine Predigt in einer Kirche
hört sich anders an als ein Vortrag in einem Arbeitskreis
des Deutschen Normenausschusses. Man muss sich also über
etwaige Forderungen unterrichten, und zwar früh.
Anleitungen mit Formvorschriften für Diplomarbeiten finden
sich unter anderem auf folgenden Webseiten:
und gleich noch eine Hilfe für elektronische
Dissertationen (eDr.):
Vorgaben
eines Verlages oder einer Redaktion umfassen meist:
- Papierformat und -farbe, einseitig oder beidseitig
beschrieben,
- Dateiformat, Datenträger,
- Schriftgröße, -art und -farbe,
- Anzahl der einzureichenden Exemplare,
- Vorgehen bei der Korrektur,
- Titelei (Überschrift, Name und Anschrift des
Autors),
- Gliederung,
- Rechtschreibung (deutsch, englisch versus
amerikanisch),
- Schreibweise von besonderen Teilen wie Formeln oder
Tabellen,
- Gestaltung von Abbildungen,
- Gestaltung von Literaturhinweisen,
- Zusammenfassung (Abstract), welche Sprachen?
Bei einer Webseite kommen die zu verwendende Version von
HTML oder XML, erlaubte oder zu vermeidende Tags,
Programmiersprachen (Perl, Java, Javascript), Grafik- oder
Soundformate und dergleichen hinzu. Es hilft nur eins: vorher
fragen oder, falls man auf eigene Rechnung redet und schreibt,
sich in die Rolle der Empfänger versetzen.
Hier geht es um ein Referat im Rahmen der Schule. Die formalen
Ansprüche sind bescheiden: man braucht einen Titel
(gegeben), eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss.
Einen Vortrag kann man völlig frei halten, mit einem
Stichwortzettel oder nach einem Manuskript. Die schriftliche
Fassung auf Papier oder für das Netz bedarf darüber
hinaus einer Struktur in Form von Abschnitten oder Webseiten,
gegebenenfalls ist ein Verzeichnis der Quellen und
weiterführenden Literatur anzuhängen.
Andere denkbare Formen sind ein Übersichtsvortrag oder
-aufsatz, ein Leitartikel in einer Zeitung, ein Bericht oder eine
Reportage für eine Zeitschrift, das Radio oder das
Fernsehen, eine wissenschaftliche Originalarbeit zu einem Thema,
das allerdings enger gefasst sein müsste, eine
Kurzmitteilung, ein Seminarvortrag, eine Vorlesungsstunde samt
Skriptum, ein Protokoll, ein Pamphlet für oder gegen den
Suff, eine Webseite, ein globales multimediales Ereignis.
Unter diesem Punkt hat man sich folgende
Fragen zu beantworten (wobei je nach Aufgabe manche Fragen
entfallen können):
- Wie groß ist das Publikum?
- Ist das Publikum öffentlich oder eine geschlossene
Gruppe?
- Ist das Publikum eine Auswahl nach Alter, Beruf, Interessen
usw.?
- Was erwartet das Publikum von mir?
- Sind unter dem Publikum Seh- oder Hörbehinderte?
- Welche allgemeinen Kenntnisse kann ich voraussetzen?
- Welche Fachkenntnisse kann ich voraussetzen?
- Welche technischen Hilfsmittel sind beim Vortrag
verfügbar? (Wandtafel, Lautsprecheranlage, Projektoren,
Videoanlage, Beamer, Experimente, Austeilen von Kopien,
Flipchart, Vorlesungsassistent)
- Wer liest die schriftliche Fassung? Wird sie
vervielfältigt?
- Kommt das Referat ins Internet? Falls ja, in welchen
Netzdienst?
- Wird nur ein augenblickliches Publikum angesprochen, oder
soll das Referat auch kommende Generationen begeistern?
Hier besteht das Publikum aus einer kleinen, geschlossenen,
ziemlich homogenen und gut bekannten Gruppe. Welche technischen
Hilfsmittel verfügbar sind, ist ebenfalls bekannt. Das
erleichtert die Aufgabe. Je weniger der Autor oder Redner von
seinem Publikum und den Umständen weiß, desto
schwieriger wird es für ihn. Man muss sich in solchen
Fällen auf mehrere Möglichkeiten vorbereiten und
erforderlichenfalls vor Ort improvisieren.
- Wie lang darf der Vortrag sein? (Minuten, Seiten,
Bytes)
- Muss der Umfang genau eingehalten werden?
- Sind Zwischenfragen erlaubt?
- Ist eine anschließende Diskussion vorgesehen?
Hier soll der Vortrag mit Zubehör 45 min dauern.
Für die eigentliche Rede kann man also 30 min plusminus
wenige Minuten ansetzen. Bei dem gegebenen kleinen Publikum und
dem Ziel des Vortrags sollte man Zwischenfragen zulassen, auf
jeden Fall aber die Möglichkeit zu Fragen im Anschluss
vorsehen, gegebenenfalls sogar provozieren. Bei Zwischenfragen
muss der Vortragende an die Zeit denken, eine ausschweifende
Diskussion sprengt den Zeitrahmen und auch die Geschlossenheit
des Vortrages. Ansonsten sind Fragen ein bewährtes Mittel
gegen den Schlaf.
Kurzvorträge unter 15 min sind eine Zumutung an den Redner,
er kann nur noch ein ausgefeiltes Manuskript herunterlesen.
Vorträge von mehr als 90 min Dauer sind eine Zumutung an die
Hörer. Schon 90 min verkraften nur geübte Hörer,
Studenten beispielsweise. Für die Schriftform sind die
Grenzen nicht so eng gezogen. Hier kann man auch das Referat in
eine Kurzfassung und eine ausführliche Fassung aufteilen,
wobei das Internet die getrennte Verbreitung beider Fassungen mit
einfachen Mitteln ermöglicht.
- Ziel, Zweck oder Absicht des Vortrages/Referates
(Vermitteln von Wissen, Überzeugen,
Feier/Ehrung/Dank/Nachruf)
- Zeitpunkt der Veröffentlichung, Verbindung mit anderen
Veranstaltungen
- Räumlichkeiten, in denen der Vortrag gehalten wird (im
Freien, kleiner/großer Raum, Bühne,
Sitzanordnung)
- Spreche/schreibe ich in eigenem Namen oder für eine
Körperschaft (Verein, Schule, Partei, Firma)?
- Will ich mit dem Referat eine Qualifikation nachweisen
(Examensarbeit, Seminar, GFS)?
- Mitbewerber?
Hier kann man annehmen, dass der Vortrag den Hörern -
vielleicht sogar einschließlich der Lehrkraft - Wissen
vermitteln und zudem zu einer Qualifikation beitragen soll. Die
weiteren Punkte spielen keine Rolle.
Das vorliegende Thema ist ziemlich
allgemein gehalten, meiner Meinung nach für ein Referat zu
allgemein. Sei's drum. Am unangenehmsten sind Vorträge ohne
Thema, zum Beispiel Grabreden. Falls man über das Thema gar
nichts weiß, greift man als erstes zu einer
Enzyklopädie (Meyers, Brockhaus, Encyclopaedia Britannica,
online die Wikipedia, die
es auch in Englisch oder Französisch gibt, mit jeweils
eigenen Artikeln). Dort findet man oft einige Stichwörter,
von denen aus man weitergehen kann. Die Wikipedien haben den
Vorteil, kein Geld zu kosten (nur Zeit, und das nicht zu knapp).
Ferner sind sie in ihrem Umfang nicht begrenzt. Die deutsche
umfasst zur Zeit rund 500.000 Einträge; manche davon sind
fast schon kleine Lehrbücher. Auf der anderen Seite kann man
nicht davon ausgehen, dass jeder Artikel das Evangelium ist. Die
Meta-Suchmaschine MetaGer bietet
einen Q'Assoziator an, der einem Suchbegriff nahestehende
Begriffe auflistet. Bei dem vorliegenden Thema könnten
einige Kenntnisse bereits vorliegen, die grob zu ordnen sind:
- Chemie und Physik
- Wirtschaft und Industrie
- Medizin
- Soziologie, Sprache
- Geschichte
- Politik
- Kultur und Religion
Von den Sachinhalten abgesehen, braucht man für die
Einleitung einen Gedanken, der eine Verbindung vom Publikum zum
Thema herstellt und Aufmerksamkeit weckt ("Schon die alten
Römer ... " oder ein Goethezitat oder etwas
Einfallsreicheres) sowie einen Gedanken für den Schluss, der
in Erinnerung bleibt und gegebenenfalls die Diskussion
eröffnet ("Ich komme zum Schluss und fasse zusammen ..."
oder ein Schillerzitat oder nochmals etwas Einfallsreiches). Es
ist wie beim Fliegen: Start und Landung sind heikel. Falls man
einmal einen guten Einfall hat oder findet, sofort
aufschreiben.
Wenn man meint, genügend Oberbegriffe zu haben, geht es an
deren Verfeinerung (Top-Down-Entwurf). Das Folgende ist eine grob
geordnete Stoffsammlung:
Chemie und Physik
- Was sind Alkohole? (Einschränkung auf
Äthanol?)
- Chemische Eigenschaften der Alkohole?
- Physikalische Eigenschaften der Alkohole?
Wirtschaft und Industrie
- Handwerkliche Berufe um den Alkohol (früher -
heute)
- Wirtschaftszweige, die vom Alkohol leben, deren
volkswirtschaftliche Bedeutung (auch indirekt abhängige
Zweige wie Flaschen, Fässer?)
- Wie wird Alkohol industriell hergestellt (Gärung,
Synthese)?
- Für welche Zwecke wird Alkohol technisch verwendet?
- Brennstoff
- Lösungsmittel
- Reinigungsmittel
- Getränkeindustrie: Bier, Most, Wein, Sekt,
Brände, Wässer, Liköre, Sake, Kwass usw.
Medizin
- Alkoholstoffwechsel
- Desinfizierende Wirkung
- Kurzzeitige physiologische Wirkungen
(Alkoholvergiftung)
- Langzeitige physiologische Wirkungen (Leber)
- Kurzzeitige psychische Wirkungen, Alkohol als Droge
- Langzeitige psychische Wirkungen, Alkoholismus,
Delirium
- Alkohol als Heilmittel (Melissengeist usw.)
- Alkoholähnliche Drogen
Soziologie, Sprache
- Sitten und Gebräuche um den Alkohol
- Alkoholgenuss - Alkoholmissbrauch
- Statistik des Alkoholkonsums
- Alkoholikerfürsorge, Abstinenzvereinigungen
- Herkunft des Wortes, Bezeichnungen für Alkohol (Aqua
vitae, Wodka, Whisky)
- Wörter zur Beschreibung des Rauschzustandes (blau
...)
- Orts- und Familiennamen mit Verbindungen zu Alkoholika
(siehe Atlas, Telefonbuch: Weingarten, Weingärtner,
Weinmann, Biermann, Brauer)
Geschichte
- Älteste Zeugnisse (Babylon, Indien, China, Griechen,
Römer, Germanen)
- Entwicklung der Alkoholherstellung, Weinbau, Brauwesen
- Die Rolle des Feuerwassers bei der Eroberung Amerikas
Politik
- Gesetzgebung zum Alkohol: Prohibition, Absinthverbote,
Jugendschutz, Reinheitsgebot
- Steuern und Zölle auf Alkohol
- Alkoholstraftaten (Rausch als Straftat, Straftaten im
Rausch)
Kultur und Religion
- Alkohol in der Bibel (Noah, Abendmahl)
- Stellung anderer Religionen zum Alkohol (antike R., Islam
...)
- Alkohol in der Kunst
- Literatur: beispielweise
- Jack London: John Barleycorn (König
Alkohol)
- Hans Fallada: Der Trinker
- Joseph Roth: Die Legende vom heiligen Trinker
- Emile Zola: L'Assomoir (Der Totschläger)
- Bildende Kunst: beispielsweise
- Antike Darstellungen mit Bacchus und Co.
- Edgar Degas, Der Absinth, im Louvre
- Edouard Manet, Absinthtrinker
- Honore Daumier, Le premier verre, le sixieme
verre
- Carl Spitzweg?
- Franz Hals?
- Vincent van Gogh?
- Pablo Picasso?
- Heinrich Zille, zahlreiche Skizzen
- Musik: beispielsweise
- Trinklieder
- Dubliners: Seven Drunken Nights
- Künstler und Schriftsteller als Alkoholiker
Die Überschrift kann mit dem Thema identisch sein. Ist
man frei in ihrer Wahl, sind zwei Punkte zu bedenken:
- Sie soll das Thema kennzeichnen,
- sie soll einen gewissen Reiz auf den Hörer oder Leser
ausüben.
Beide Forderungen sind nicht immer unter einen Hut zu
bringen. Je nach Publikum wiegt die erste oder die zweite
schwerer. Bei einer Doktorarbeit ist die treffende Kennzeichnung
entscheidend, was meist zu langweiligen Überschriften
führt, aber solche Arbeiten liest auch keiner, der nicht
muss. Man vermeide eine Häufung von inhaltsleeren
Wörtern: "Untersuchung zum Einfluss von ... unter besonderer
Berücksichtigung von ... im Lichte der ...". Das
Gegenbeispiel sind Überschriften in Tageszeitungen, die
davon leben, dass der flüchtige Leser angezogen wird. Ob die
Überschrift mit dem Thema etwas gemeinsam hat, ist
Nebensache, es geht doch meist um Mord und Totschlag, allenfalls
noch um Sex oder Fußball.
Nachdem man den Umfang des Themas
ausgelotet hat, geht es an das Beschaffen der Informationen, es
sei denn, man habe bereits alles im Kopf (Beatus ille qui ...).
Folgende Wege stehen offen:
- Fragen (Klassen- oder Studienkameraden, Lehrer, Eltern
usw.)
- der eigene Bücherhaufen
- nichtöffentliche Bibliotheken (sofern man Zugang
bekommt)
- öffentliche Bibliotheken
- der Buchhandel
- das Internet, insbesondere dessen Suchmaschinen wie
MetaGer oder Google
- Datenbanken (STN, FIZ)
Eine sechsteilige Sammlung von Fragen und Antworten (FAQ)
zur Informationsbeschaffung liegt auf www.faqs.org.
Die Sammlung stammt aus dem Spire-Project in Australien.
Vorbereitung
Je sorgfältiger die Fragen oder Suchen
vorbereitet sind, desto größer sind die
Erfolgsaussichten. Völlig verkehrt wäre es, als ersten
Schritt in einem Dutzend Newsgruppen des Internets einen Hilferuf
loszulassen: "Hilfe!? Ich muss ein Referat über Alkohol
halten (übermorgen). Wer schreibt mir?".
Es gibt dankbare und undankbare Fragestellungen. Während man
im Gespräch mit Menschen die Fragestellung aufgrund von
Gegenfragen verbessern kann und der Gesprächspartner aus dem
Zusammenhang der Fragen vieles erschließt, sind Rechner
für ein solches Gespräch (noch) zu dumm. Man braucht
klare, einfache Begriffe, die mit und/oder verknüpft sind.
Hier geht es um Alkohol samt seiner Übersetzung ins
Englische und Französische. Synonyma gibt es wenige
(Holzgeist, Weingeist), Über- und Unterbegriffe nur
wenige.
Ein Gegenbeispiel ist das auch aus dem Schulleben gegriffene
Thema "Die neuen Medien und die Gesellschaft". Neue Medien gibt
es viele unter vielen Namen, die Gesellschaft tritt in vielerlei
Gestalt auf, und einem bestimmten Wissensgebiet läßt
sich das Thema auch nicht zuordnen. Hier muss man die Information
in zwei Stufen suchen: zuerst Suchbegriffe suchen und dann die
eigentliche Information über neue Medien und die
Gesellschaft.
Eine kleine Warnung: Man findet sowohl auf Papier wie im Netz
viel Information, aber nur selten fertige, unverändert zu
übernehmende Referate. Man muss suchen, das ist Arbeit und
kostet Zeit. Also frühzeitig beginnen. Manche Vorträge
habe ich zwei Jahre lang vorbereitet (natürlich mit
Unterbrechungen).
Noch eine Warnung: Auch die Lehrk"orper haben mittlerweile das
Internet entdeckt und können mit Suchmaschinen umgehen.
Informieren und Zitieren ist ok und in der Wissenschaft gang und
g"abe, Abschreiben und Kopieren dagegen nicht. Eine Schreibe oder
Rede ist immer auch ein Ausdruck der urhebenden
Persönlichkeit, und wenn das nicht zusammenpasst, liegt der
Verdacht des Plagiats nahe.
Fragen
Fragen und Diskutieren sind alte Wege der
Erkenntnisgewinnung, siehe Sokrates. Bereits das Stellen der
Frage führt manchmal schon zur Erleuchtung.
Bibliotheken
Bücher, Berichte, Zeitschriften, Normen
usw. stehen in Bibliotheken zur Verfügung. Diese reichen von
der Privatbibliothek bis zu öffentlichen Bibliotheken:
- die eigene Büchersammlung (samt Zettelkasten,
Bookmarks, Datenbank etc.)
- nichtöffentliche Bibliotheken (Schule, Firmen,
Institute)
- öffentliche Bibliotheken (Stadtbüchereien,
Landesbibliotheken, Hochschulbibliotheken usw.)
Betritt man eine Bibliothek zum ersten Mal, muss man sich
nach der Bibliotheksordnung und den Suchmöglichkeiten
erkundigen. Die Universitätsbibliothek Karlsruhe
beispielsweise steht als öffentliche Bibliothek jedermann
zur wissenschaftlichen Arbeit und Weiterbildung zur
Verfügung, nicht nur den Angehörigen der
Universität. Zum Lesen innerhalb der Bibliothek bedarf man
keiner Zulassung, man geht einfach hinein und benimmt sich
anständig. Zum Entleihen braucht man eine Zulassung in Form
eines Benutzerausweises, den aber jedermann - sogar ein
Schüler - bekommen kann.
Zum Lesen vor Ort gibt es einen Bücher- und einen
Zeitschriften-Lesesaal. Inzwischen stehen auch Rechner zum Lesen
von CDs herum. Entleihen kann man aus der Lehrbuchsammlung
(Freihandbücherei) oder dem Magazin. Aus der
Lehrbuchsammlung greift man sich selbst das Buch und marschiert
damit zur Ausgangskontrolle. Vor das Entleihen aus dem Magazin
haben die Götter das Suchen nach der Signatur des
gewünschten Werkes mittels Rechner oder Kartei gesetzt. Man
kann nach Autoren oder Schlagwörtern suchen, wobei die
Schlagwörter wiederum einer Kartei oder Datei zu entnehmen
sind. Hat man etwas gefunden und das gefundene Buch ist nicht
ausgeliehen, gibt man den Leihwunsch in einen Rechner ein. Nach
ungefähr einer Stunde liegt das Buch im Ausleihregal, man
nimmt es sich und begibt sich zur Ausgangskontrolle. Ähnlich
funktionieren auch die anderen Bibliotheken. Nicht vergessen, die
Bücher zurückzugeben. Andernfalls gibts Ärger.
Das Online-Literatur-Informationssystem auf UNIX-Basis (OLIX) ist
die von außen sichtbare Seite einer modernen, vernetzten
Bibliothek. Es umfasst mehrere Module (ist
erweiterungsfähig) wie einen elektronischen Katalog (OPAC),
ein Ausleihsystem usw. Der Online Public Access Catalogue (OPAC)
ist der elektronische, über das Netz erreichbare Katalog,
der einen Zugang von jedem Ort im Internet erm"oglicht, meist
über einen Web-Browser. Auf der Basis von OPAC hat die
Universitätsbibliothek Karlsruhe den Karlsruher Virtuellen
Katalog geschaffen, der im Web die Kataloge zahlreicher
öffentlicher Bibliotheken unter einer einheitlichen
Oberfl"ache verfügbar macht, ein Meta-Katalog sozusagen. Man
braucht nicht mehr mit Bleistift und Papier von Bibliothek zu
Bibliothek zu wandern, sondern erreicht von einem ans Internet
angebundenen Arbeitsplatz eine Vielzahl deutscher und
internationaler Bibliotheken, auch bei Nacht, Nebel und
Glatteis.
Es kommt vor, dass man ein Buch oder einen Zeitschriftenaufsatz
braucht, den die Bibliothek selbst nicht hat. Dann ist sie jedoch
behilflich, das Werk von einer anderen Bibliothek zu besorgen.
Bei der Fernleihe muss der Entleiher die Porto- und Kopierkosten
übernehmen. Fernleihe kostet auch Zeit.
Einige Bücher zum Alkohol, die ich auf die Schnelle gefunden
habe:
- A. F. Holleman, F. Richter: Lehrbuch der Organischen
Chemie, bei de Gruyter, Berlin
- H. Ost, B. Rassow: Lehrbuch der Chemischen Technologie, bei
Jänecke, Leipzig
- Dr. Oetker Warenkunde, bei Ceres-Verlag, Bielefeld
- K. D. Mörike, E. Betz, W. Mergenthaler: Biologie des
Menschen, bei Quelle + Meyer, Heidelberg
- W. Feuerlein: Alkoholismus - Mißbrauch und
Abhängigkeit, bei Thieme, Stuttgart
- U. Klever: Die clevere Schnaps-Postille, rororo 6413, bei
Rowohlt, Reinbek
Der Buchhandel
Ein Buch wird gekennzeichnet durch Autor,
Titel, Verlag, gegebenenfalls Auflagennummer oder
Erscheinungsjahr und in neuerer Zeit durch die Internationale
Standard-Buchnummer (ISBN). Diese Nummer sieht beispielsweise so
aus:
ISBN 3-540-65429-1
Der erste Teil ist die Gruppennummer und gibt das
Sprachgebiet an. Deutschland, Österreich und die
deutschsprachige Schweiz haben die 3. Der zweite Teil ist die
Verlagsnummer. Hier bedeutet die 540 den Springer-Verlag in Berlin,
Heidelberg, New York usw. Der dritte Teil ist die Titelnummer, der
vierte eine Prüfziffer. Eine neue Auflage eines Buches
erhält eine neue Nummer, sofern der Text nennenswert
verändert worden ist. Ein gleichartiges System gibt es auch
für Zeitschriften (ISSN) und Musiknoten (ISMN). Allein mit der
ISBN sollte ein Buchhändler in der Lage sein, ein Buch zu
beschaffen, falls es überhaupt lieferbar ist. Viele
Buchhandlungen arbeiten heute mit Rechnern und können in
Buchkatalogen nach Stichwörtern suchen.
Vergriffene Bücher bekommt man eventuell antiquarisch. Eine
große Hilfe dabei ist das Web:
Internet
Im Internet wenden sich folgende Netzdienste an
die Öffentlichkeit:
- Mailing-Listen
- Anonymous-FTP-Archive
- Netnews
- World Wide Web
Sie kommen als Informationsquelle wie auch als Medien zur
Veröffentlichung der eigenen Arbeit in Betracht.
Mailing-Listen sind eine Form der Electronic Mail, bei der die
abgeschickte Mail nicht an einen einzelnen Empfänger geht,
sondern als Rundschreiben an alle Teilnehmer (Abonnenten) der
Liste. Der Empfängerkreis ist genau bestimmt und könnte
vom Verwalter der Liste begrenzt werden. Weltweit gibt es
Zehntausende von Listen. Die erste Arbeit ist daher, geeignete
Listen zu finden. Ein Gesamtverzeichnis gibt es nicht, wohl aber
in Rechenzentren u. a. eine Liste der dort bekannten Listen. Im
RZ der Universität Karlsruhe fanden sich:
- ADD-L@HUMBER.BITNET Forum for discussion of concerns of
drinking and driving
- SO180@UMSLVMA.BITNET Alcohol, Drugs and Society
- ALCOHOL@LMUACAD.BITNET Alcohol and Drug Studies
- ALCOINFO@ECUVM.BITNET Alcohol and Drug related issues
Mailing-Listen eignen sich eher für eine Information
auf lange Sicht. Man muss wenigstens einige Wochen - eher Monate
- dabei gewesen sein, um gezielt Nutzen aus einer Liste zu
ziehen.
Ein Anonymous-FTP-Archiv ist eine Sammlung von Dateien samt ein
bißchen Software auf einem Rechner im Internet, aus der
sich jedermann Kopien ziehen kann. Dieser Netzdienst ist weit
verbreitet, sodass die erste Hürde wieder das Finden der
Dateien ist. Sofern man den Namen der Datei kennt, helfen
Suchmaschinen wie MetaGer von
der Universität Hannover.
Die Netnews stellt man sich am einfachsten als eine Zeitung vor,
die nur aus Leserbriefen besteht. Da täglich mehrere
zehntausend Leserbriefe erscheinen, sind die Netnews in Rubriken
unterteilt, in sogenannte Newsgruppen. Der Newsserver der
Universität Karlsruhe führt etwa 100000 Newsgruppen. Um
in den Genuss dieser Informationsquelle zu gelangen, braucht man
Zugang zu einem Newsserver und ein Leseprogramm. Das Leseprogramm
listet alle ihm zugänglichen Newsgruppen auf, von denen man
einige subskribiert. Wenn es um Alkohol geht, kommen in Frage:
Die subskribierten Newsgruppen verfolgt man einige Zeit.
Nicht alle sind ergiebig. Mehr als ein Dutzend kann man ohnehin
nicht verarbeiten, und man hat vielleicht noch andere Interessen.
Man kann auch eigene Fragen veröffentlichen. Empfänger
der Leserbriefe und zugleich auch Absender ist eine unbestimmte,
weltweite Öffentlichkeit.
In einigen Newsgruppen wiederholen sich bestimmte Fragen so oft,
dass irgendein netter Mensch sie samt den Antworten zu einer
Liste von Frequently Asked Questions (FAQ) zusammengestellt hat
und diese periodisch in den Netnews veröffentlicht. Diese
FAQs sind eine wertvolle Quelle. Eine Übersicht über
die FAQ-Archive bietet www.faqs.org. Viele FAQs werden
auf rtfm.mit.edu archiviert und
sind von dort per Anonymous FTP abrufbar. Auf diesem Rechner
finden sich im Verzeichnis
pub/usenet-by-group/sci.med
eine Datei
List_of_medical_FAQ_postings
sowie im Verzeichnis
pub/usenet-by-group/rec.food.drink
eine zehnteilige
Folge über Wein, beginnend mit
Wine_(the_beverage)_FAQ,_part1_of_10[LONG]
(solche
Dateinamen gibt es). Diese Dateien verweisen zusätzlich auf
je einen WWW-Server, auf dem man die FAQs unter Umständen
einfacher lesen kann: Die Medizin findet sich auf www.cybertas.demon.co.uk/medfaq.html
, der Wein auf www.bath.ac.uk/~su3ws/wine-faq/wine-faq.html
. Auf der Medizinseite findet sich ein Verweis auf die Anonymen
Alkoholiker, sonst leider nicht viel. Im Gegensatz dazu erfordert
das Durcharbeiten der Wein-FAQs mehr als ein Wochenende. Hier nur
noch ein URL: Dean Tudor's http://www.ryerson.ca/~dtudor/wine.htm
.
Aber wir greifen vor.
Das World Wide Web ist die Krone der Informationsbeschaffung im
Internet. Außer Texten werden auch grafische, bewegte
grafische und akustische Daten vermittelt. Zu Gerüchen fehlt
noch ein verbindlicher Standard, sonst wären sie auch dabei.
Falls man sich noch nicht im Web auskennt, bemüht man als
erstes eine Suchmaschine, beispielsweise MetaGer aus Hannover oder MetaCrawler aus den USA, und
lässt ihn nach alkohol, alcohol oder alcool
suchen. Voraussichtlich muss man den Suchbegriff etwas
eingrenzen. Morgens oder am Wochendende suchen, da ist das Netz
noch nicht so zäh. Bei Themen, die das Ausland betreffen,
liefern dort ansässige, fremdsprachige Suchmaschinen oft
ergiebige Hinweise, die von den großen Suchmaschinen nicht
entdeckt werden. Ausländische Suchmaschinen findet man bei
der KU
Eichstätt. Hier folgt ein gekürztes Ergebnis der
Suche nach alcohol and law (alle URLs mittlerweile
verfault):
-
Intoxalock Home Page
- InfoSeek: THE INTOXALOCK . An Automotive Safe
Driving Device! . A Breath Alcohol Ignition Device! . An
effective safety device that has a major impact on your local
community! . Driving while intoxicated ...
Excite: In cooperation with Iowa State University and
TRG, a high tech engineering firm, Consumer Safety Technology,
Inc. Interlock Alcohol Alcohol Alcohol
Abuse Drunk Drunk Driving Drunkenness DWI OWI DUI Intoxicated
Intoxication Alcoholism Alcohol Consumption DWI
Legislation Drunk Driving Laws Driving While Impaired
Tower Laws on Driving Drunk Alcohol Breath
Testing Alcohol Breath Testing Breath...
- 1735, http://www.cstinc.com/ (InfoSeek
Excite)
-
WORLD NEIGHBORS IS:
- 1. How is World Neighbors different from other aid
organizations?
2. World Neighbors Training Materials:
3. Leadership:<<br>
- 1000, http://www.wn.org/ (OpenText)
-
Alcohol Information
- Alcohol . "The prestige of government has
undoubtedly been lowered considerably by the prohibition
law. For nothing is more destructive of respect for the
government and the law of the land ...
- 1000,
http://www.calyx.com/~schaffer/alcohol/alcohol.html
(InfoSeek)
-
State law forbids free liquor
- State law forbids free liquor State law
forbids free liquor By Craig Jungwirth Recent Massachusetts
legislation restricts liquor licensees from serving free drinks
to any person or group of persons, according to the Code of
Massachusetts Regulations (Chapter 204, Section 4.00). It is
unclear whether the regulations would apply to MIT living
groups that secure liquor licenses for parties. "These
regulations apply to all licenses issued," said John Douglas
Cummings, counsel to the Massachusetts Alcoholic
Beverages Control Commission (ABCC). The regulations on serving
and consuming alcohol in Massachusetts took effect Dec.
10, 1984, Douglas said. The regulations which could affect
licensed events
- 1000, http://the-tech.mit.edu/V105/N3/alco.03n.html
(Lycos)
-
Prevention Primer: Impaired Driving
- Impaired Driving . Impaired driving occurs when a person
operates a motor vehicle while under the influence of
alcohol or other drugs. It is estimated that two in
every five Americans will be ...
- 982, http://www.well.com/user/edwardo/duiprimer.html
(InfoSeek)
-
DUI Law
- VC 23152 - Alcohol and Drugs and Driving . The
Vehicle Code book (available at any DMV officer for 3.00) .
codified in 1935 states the following under its Drinking and .
Alcohol section. . VC ...
- 982, http://www.ccsa.ca/tromso.htm
(InfoSeek)
-
Blood Alcohol Limit As A Measure Of
Intoxication
- Emergence of Experts . Blood alcohol limits have
been in existence since the early 1920's. Throughout the 1930s
and 40's many European countries put alcohol limits in
their laws based on ...
- 982, http://www.well.com/user/edwardo/bacmeasure.html
(InfoSeek)
-
Frequently Asked Questions
- by Lawrence Taylor - Dean of the National College
DUI Defense for 1995. . 1. What do police officers look for
when searching for drunk drivers on the highways? The following
is a list of symptoms ...
- 982, http://www.well.com/user/edwardo/20FAQ.html
(InfoSeek)
-
NEST Technologies
- DRUG drug Drug ALCOHOL alcohol Alcohol
ALCOHAL alcohal Alcohal TESTING testing Testing WORKPLACE
workplace Workplace REASONABLE SUSPICION reasonable suspicion
Reasonable Suspicion COMPANY company ...
- 965, http://nestnet.com/nest/ (InfoSeek)
-
10 Questions about Drunk Driving
- Get the Daily PIXPage Ski Report! . Selected video is now
available! . DRUNK DRIVING:Ten basic questions and answers you
need to know . From KPIX Legal Analyst Peter Keane . Certain
features of ...
- 965, http://www.well.com/user/edwardo/kpixkeane.html
(InfoSeek)
-
South Dakota State Wine Laws
- 954, http://beep.roadrunner.com:80/wine/lawsd.html
(Inktomi)
-
Law Enforcement & Corrections Links
- Law Enforcement & Corrections Links Government
Alcohol, Tobacco, and Firearms (ATF) Centeral
Intelligence Agency (CIA) Department of the Treasury - Federal
Law Enforcement Training Center Department of Justice
Home Page DOJ Executive Direction and Management Offices DOJ
Investigatory and Law Enforcement Offices DOJ Legal and
Policy Offices DOJ Litigation Organization Drug Enforcement
Agency (DEA) Emergency Allied Services Federal Bureau of
Prisons
- 929, http://iridium.nttc.edu/law/law_links.html
(Lycos)
-
law.listserv.cjust-l
- [Chicago-Kent College of Law] [The LDN Homepage]
[Advanced Search] [Help] [LDN Info] law.listserv.cjust-l
Topic: Criminal Justice Discussion List (Two-way) Read the
FAQ.
- 907,
http://www.kentlaw.edu/cgi-bin/ldn_news/-L+law.listserv.cjust-l+1995+05+20
(Lycos)
-
Puerto Rico Wine Laws
- 904, http://beep.roadrunner.com:80/wine/lawpr.html
(Inktomi)
-
Intoximeters Inc. - Alcohol Breath Test Home
Page
- 900, http://www.intox.com/ (WebCrawler)
-
Intoximeters Inc. - Alcohol and the Human Body
- Because the body metabolizes alcohol at a fairly
constant rate (somewhat more quickly at higher and lower
alcohol concentrations), ingesting alcohol at a
rate higher than the rate of elimination results in a
cumulative effect and an increasing blood alcohol
concentration. Because of the higher metabolic rate for
alcohol lower peak blood alcohol concentrations
are achieved by chronic alcohol...
- 830, http://www.intox.com/Physiology.html
(Excite)
-
Facts About Alcohol
- The drinker's blood alcohol concentration depends
on: * the amount consumed in a given time * the drinker's size,
sex, body build, and metabolism * the type and amount of food
in the stomach. There is a direct relationship between the
overall level of consumption within a population and the number
of alcohol- dependent people.
- 830, http://www.arf.org/isd/pim/alcohol.html
(Excite)
-
National Clearinghouse for Alcohol and Drug
Information
- " Seventh Special Report to the U.S. Congress on
Alcohol and Health (Secretary of Health and Human
Services, January 1990) Crime is inextricably related to
alcohol and other drugs (AOD). U.S. Department of Health
and Human Services, National Institute on Alcohol abuse
and Alcoholism, Alcohol and Health: Sixth Special
Report to Congress on Alcohol and Health from the
Secretary of Health...
- 810, http://www.health.org/pubs/makelink/ml-violc.htm
(Excite)
-
Intoximeters Inc. - Other Network Resources
- The Canadian Centre on Substance Abuse is a non-profit
organization working to minimize the harm associated with the
use of alcohol, tobacco and other drugs. The Web of
Addictions is dedicated to providing accurate information about
alcohol and other drug addictions and to act as a
resource for teachers, students and others who needed factual
information about abused drugs.
- 790, http://www.intox.com/Resources.html
(Excite)
-
Alcohol and Drug Rules
- In addition, refusing to submit to an alcohol test
and using alcohol within eight hours after an accident
or until tested (for drivers required to be tested) are
prohibited. Post-accident - conducted after accidents on
drivers whose performance could have contributed to the
accident (as determined by a citation for a moving traffic
violation) and for all fatal accidents even if the driver
is...
- 780, http://www.spadion.com/nta/adrules.html
(Excite)
-
Growing Up Drug Free: A Parent's Guide To Prevention
- Young people who use alcohol, tobacco, and other
drugs typically begin before leaving the ninth grade. Should
there be fewer or different chores because of added homework
assignments or after- school activities?
- 780, http://www.seamless.com/talf/ftc/drgfree.html
(Excite)
-
Alcohol Information
- It is an open secret that the dangerous increase of crime
in this country is closely connected with this" -Albert
Einstein, "My First Impression of the U.S.A.", 1921 The VCL:
Architects of Repeal by Richard M. Evans, Attorney at
Law. This is a good discussion of the Voluntary
Committee of Lawyers which provided the legal framework
for the repeal of alcohol Prohibition.
- 780,
http://www.calyx.net/~schaffer/alcohol/alcohol.html
(Excite)
-
Norton Medical Industries - FAA
- Alcohol is now going to be treated seriously as a
mind altering substance that can affect work place safety.
Workers who have had a positive finding at any company are now
required to be evaluated by a SAP (Substance Abuse
Professional) before returning to work and must follow his
prescription for follow-up testing.
- 780, http://www.nortonmedical.com/faa.html
(Excite)
-
Law Reform (Miscellaneous Provisions) (Scotland) Act
1990 (c. 40)
- Law Reform (Miscellaneous Provisions) (Scotland) Act
1990 (c. 40) Law Reform (Miscellaneous Provisions)
(Scotland) Act 1990 (c. 40) Prepared for the Internet by HMSO
published by HMSO as ISBN 0 10 544090 6 9.85 pounds sterling
(c) Crown copyright 1990 The introduction states: "An Act, as
respects Scotland, to make new provision for the regulation of
charities; to provide for the establishment of a board having
functions in connection with the provision of conveyancing and
executry services by persons other than solicitors, advocates
and incorporated practices; to provide as to rights of audience
in courts of law, legal services and judicial
appointments, and for the establishment and functions
- 576,
http://www.hmsoinfo.gov.uk/hmso/document/Acts/01990040.htm
(Lycos)
-
PreVent
- 570, http://www.prevent.com/ (WebCrawler)
-
The Salvador Dalí Archives
- Welcome. to the. Salvador Dalí Archives. ©1976,
Frank Hunter. The Archives, located in New York City, is a
private repository for information about Salvador
- 500, http://daliarchives.com/ (AltaVista)
-
Reinheitsgebot: German Beer Purity Law
- Adopted in 1516, the oldest provision still enforced to
protect the consumer. (
Entertainment:Drinks and Drinking:Alcoholic
Drinks:Beer)
- 500, http://alpha.rollanet.org/library/ReinHeit.html
(Yahoo)
-
http://www.montana.com/mandt/LAWPAGE1.htm
- 480, http://www.montana.com/mandt/LAWPAGE1.htm
(WebCrawler)
-
On the Question of Drug Legalization
- 470,
http://www.intellinet.com/~aclight/kim/legaltzn.html
(WebCrawler)
-
Alcohol Education
- 450,
http://b61600.student.cwru.edu/beast/education.html
(WebCrawler)
-
Law Enforcement in the NII: Law Enforcement
Information Systems
- Current Systems
1. International
2. Federal<<br>
- 95,
http://www.seas.gwu.edu/student/decina/law_document2.html
(OpenText)
-
California DUI/DWI & DMV (Driving under the influence,
driving while intoxicated, Department of Motor Vehicles), Quiz,
Survey, Legal & Law links, Joshua M. Dale,
Esq.,...
- 1.1.1.1. Last update January 7, 1996. This site dedicated
to my...
2. DUI" -
__ Edwardo's California First Offender DUI
Law...<<br>
- 93, http://www.zoom.com/jmd_ent/
(OpenText)
- 69,
http://ap-www.uchicago.edu/AcaPubs/Law95/5law95_crs.html
(OpenText)
-
Screening for Alcohol and Other Drug Abuse
- Screening for Alcohol and Other Drug Abuse
47.Screening for Alcohol and Other Drug Abuse
Recommendation: <<br>
- 61,
http://cpmcnet.columbia.edu/health.sci/.gcps/gcps052.html
(OpenText)
-
ALCOHOL POLICY OPTIONS TASK FORCE
- DUKE UNIVERSITY
OCTOBER 1994
1. Health and Safety<<br>
- 56,
http://www.mis.duke.edu/Task_forces/Alcohol/Alcohol.html
(OpenText)
-
New Law Signed at Fair
- Zero tolerance for teenagers who drink Many state fair
goers experienced a once-in-a-lifetime opportunity to see a
piece of enacted legislation signed into law by a
governor. "Come see Governor Jim Edgar sign a real law,"
blared the loudspeakers at the 1994
- 56, http://www.ncsa.uiuc.edu/Edu/StateFair/law.html
(OpenText)
-
Statistics on substance abuse - alcohol, tobacco and
other drugs
- last update 21-Dec-95
Horizons 1994: Alcohol and Other Drug Use in Canada
(Executive Summary) Horizons One: Older Canadians'
Alcohol and Other Drug Use: Increasing our Understanding
(Executiv
- 56, http://www.ccsa.ca/stats.htm
(OpenText)
Ein paar Nieten waren auch darunter. Wie Dalí
hineingekommen ist, ist mir ein Rätsel, aber der Verweis ist
interessant. Rechner sind entsetzlich dumm, die Suchmaschinen
machen keine Ausnahme. Eine Suche nach "Thomas Mann" bringt
ziemlich sicher auch die Mathematikseite des
Thomas-Mann-Gymnasiums in Stutensee zu Tage, die mit Thomas Mann
noch weniger zu tun hat als dieser mit Mathematik (in
"Königliche Hoheit" hat er ein paar Zeilen über die
Mathematik geschrieben). Aber als Ausgangspunkt für weitere
Recherchen ist das Suchergebnis zu gebrauchen. Das Schwierigste
ist immer der Einstieg. Hat man erst einmal einige Seiten zum
Thema, geht es leichter voran. Gelegentlich findet man auch per
Zufall eine Webseite. In Sachen Schnapsbrennen war einmal das
Landrat-Lucas-Gymnasium zu
Leverkusen führend. So etwas findet kein Rechner, dafür
braucht man eine Nase.
Zu manchen Themen gibt es Webseiten, die viele Hinweise (URLs)
enthalten. Sie werden als "Starting Points" oder Portale
bezeichnet. Hat man eine solche Seite erwischt, so kommt mit
einem Schlag viel Information (und Arbeit) ins Haus. Geht es um
Schulthemen, kann man mit der Zentrale für Unterrichtsmedien im
Internet beginnen, zwar nicht ein ausgesprochener Starting
Point, aber doch mit vielen einschlägigen URLs. Das Thema
"Alkohol" ist zu breit für einen einzelnen Starting Point,
schätze ich. Deutsche Websites mit einer ziemlich
umfassenden Behandlung des Themas und weiterführenden Links
sind Alkohol - Lust
oder Frust? von A. Schwarz und das Alkohol-Lexikon, mit mir
nicht verwandt oder verschwägert.
Im deutschsprachigen Teils des Web findet sich rund ein Dutzend
sogenannter Referate-Server. Das sind Maschinen, die Referate,
Hausaufgaben, Prüfungsaufgaben und dergleichen aus dem
Schulleben sammeln und öffentlich zur Verfügung
stellen. Die Qualität der Server wie auch der Dokumente
streut stark. Man kann hineinschauen, aber die
Wahrscheinlichkeit, ein gutes, thematisch passendes Referat zu
finden, ist gering.
Datenbanken
Es gibt weltweit mehrere tausend Datenbanken,
die gegen Bares Informationen liefern. Im Bereich der Schule
kommen sie aus einem naheliegenden Grund kaum in Betracht, ich
erwähne sie der Vollständigkeit halber. Man
unterscheidet Faktendatenbanken (die beispielsweise Tabellen zu
Dichte und Viskosität der Alkohole enthalten) und
bibliografische Datenbanken, die Literatur zum Thema
benennen.
Hersteller und Anbieter einer Datenbank sind in vielen
Fällen getrennte Organisationen. Wenn es um Alkohol geht,
ist die Datenbank CEABA (Chemical Engineering And Biotechnology
Abstracts) eine Quelle für bibliografische Hinweise zu den
technischen und naturwissenschaftlichen Aspekten. Sie wird von
der DECHEMA e. V. (Deutsche Gesellschaft für Chemisches
Apparatewesen, Chemische Technik und Biotechnologie e. V.) in
Frankfurt (Main) und der Royal Society of Chemistry in Cambridge,
UK gemeinsam hergestellt. Angeboten wird sie von STN (Scientific
and Technical Information Network) International mit Sitz in
Karlsruhe, Tokyo und Columbus/Ohio.
Hat man einen Zugang (Benutzerkonto samt Passwort) zu STN, so
wählt man sich mit seinem Rechner dort ein, sucht eine
Datenbank aus - gegebenenfalls auch mehrere - und startet eine
Suche nach einem Stichwort. Meist erzielt man anfangs zu viele
Treffer, sodass man die Suche sachlich und zeitlich eingrenzen
muss. Schließlich druckt man sich das Suchergebnis
(bibliografische Angaben, Abstract) aus. Die Seiten legen den
Grund für die weitere, eigene Arbeit. Die Kosten hängen
von mehreren Faktoren ab, sie liegen rund bei 1 EUR pro Treffer;
die ganze Suche kostet zwischen hundert und tausend EUR.
Eine kombinierte Suche in den Datenbanken CEABA, VtB und
Compendex - die thematisch verwandt sind, wobei die Compendex aus
den USA stammt - nach dem Suchmuster alkohol? or alcohol? or
alcool? (das Fragezeichen bedeutet eine beliebige
Fortsetzung) ergab 25.360 Treffer. Das ist bei weitem mehr, als
man verarbeiten und bezahlen kann. In der Regel versucht man, die
Anzahl unter hundert zu bringen. Die Eingrenzung auf aethanol?
or ethanol? führte zu 15.120 Treffern, reicht also auch
nicht aus.
Eines dieser Ergebnisse sieht so aus (leicht gekürzt):
Titel: Process for converting cellulosic materials into fuels and
chemicals
Autoren: Scott, C. D.; Faixon, B. D.; Davison, B. H.; Woodward, J.
(Martin Marietta Energy Systems Inc., Oak Ridge, TN, USA)
Quelle: US Patent (1994) US 5348871 (Appl. US 884506, Filed 15 May 92)
Dokumententyp: Patent
Sprache: Englisch
Abstract: A process is disclosed for preparing glucose and ethanol
from cellulosic material. Cellulase is reacted with a
slurry of the material, and hydrolysis occurs. The slurry
passes into a second vessel containing immobilized
cellobiase. The hydrolysis products of glucose, cellulase
and particulate matter is filtered and adsorbed onto a complex.
The glucose is then reacted with Zymomonas mobilis to form
ethanol.
Klassifikationskode:
9433 Biotechnologie: Grundchemikalien
9141 Biotechnologie: Bakterien und Blaualgen
9143 Biotechnologie: Hoehere Pflanzen und deren Zellen
Kontrollbegriffe:
Bakterium, Brennstoff, Chemische Industrie, Enzym,
Herstellen, Hydrolyse, Mikroorganismus, Zellstoff
Ergänzende Begriffe:
Immobilized Enzyme, Zymomonas mobilis, Hydrolysis, Cellulase,
Cellulose, Cellobiase, Fuel, Chemical Production
Im Web hat vor einigen Jahren ein Moskauer Wissenschaftler
einen Vergleich von Recherchen nach einem naturwissenschaftlichen
Begriff in Datenbanken obiger Art und mittels Suchmaschinen im Web
veröffentlicht. In den Datenbanken fand sich mehr Literatur zu
dem Thema, im Web mehr ergänzende Information. Das ist
verständlich, da bei wissenschaftlichen
Veröffentlichungen das Papier als Medium noch überwiegt.
Aktueller ist das Web. Hat man ein ausgesprochen aktuelles Thema zu
bearbeiten so wie vor einiger Zeit der Ebola-Virus, der
Rinderwahnsinn oder die Sonnenfinsternis, wird das Web zur
wichtigsten Quelle.
Das Beschaffen der Literatur ist eine neue Geschichte. Zum Teil
sind die Datenbank-Anbieter behilflich. Ansonsten Bibliotheken.
Zu reichliche Informationen zu einem Thema
zu haben ist nicht viel angenehmer als zu wenige, und dank des
Internets passiert das leicht. Die erste Regel ist, nur so viele
Informationen zu kopieren oder auszudrucken, wie man sofort
verarbeiten kann, von allen weiteren nur den Zugangsweg
(Signatur, Newsgruppe, URL usw.). Thomas Mann arbeitete mit
Zettelkästen, und noch für meine Doktorarbeit um 1970
habe ich die Literatur in Karteien erfasst. Das geht heute nicht
mehr und ist auch wenig effektiv, seit überall PCs
herumstehen. Rechner haben zwei Vorteile gegenüber
Karteikästen:
- Sortieren oder Umsortieren geht in Sekundenschnelle,
- Suchen - auch im vollen Text - geht ebenfalls schnell.
Ordnen kann man nach formalen Kriterien wie Verfasser, Titel
oder Erscheinungsdatum oder nach inhaltlichen Kriterien wie
Schlag- oder Stichwörtern. Meist sind inhaltliche Kriterien
wichtiger. Dann stellt sich die Frage nach einem System von
Begriffen - einem Thesaurus - zur Kennzeichnung der einzelnen
Informationen. In manchen Fällen lässt sich ein
fertiges Begriffssystem übernehmen, erforderlichenfalls
vereinfacht. Das Inhaltsverzeichnis eines Lehrbuches hilft
gelegentlich. Das Begriffssystem soll nicht zu fein untergliedert
sein, da sich sonst die Fälle mehren, in denen eine
Information zu vielen Begriffen gehört und umgekehrt auch zu
manchen Begriffen nur wenige Informationen.
Stichwörter sind der Information entnommen, oft der
Überschrift oder dem Abstract, was eine Automatisierung der
Einordnung erlaubt, allerdings mit engen Grenzen, da Rechner die
Bedeutung der Wörter nicht verstehen. Schlagwörter
brauchen nicht unbedingt in der Information vorzukommen und
werden von einem fachkundigen Leser vergeben, was Arbeit
bedeutet, aber auch einen größeren Nutzen bringt.
Papier ist geduldig, ein Bildschirm noch viel geduldiger. Zu
jeder Information gehören zwei Angaben:
Die Herkunftsangabe soll nicht nur weitere Nachforschungen
bei Bedarf ermöglichen, sie liefert auch einen Anhalt
für die Vertrauenswürdigkeit. Vielen Behauptungen muss
man einfach glauben, man kann nicht alle Fakten bis in die
tiefsten Wurzeln nachprüfen. Außerdem darf man bei
einigen Quellen vermuten, dass sie zwar nicht lügen, aber
auch nicht die ganze Wahrheit offenbaren. Ein Datum erlaubt es,
das Alter einer Information abzuschätzen. Bei manchen Themen
spielt das eine Rolle.
Hat man nicht mehr als etwa tausend Quellen, kommt man mit
einfachen Programmen oder einer Kombination von einigen
Standardprogrammen aus. In der Linux/UNIX-Welt gehören ein
Editor (vi, emacs, joe), ein Suchwerkzeug (grep), ein
Sortierwerkzeug (sort) und ein Werkzeug zur Bearbeitung von
Listen (awk) dazu. Das reicht. Werden es deutlich mehr
Informationen oder braucht man Dutzende verschiedener
Auswertungen, ist eine richtige Datenbank wie MySQL oder
PostgreSQL vorzuziehen. Eine Datenbank erfordert zwar einige Zeit
zur Einarbeitung, ist aber in jeder Hinsicht
leistungsfähiger. Eine Tabellenkalkulation lässt sich
in begrenztem Umfang als Datenbank missbrauchen, ihre
Hauptaufgabe ist jedoch das Rechnen.
Braucht man mehr als eine Sortierung, werden die Daten im Rechner
unsortiert abgelegt, das heißt in der Folge, wie sie
eingegeben werden. Sortiert wird bei der Auswertung. Materielle
Informationen (Kopien, Fotos, CDs usw.) versieht man mit einer
laufenden Nummer, nach der sie abgelegt werden, und schreibt
diese in den zugehörigen Datensatz. Für jedes Auswahl-
und Sortierkriterium (Schlüssel) ist ein eigenes Feld im
Datensatz vorzusehen.
Nachdem man hoffentlich reichlich Stoff
gefunden hat, ist zu überlegen, ob man alles bringt,
exemplarisch arbeitet oder nur wenige besonders interessierende
oder aktuelle Punkte auswählt. Diese Frage ist in Verbindung
mit Publikum, Ziel und Umfang zu beantworten.
Falls das Thema vorgeschrieben ist, muss man es sich an dieser
Stelle noch einmal genau ansehen. Das Referat kann hervorragend
geschrieben sein, Goethe, Thomas Mann und Marcel Reich-Ranicki zu
Stürmen der Begeisterung hinreißen: Wenn das Thema
verfehlt ist, gibt es eine Fünf. Oft hilft es, das Thema in
Fragen aufzulösen, indem man zu jedem einzelnen Wort des
Themas Fragen stellt. Man kann auch fragen, was NICHT zum Thema
gehört. Sofern erlaubt, frage man auch Leidensgenossen nach
ihrem Verständnis des Themas. Selbst wenn man das Thema
trifft, kann man es unbeabsichtigt zu eng oder zu weit sehen. Im
vorliegenden Fall lautet das Thema nicht "Alkoholismus".
Nachdem der Stoff eingegrenzt ist, sollte man sich mehrere
Möglichkeiten zur Strukturierung oder Gliederung
überlegen. Vorträge sind immer eine lineare Folge von
Gedanken, in schriftlichen Formen kann man durch Querweise eine
bescheidene Vernetzung erreichen, bei Hypertext ist die
Vernetzung ein wesentliches Merkmal, dem Empfänger wird eine
Reihenfolge nur über kurze Strecken vorgeschrieben.
Das Thema kann bereits eine Gliederung nahelegen (systematisches
Vorgehen), ansonsten gibt es einige allgemeine Wege:
- Vom Einzelfall (Beispiel) zum allgemeinen Prinzip
(abstrahieren)
- Vom allgemeinen Prinzip zur Anwendung (konkretisieren)
- Vom Bekannten zum Neuen
- Vom Einfachen zum Komplexen
- These - Antithese - Synthese
- Steigerung (vom allgemein Anerkannten zu meiner
persönlichen Meinung)
Das vorliegende Referat über das Referieren über
den Alkohol (ein Metareferat) ist chronologisch gegliedert, die
Folge der Absätze entspricht der Folge der Arbeitsschritte.
Das deucht mir nahe zu liegen. Für ein Referat über den
Alkohol sind mehrere Gliederungen denkbar.
Neben dieser inhaltlichen Gliederung gibt es eine formale, die
weitgehend unabhängig vom jeweiligen Thema ist. Wenn wir bei
etwas dickeren Werken anfangen, sieht sie so aus:
- Buch, Referat, Aufsatz
- Kapitel (nur bei Büchern, Diplomarbeiten und
dergleichen)
- Abschnitt
- Unterabschnitt
- ...
- Absatz
- Satz
Ungegliederte Texte sind schwierig zu lesen, zu hören
und zu verstehen. Die Gliederung ist also eine Hilfe für den
Empfänger, aber auch für den Verfasser. Eine zu
ausgeprägte Gliederung ist ebenfalls vom Übel, sie
lenkt vom eigentlichen Inhalt ab.
Kapitel, Abschnitte und erforderlichenfalls Unterabschnitte
bekommen eigene Überschriften, die den Schreiber vor Ab- und
Ausschweifungen bewahren - sie bilden das Skelett des Werkes -
und den Leser oder Hörer auf den jeweiligen Inhalt
vorbereiten und ihm die Orientierung ermöglichen.
Wann man Absätze machen soll, ist nicht eindeutig zu
entscheiden und zu einem Teil eine persönliche
Angelegenheit. Bei Sachtexten umschließt ein Absatz einen
Gedanken samt zum Verständnis notwendiger Umgebung, die
Texte werden absatzweise aufgenommen. Das führt zu kurzen
Absätzen. In Romanen hingegen sind die Absätze oft
länger und umfassen eine abgeschlossene Handlung oder einen
Gedankengang.
Die Länge von Sätzen schließlich wird von der
Grammatik und dem Kurzzeitgedächtnis bestimmt. Man kann zwar
grammatisch korrekte extrem lange Sätze bauen - einige
Schriftsteller sind dafür berüchtigt - aber unsereiner
möchte ja verstanden werden. Eine gewisse Variationsbreite
der Satzlängen ist anzustreben, sonst wirkt ein Text
eintönig.
Wir
haben jetzt den Stoff ausgewählt, ihn überzeugend
gegliedert, die Informationsquellen angezapft. Damit sind die
Vorarbeiten erledigt, die Arbeit beginnt.
Digitale Aufbereitung
Texte werden heute überwiegend
auf dem Rechner geschrieben. Sie liegen also in digitaler Form
vor. Verlage oder Druckereien nehmen immer häufiger
Manuskripte lieber auf CD als auf Papier entgegen, die
Weiterverabeitung ist einfacher und nicht mit
Qualitätsverlusten behaftet. Leider gibt es viele digitale
Formen, und nicht jedes Programm kommt mit jeder Form klar.
Die erste Regel ist, frühzeitig Verbindung mit der
Druckerei, dem Verlag oder dem Webmaster aufzunehmen, um eine
Vielzahl von Fragen betreffs des Datenformats und der Gestaltung
zu klären. Nachträgliche Änderungen oder
Anpassungen verursachen unnötige Mühe.
Zunächst ist zu klären, mit welchem Programm der Text
erstellt werden soll. Soll es ein Wortprozessor wie Microsoft
Word sein? Oder wegen höherer Ansprüche eine
Kombination aus einem schlichten Editor und einem Satzprogramm
wie LaTeX? Oder soll der Text im World Wide Web
veröffentlicht werden, was HTML erfordert? Postscript,
Portable Document Format (PDF) oder möglichst alles?
Schreiben Schule - Uni - Verlag etwas diesbezügliches vor?
Viele Textformate lassen sich per Programm ineinander umwandeln,
aber selten ohne Verluste. Das beruht manchmal auf tiefgreifenden
Unterschieden - eine Fußnote ist kein Hyperlink und
umgekehrt.
Hohe Ansprüche und eine komplexe Textstruktur erfordern
immer eine Einarbeitung, gleich welches Programm Sie sich
aussuchen. WYSIWYG-Programme (Abiword, OpenOffice, Microsoft
Word) führen schnell zum Erfolg und stoßen schnell an
ihre Grenzen. Bei Satzprogrammen wie LaTeX stellt sich der Erfolg
etwas später ein, Grenzen gibt es praktisch nicht. Wenn Sie
- auf verschiedenen Rechnern arbeiten und
- viele Sonderzeichen sowie mathematische Formeln brauchen
und
- Ansprüche wie beim Buchsatz stellen,
kommt nur LaTeX in Frage. Im Zusammenhang mit dem Textformat
steht die Frage nach dem Dateiformat der Abbildungen (jpg, gif,
npg, tiff).
Als Ausgabeformat ist nach dem gegenwärtigen Stand der
Technik das Adobe Portable Document Format (pdf) zu empfehlen. Es
ist unproblematisch, leistungsfähig, sparsam im Umgang mit
Speichermedien und auf allen verbreiteten Rechnern oder Druckern
zu verarbeiten. Auf dem Bildschirm sind pdf-Dokumente mit dem
Adobe Reader gut zu lesen. Aus LaTeX-Manuskripten lassen sich
mittels pdflatex
unmittelbar pdf-Dokumente
erzeugen.
Dann kommt die Frage nach der Strukturierung der Dateien. Alles
in eine einzige Riesen-Datei? Besser wohl in eine Hierarchie aus
Verzeichnissen, Unterverzeichnissen und kleinen (einige zehn
Kilobytes) Dateien. Erfahrungsgemäß gerät ein
ordentliches Projekt immer umfangreicher als zu Beginn erwartet.
Die nachträgliche Einpassung eines formlosen Projektes in
eine Struktur ist ausgesprochen mühsam. Die Struktur besteht
aus:
- einer Verzeichnis- und Dateihierarchie,
- einem Build-Programm wie
make
samt
Makefile
,
- einem Revisionskontrollsystem wie RCS oder CVS.
Bei einer Diplomarbeit (50 Seiten netto) würde ich von
den ersten beiden Punkten Gebrauch machen, von RCS nicht. Mit
einer Linux-Distribution kommt das alles gratis ins Haus, dazu
noch das LaTeX-Satzsystem. Welche Linux-Distribution Sie
verwenden, ist eine zweitrangige Frage. Ich bevorzuge Debian. Wenn Sie nicht vorhaben,
ganz auf Debian umzusteigen, ist das auf Debian aufbauende
Knoppix von DVD
eine brauchbare, temporäre Lösung.
Man legt ein eigenes Verzeichnis für das Referat oder
Projekt an. Sowie das Inhaltsverzeichnis steht, legt man darin
für jedes Kapitel ein Unterzeichnis an, dazu ein Verzeichnis
namens Haupt
, das allgemeine Daten enthät sowie
Start und Ziel der Arbeiten. Auch für Bilder oder
Programmquellen empfiehlt sich ein eigenes Verzeichnis;
alternativ sind diese Objekte in den Kapitelverzeichnissen
unterzubringen.
Das Haupt
-Verzeichnis enthält vor allem die
Datei, die den Aufbau des gesamten Werkes aus Kapiteln
beschreibt, sowie das Makefile
zur Erzeugung der
verschiedenen Ausgaben des Werkes. Die Kapitelverzeichnisse
bestehen aus einer Datei, die den Aufbau des Kapitels aus
Abschnitten beschreibt, sowie aus jeweils einer Datei mit dem
Text für jeden Abschnitt.
Die Frage nach Verwaltungswerkzeugen wie make und RCS
taucht auf und ist unausweichlich, sobald mehrere Autoren
mitarbeiten. Hocken die Autoren womöglich irgendwo im Netz
wie beim ZUM-Projekt? Wo liegt
die verbindliche Originalfassung der Bilder und Texte? Wo sollen
Kopien gehalten werden? Wer vergibt die Zugriffsrechte? Ein Buch
oder einen Hypertext im Netz zu organisieren, ist echt Arbeit.
Wenn
- der Umfang eines Referates sich in Richtung auf ein
Skriptum oder Buch hin zu entwickeln droht oder
- an dem Referat über einen langen Zeitraum hinweg
gearbeitet wird oder
- an dem Referat mehrere Autoren mitwirken,
dann ist es im Zeitalter des Computers dringend zu
empfehlen, von dessen Werkzeugen zum Projektmanagement Gebrauch
zu machen. Anfangs erscheint das übertrieben - es kostet
auch etwas Zeit und Lernaufwand - aber es macht sich bezahlt. Ein
Revisionskontrollsystem wie RCS führt Buch über die
Änderungen an den Dateien und erlaubt darüber hinaus
das Wiederherstellen älterer Fassungen, falls man in eine
Sackgasse geraten ist. CVS baut auf RCS auf und wird notwendig,
wenn sich die Autoren über das Netz verteilen. Einzelheiten
sind in der Literatur oder im Web nachzulesen. Wenn Ihnen das zu
aufwendig erscheint, dürfen Sie gerne meine Fehler
wiederholen und selbst Erfahrungen sammeln.
Mündliche Fassung
Auch ein mündliches Referat
arbeite ich schriftlich aus, aber das soll jeder halten, wie ihm
der Schnabel gewachsen ist.
Ein Vortrag beginnt mit der Begrüßung (Honoratioren
nicht vergessen), der Vorstellung des Themas und gegebenenfalls
auch des Referenten. Dann folgt besagter Geistesblitz, der die
Verbindung vom Publikum zum Thema schafft, es aus seiner
Lethargie reißt und eine wohlwollende Grundstimmung
verbreitet. Der Blitz muss leichtverdaulich sein, denn die ersten
Sekunden braucht das Publikum zur Einstimmung auf den Referenten.
Also:
Hochverehrter Lehrkörper, meine sehr geehrten Damen und
Herren, liebe Mitschülerinnen und Mitschüler!
Unser heutiges Thema lautet "Der Alkohol", nicht mehr und
nicht weniger.
(Jetzt kommt der Geistesblitz, auf den ich noch warte.
Theologen nehmen hier gern ein persönliches Erlebnis aus der
jüngeren Vergangenheit: Gestern begegnete mir auf dem
Friedhof ein Alkoholiker...)
Der nächste und letzte Teil der Einleitung eines Referates
ist die Hinführung zur Fragestellung und erforderlichenfalls
ihre Erläuterung, aber kurz, bitte. Keinesfalls dürfen
in der Einleitung schon Ergebnisse oder Folgerungen
vorweggenommen werden, dann ist die Spannung futsch.
Bei einem Vortrag zwecks Wissensvermittlung (darum geht es bei
dem vorliegenden Thema vermutlich) stellt man an den Beginn des
Hauptteils eine Übersicht über die wesentlichen Punkte,
möglichst verbunden mit einer Darstellung für die Augen
(Tafelanschrieb, Overhead-Folie, Kopien), auf die man im weiteren
Verlauf immer wieder zurückkommt.
Schriftliche Fassung
Die schriftliche Fassung beginnt mit
Thema und Autor, die Begrüßung entfällt. Falls
der Autor näher vorgestellt werden soll, ist hierfür
eine Fußnote oder ein Verweis (Hyperlink) geeignet.
Tempus, Ich-Form?, LIX
(Lesbarkeitsindex), Rhetorik, Stilfiguren, eindeutiger Gebrauch
der Termini technici, Missverständnisse, sachlich - trocken
- poetisch, Ludwig Reimers. Tatsachen - Vermutungen - Meinungen
unterscheiden. Variatio delectat, aber ein Vortrag braucht eine
Linie. Buch F. Schulz von Thun: Sich verständlich
ausdrücken. Vermeidbare Fremdwörter.
Neue Informationen an bekannte anbinden.
Rede/schreibe nicht in Rätseln: Es gibt mancherlei
Werkzeuge zur Holzbearbeitung. Nenne wenigstens ein
Beispiel.
Häufiger Fehler: überflüssige Wörter,
insbesondere modale Hilfsverben, Adjektive, Adverbien. Ein Satz
lebt vom Prädikat, das heißt vom Verb.
Kurs im Web: Verständlich
schreiben auf dem Web, ETH Zürich, gilt auch für
Texte auf Papier oder Vorträge. Leider verschwunden.
Wenn das Referat fertig
zu sein scheint, soll man es etwas ruhen lassen. Bei dem
vorliegenden Thema bietet es sich an, in der Ruhezeit ein kleines
Praktikum zu absolvieren (vorausgesetzt, man ist
volljährig). Ich denke da an eine Moselfahrt. Auch der
Oberlauf des Mains hat seine Reize, insbesondere ist die
Entscheidung zwischen Bier oder Wein immer wieder neu zu treffen.
Auf jeden Fall sollte man das Referat zeitweilig in den
Hintergrund verdrängen. Dann holt man es wieder hervor und
- überprüft nochmals die Logik der
Gedankenfolge,
- feilt am Ausdruck (Wortwahl, Satzbau) und
- kürzt es um 10 % (überflüssige Wörter
und Wiederholungen, Randgedanken).
Beim Kürzen achte man auf nichtssagende Adjektive und
Hilfsverben. Auch Adverbialausdrücke wie in der Regel
kann man in der Regel weglassen, da der Leser oder Hörer in
der Regel weiß, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt.
Das Ver- und Ausbessern darf man nicht übertreiben,
schließlich soll das Werk ja noch zu Lebzeiten des Autors
an die Öffentlichkeit. Außerdem werden Texte durch
ständiges Herumflicken eher wieder schlechter. Eine andere
Sache ist das Aktualisieren.
Bei Sachvorträgen werden
gern visuelle und bei entsprechenden Themen auch akustische
Hilfen wie Dias oder deren gebeamte Nachkommen, Folien, Video-
oder Tonbänder eingesetzt. Olfaktorische Techniken stehen
erst am Anfang. Manche Dinge lassen sich auf diesen Wegen
einfacher, schneller und einprägsamer vermitteln als mit der
Rede oder Schreibe allein.
Für alle visuellen Mittel gibt es eine ebenso alte wie
eiserne Regel: Falls die Bilder im wesentlichen Text enthalten,
gehen maximal 15 (in Worten: fünfzehn) Zeilen auf das Bild.
Was darüber ist, das ist vom Übel, für die Katz,
den Mäusen gepfiffen oder A Complete Waste of Time, was
immer Sie bevorzugen.
Zweite Regel: Dias oder Folien für den Vortrag fortlaufend
nummerieren. Nach einem Satz aus der Thermodynamik ist die
richtige Ordnung der Bilder ein unwahrscheinlicher Zustand. Die
Nummern helfen beim Herstellen der Ordnung und dienen auch der
Verständigung mit dem Knecht am Projektor oder dem Programm
im Beamer.
Dritte Regel: Bilder, die nicht erklärt werden und zu deren
Verstehen dem Zuhörer und -schauer keine Zeit gelassen wird,
lässt man besser gleich weg. Bei einem Sachthema rechnet man
mit maximal einem Dia/einer Folie pro Minute, bei
Diavorträgen über Urlaubsreisen mit 120 bis 150 Dias
pro 90 min.
Es gibt mittlerweile für ein- bis dreißigtausend EUR
Bildschirmprojektoren (Beamer), die für einen Hörsaal
mit hundert Sitzen ausreichend hell sind. Üblicherweise
werden sie an einen Rechner (Laptop) angeschlossen. Man darf
jedoch nicht vergessen, dass der Bildschirm aus einem Abstand von
30 bis 50 cm betrachtet wird, die Projektionswand aus weiterer
Entfernung, ähnlich wie bei Dias. Man muss die Schrift
deutlich größer wählen als bei der
Bildschirmarbeit. Da die Beamerei eine junge Technik ist, sollte
man im Störfall auf Folien oder Tafel und Kreide
zurückgreifen können.
Dias, Folien, Poster, Flipcharts. Powerpoint vs. Webseiten.
Unabhängig von der technischen Verwirklichung einer
Abbildung gilt, dass sie genau diejenigen Elemente enthalten
soll, die zu ihrer Aussage beitragen, und nicht mehr. Der Kern
der Aussage muss ins Auge springen. In technischen Zeichungen
werden die Konturen des Werkstücks mit den dicksten Linien
gezeichnet, Hilfslinien mit den dünnsten. Auf
Straßenkarten fällt als erstes das Straßennetz
auf. Farbe kann zur Aussage beitragen und wird natürlich auf
Schwarzweiß-Druckern bestenfalls durch Graustufen
wiedergegeben. Sachlichkeit verträgt sich nicht mit den
vielen Tricks aus dem grafischen Kosmetikkoffer, die heute
möglich sind.
Akustische Hilfen: Bänder, CDs, MP3, Musik - auch live
Der Geruchssinn übt erhebliche Wirkungen auf das vegetative
System und die Affektlage und damit indirekt auch auf die
Merkfähigkeit aus. Dies ist möglicherweise auf den
engen, phylogenetisch bedingten Zusammenhang von Riechhirn und
limbischem Cortex zurückzuführen. Geruchserlebnisse
haben stets eine starke emotionelle Komponente. Leider
(vielleicht auch glücklicherweise) sind sowohl die
physiologischen wie auch die technischen Einzelheiten noch zu
wenig erforscht, um olfaktorische Hilfsmittel erfolgreich bei
Vorträgen und Referaten einsetzen zu können.
Parfümiertes Briefpapier war schon vor hundert Jahren ein
Mittel, den Empfänger zu beeinflussen. Sollte Ihr Rechner
über eine Olfacard verfügen und Ihr Browser diese
unterstützen, so werden Sie beim Betrachten dieser Webseite
einen zarten Jasminduft verspüren. Drehen Sie allerdings die
Riechstärke zu weit auf, so stinkt es nach Mist. Bei
größeren Räumlichkeiten wird es schwierig; ich
habe bislang noch keinen Weg gefunden, meinen Vorlesungen den
Duft der wilden Zitronen zu verleihen. Moderne Hörsäle
lassen sich nicht einmal ordentlich lüften, in den meisten
herrscht immer der gleiche müde Mief. Oder es zieht wie
Hechtsuppe.
In diesem Zusammenhang ist auch an die Raumtemperatur zu denken.
Zu hohe Temperaturen ermüden, zu tiefe beeinflusssen die
Affektlage ungünstig. Leider bestehen große
individuelle Unterschiede in der Ansicht darüber, was zu
warm oder zu kalt ist.
Der
Zweck des Referates kann erfordern, den Hörern auch etwas
schwarz auf weiß in die Hand zu geben, Zahlenmaterial,
Kopien von schwierigen Zeichnungen oder Listen von URLs
beispielsweise. Wollen Sie fortschrittlich erscheinen, verteilen
Sie selbstgebrannte CDs an das Publikum. Bei einem Referat
über den Alkohol vielleicht auch selbstgebrannten
Schnaps.
Soll das Referat samt Begleitmaterial in das Internet gestellt
werden, so erspart man sich Arbeit, wenn man von vornherein die
Besonderheiten der Medien berücksichtigt. Es gibt keine
Form, die für alle Medien - vom gesprochenen Wort bis zum
Ausdruck einer Webseite auf einem Laserdrucker - optimal geeignet
wäre, aber es gibt Formen, die sich leichter umwandeln und
anpassen lassen als andere.
Viele
Leute haben Angst, vor einem Publikum aufzutreten. Ein bisschen
Lampenfieber ist normal und nützlich, die Angst kann man
mindern. Die Redekunst ist keine Gottesgabe wie blaue Augen oder
ein Rauschebart, sondern zum großen Teil Handwerk
(Mundwerk?), das man lernen kann und muss.
Wer ausgeschlafen ist, denkt und spricht klarer. Da man in der
Nacht vor einem entscheidenden Vortrag unruhig schläft, soll
man bereits ein, zwei Tage vorher ausschlafen. Die Kleidung sei
etwas gehobener als die des durchschnittlichen Zuhörers, das
stärkt das Selbstbewußtsein und wird auch erwartet.
Aber nur etwas, sonst richtet sie eine Schranke auf. Albert
Einstein konnte in einem alten Pullover vor ein Publikum treten
(ich weiß nicht, ob er das getan hat), aber der von der
vorliegenden Hilfe angesprochene Kreis dürfte noch nicht
ganz dessen Ruf erlangt haben.
Über ein Thema, das man beherrscht, spricht man lockerer als
über ein Gebiet, das man sich eine Woche zuvor angelesen
hat. Man sollte auch mehr vom Thema wissen, als man im Vortrag
bringt. Es ist peinlich, wenn schon bei der ersten Zwischenfrage
die Grenzen des Vortragenden offenkundig werden. Also
frühzeitig mit Informieren beginnen (ist leichter
geschrieben als getan). Andererseits braucht man nicht um jeden
Preis den Schein der Allwissenheit aufrecht zu erhalten. Es kann
im Publikum immer jemand geben, der das Thema besser kennt als
ich.
Den ersten und den letzten Satz des Vortrags (Start und Landung)
auswendig lernen. Was dazwischen kommt, ist nicht so wichtig.
Wenn man eine strenge Zeitvorgabe hat, gegen Ende einen Abschnitt
vorsehen, den man gegebenenfalls weglassen kann, ohne dass es die
Hörer merken. Für einen freien Vortrag braucht man mehr
Zeit als für Vorlesen.
Etwaige technische Hilfsmittel frühzeitig vor dem Vortrag
prüfen. Ersatzlampen für Projektoren vorsehen. Wenn
eine Lampe durchbrennt, fliegt oft auch eine Sicherung raus.
Kreide, Schwamm, Zeigestock (besser zu sehen als Laserpointer),
Verdunkelung, Brillentuch für die Projektionsoptik,
Mikrofon, Batterien, Kabel, Stecker, Adapter usw. Reihenfolge und
Orientierung von Dias oder Folien prüfen. Arbeiten Laptop
und Beamer zusammen? Schon mal etwas von Edward A. Murphy, Jr.
und seinem Gesetz gehört? Wasser (medium oder still)
für den Redner - Sekt und Schnittchen für das dankbare
Publikum hinterher? Das ganze Gerödel auf und neben dem Pult
ordentlich aufbauen und die Ordnung beibehalten. Bei einem
großen Vortrag bräuchte man eigentlich einen
Butler.
Ich musste einmal überraschend eine Vorlesung in einen
Seminarraum verlegen, in dem keine Technik vorhanden oder
funktionstüchtig war, nicht einmal eine Wandtafel, eine Uhr
oder ein Pult. Das war eine Herausforderung, aber vor solchen
Pannen darf man nicht kapitulieren. Seither ist mein
Vorlesungsköfferchen noch schwerer geworden.
Nicht zu schnell reden. Pausen an der richtigen Stelle tragen
wesentlich zum Eindruck bei. Wollen Sie das Thema oder die
Hörer erschöpfen? Aufrecht stehen, Finger aus der Nase,
Hände aus den Hosentaschen, das Publikum anschauen, nicht
auf den Boden und nicht über das Publikum hinweg. Nicht die
Tafel oder den Projektor ansprechen, sondern die Hörer. Wenn
man kurzzeitig während des Tafelanschriebs reden muss, etwas
lauter werden.
Wenn es irgend geht, frei sprechen, allenfalls mit kurzen Notizen
(Karteikarten DIN A5). Das Publikum muss ja auch frei hören.
Auf die Rückseite der Karteikarten kann man ergänzende
Informationen schreiben, um bei Fragen aus dem Publikum
gerüstet zu sein (Jahreszahlen, Definitionen, Formeln,
Quellen). Karten nummerieren. Hat man mehrere Vorträge zu
halten, verschiedene Farben für die Karten nehmen.
Es kommt vor, dass man beim Vortrag Probleme mit der Stimme
bekommt, heiser wird und nur noch krächzt. Vorbeugend vor
dem Vortrag einen Halsbonbon ("Des Redners Freund" oder
ähnlich) lutschen. Ein Schluck Wasser (kein Feuerwasser!)
w"ahrend des Vortrags hilft auch. Versuchen, die Stimmbildung
nach vorn in die Mundhöhle zu legen, nicht aus der Kehle
sprechen. Ein Schauspieler könnte das besser
erklären.
Probevortrag in kleinem Kreis: Ich halte so etwas nicht gerne,
mir fehlt dann beim Hauptvortrag die Spontaneität. Aber wenn
es sehr auf die Form ankommt oder wenn man wenig Übung im
Reden hat, ist eine Generalprobe zweckmäßig.
H. von Kleist: Über die allmähliche Verfertigung der
Gedanken beim Reden. Kleinere Schriften, 1878
K. Tucholsky: Ratschläge für einen schlechten Redner u.
a.
(Goethe)
Das Referat ist vorgetragen, das Publikum hat eine
Zugabe verlangt, man verspürt eine große
Erleichterung, um nicht zu sagen Leere. Leider folgen jetzt noch
einige lästige Arbeiten ohne nennenswerte Erfolgserlebnisse.
Anhang
Umfangreiche Informationen, die ein Leser brauchen
könnte, die aber den Rede- oder Lesefluss unterbrechen
würden, packt man in einen Anhang. Dazu rechnen Tabellen,
Ableitungen von Formeln, lange Zitate, Erklärungen von
Abkürzungen.
Inhaltsverzeichnis
Zu einem längeren schriftlichen
Werk gehört ein Inhaltsverzeichnis im Anschluss an das
Vorwort, vor dem eigentlichen Inhalt. Programme wie LaTeX stellen
das Verzeichnis automatisch zusammen und besorgen auch die
Nummerierung der Kapitel und Abschnitte. Bei umfangreichen
Inhaltsverzeichnissen ist es angebracht, eine kurze
Übersicht (eine Seite, Inhalt auf einen Blick)
voranzustellen, die nur die Hauptüberschriften enthält.
Je nach Thema können auch Verzeichnisse der Abbildungen,
Tabellen, Programme oder Formelzeichen angebracht sein. Zusammen
mit einem Register oder Index erleichtern die Verzeichnisse dem
Leser den Zugang zum Inhalt. Der Index gehört ans Ende.
Literaturverzeichnis, Quellenangaben
Ein Schrifttums-
oder Literaturverzeichnis am Ende des Werkes verfolgt zwei Ziele:
- Nennung der benutzten Quellen
- Hinweise auf weiterführende Werke
Bei wissenschaftlichen Werken ist es üblich oder wird
verlangt, die benutzten Quellen zu nennen. Das ist zum einen eine
Frage der Ehrlichkeit - man will sich nicht mit fremden Federn
schmücken - zum anderen ermöglicht die Nennung dem
Leser, die aus den Quellen übernommenen Fakten und
Behauptungen nachzulesen.
Da man in einem Referat nicht alles zu einem Thema sagen kann,
mancher Hörer oder Leser sich aber eingehender mit dem Thema
befassen möchte und der Autor des Referates vermutlich einen
gewissen Überblick hat, kann er mit Hinweisen weiterhelfen.
Die beiden Arten von Literaturverweisen sollte man voneinander
trennen.
Für Dokumente auf Stein, Pergament oder Papier haben sich in
Jahrtausenden feste Regeln dafür gebildet, wie man sie
anführt. Diese passen nicht in allen Einzelheiten auf die
immateriellen und hochdynamischen Dokumente im Netz. Oberster
Gesichtspunkt ist, dass man die Quelle wiederfindet (sofern sie
noch existiert). In Deutschland gilt die vierteilige, insgesamt
dreiundsiebzigseitige Norm DIN 1505 (nicht zu verwechseln mit DIN
EN 1505): Titelangaben von Dokumenten. Ich zögere, sie hier
abzuschreiben. Auf folgenden Seiten finden sich Empfehlungen:
In der Umgebung dieser Seiten liegen meist weitere Hinweise
zum Umgang mit elektronischen Medien und dem Internet.
Abstract, Schlagwörter, Zusammenfassung
Ein Abstract
ist eine Zusammenfassung von wenigen Zeilen Umfang, in der die
Hauptpunkte des Referates vorkommen, eine Art von erweiterter
Überschrift. Es hilft dem Leser bei der Entscheidung, ob das
Referat für ihn von Interesse ist. Abstracts werden von
Literaturdiensten und Datenbanken ausgewertet. Da die Auswertung
heute mit Hilfe von Rechnern erfolgt, die bekanntermaßen
dumm sind, ist es wichtig, dass die Schlagwörter im Abstract
vorkommen, möglichst in der grammatischen Grundform.
Das gleiche Ziel verfolgen eigens genannte Schlagwörter. Sie
brauchen im Gegensatz zu Stichwörtern nicht wörtlich im
Text vorzukommen, sondern sollen die Einordnung des Textes in
Sachgebiete ermöglichen. Für manche Gebiete gibt es
Schlagwortsammlungen (Thesauri).
Bei längeren wissenschaftlichen Abhandlungen ist es
üblich oder vorgeschrieben, eine Zusammenfassung
anzufügen. Diese muss die wesentlichen Gedanken oder
Folgerungen des Werkes enthalten und darf nichts Neues (Ausblick,
Verbesserungsvorschläge) bringen. Sie sollte
selbständig lesbar sein, damit sie in Literatursammlungen
oder Fachzeitschriften veröffentlicht werden kann. Bei
Vorträgen entfällt sie oft, da die Zeit knapp ist.
Hier ...
Register
Ein Register oder Index dient - vor allem bei
längeren Werken - dem Finden von Informationen innerhalb des
Textes und ergänzt das Inhaltsverzeichnis. Für den
Leser ist er eine große Hilfe, für den Autor bedeutet
er eine große Mühe, auch dann noch, wenn ein Rechner
die Zusammenstellung erleichtert.
In das Register gehören vor allem wichtige Stichwörter
aus dem Text, dann aber auch Varianten der Schreibweise und
Synonyma mit einem Verweis auf das bevorzugte Stichwort. Also:
- Ethanol siehe Äthanol
- Äthylalkohol siehe Äthanol
- Weingeist siehe Äthanol
- Zirrhose siehe Leberzirrhose
Manchmal fasst man auch mehrere Stichwörter zu einem
Oberbegriff zusammen:
- Bier
- Ale
- Altbier
- Bitter
- Bockbier
- Braunschweiger Mumme
- Dampfbier
- Dattelbier
- Doppelbock
- Dünnbier
- Eisbock
- Export
- Fastenbier
- Feierabendbier
- Festbier
- Freibier
- Fruchtbier
- Gose
- Hanfbier
- Hefeweizen, hell oder dunkel
- Heidekrautbier
- Kölsch
- Kräusen
- Kristallweizen, hell oder dunkel
- Lagerbier
- Lambic (Lambiek)
- Liebesbier
- Malzbier
- Märzenbier
- Mohnbier
- Mumme
- Nubier (?)
- Oktoberfestbier
- Osterbier
- Pils
- Porter
- Rauchbier
- Roggenbier
- Saisonbier
- Schankbier
- Schwarzbier (Köstritzer S.)
- Seefahrtsbier
- Starkbier
- Steinbier
- Stout
- Streichelbier
- Trappistenbier
- Vollbier
- Wacholderbier
- Weihnachtsbock, -bier
- Weißbier, Weiße
- Weizenbier, kristallklar oder hefetrüb, hell oder
dunkel
- Wienerbier
Ein Meister der Indexerstellung markiert bei einem Begriff,
der auf mehreren Seiten vorkommt, die Seitenzahl durch Fettdruck
oder kursive Schrift, welche die wesentlichste Information
über den Begriff hergibt. Der Autor muss sich immer fragen,
wonach ein Leser suchen könnte. Bei entsprechenden Themen
wird zwischen Sach-, Orts- und Namensregister unterschieden.
Je frühzeitiger man sich Gedanken zum Register macht, desto
weniger Arbeit hat man damit. Ich schreibe größere
Sachen unter LaTeX, das ist ein Programmpaket, das sich besonders
für Werke technisch-naturwissenschaftlich-mathematischen
Inhalts eignet, die auf Papier gedruckt werden sollen. Dabei
schreibe ich an den Beginn eines jeden Absatzes die Wörter,
die ins Register aufgenommen werden sollen. Um die
zugehörigen Seitenzahlen kümmert sich LaTeX. So etwas
nachträglich von Hand zu besorgen, ist aufwendig und
stupide.
Das auf diese Weise erstellte rohe Register muss noch von einer
intelligenten Lebensform, am besten vom Autor, bearbeitet werden.
Verschiedene Schreibweisen desselben Begriffes müssen
vereinheitlicht werden, Synonyma sind hinzuzufügen und
Tippfehler zu beseitigen. Am Register erkennt man, ob sich der
Autor um den Leser bemüht.
Bei multimedialen Dokumenten gibt es auch so etwas wie ein
Register oder besser gesagt, eine Navigationshilfe, die ziemlich
komplex werden kann. Daneben sollte man eine einfache
Suchfunktion anbieten.
Metainformationen, Vorwort
Metainformationen sind
Informationen über das Werk, nicht über das Thema. In
Büchern findet man sie auf Seite 4 oder ganz am Ende. Bei
verlegten Werken sorgt die Rechtsabteilung des Verlages
dafür, dass diese Seite nicht leer bleibt, ansonsten sollte
der Autor seine Rechtsansprüche, seine Email-Anschrift,
etwaige URLs des Werkes und das Ausgabedatum oder eine
Versionsnummer oder beides dort unterbringen. Und natürlich
sollte er darauf hinweisen, dass weder er noch seine Nachkommen
oder sein Brötchengeber für nichts keine Verantwortung
übernehmen, das Werk von Fehlern wimmelt und der geneigte
Leser überhaupt besser etwas anderes lesen sollte.
Auch ein Vorwort, wie es bei größeren Werken oft zu
finden ist, enthält Metainformationen, nämlich Gedanken
des Autors zu seinem Werk. Für wen hat er sich die
Nächte um die Ohren geschlagen, wie sollte sein Opus magnum
gelesen werden, wer hat ihm geholfen, was wünscht er sich
für die Zukunft? Im Vorwort genießt der Autor alle
Freiheiten der Themenwahl.
Nachworte sind selten. Ich sehe bei einem Sachtext keine
Notwendigkeit dafür. Klappen- oder Rückentexte bei
Büchern sind etwas anderes.
Formatieren, Umbrechen, Aufmachung (Layout),
Typografie
Früher befasste sich ein eigener Beruf mit
den obigen Aufgaben, der Setzer, unter Umständen noch der
Grafiker. Im Zeitalter der Computer liegen sie weitgehend beim
Autor. Der hat damit die Freiheit, seine Vorstellungen zu
verwirklichen und - da ihm die entsprechende Ausbildung mangelt -
auch die Freiheit, Greuel zu begehen. Bei einem Referat für
das Abitur und anschließend den Papierkorb treibt man nicht
viel Aufwand; bei einem Buch, das für Jahrhunderte berechnet
ist, sollte man ein bisschen über die Schwarze Kunst lesen,
ehe man zu Taten schreitet. Es ist erstaunlich, wieviel
Äußerlichkeiten zu einem guten Werk der Schriftkunst
gehören, angefangen bei der Wahl der Schrift und des
Papiers.
Bei einem Sachtext ist das Ziel Lesbarkeit, nicht Kunst, wobei
sich diese Ziele nicht ausschließen.
Hier einige Hinweise für umfangreichere Texte wie
Diplomarbeiten, Doktorarbeiten oder Bücher (die nicht in
allen Fällen alle befolgt werden müssen):
- Früher - als Bücher noch gesetzt wurden - waren
Text, Bilder und Bildunterschriften jeweils getrennt
abzuliefern. Heute wird meist die Vorlage des Verfassers
(camera ready) unverändert reproduziert.
- Papierformat des Originals vermutlich DIN A4 (210 x 297
mm). Gedruckte Werke haben auch Formate außerhalb der
DIN-A-Reihe.
- Zu DIN A4 passt eine Schriftgröße von 10 oder 11
Punkten. Besser lesbar (es gibt auch ältere Leser) und
für den Fall einer leichten Verkleinerung erforderlich 12
Punkte. Bei Nachschlagewerken, in denen man nur kurzzeitig
liest, ist eine kleinere Schrift zulässig als in Romanen.
Bei Zeichnungen sind zu feine Linien zu vermeiden, nach
Verkleinerung sollte die feinste Linie nicht schmaler sein als
0,1 mm. Stärkere Maßstabsänderungen lassen sich
nicht auf einfache Weise (Kopiergerät) durchführen,
da die Abstände zwischen den Zeichen anders skaliert
werden müssen als die Zeichen. Eine große Schrift
braucht relativ engere Abstände.
- Reinweißes Papier blendet beim Lesen (ist eine
Zumutung an die Augen des Lesers). Ein schwacher Gelb- oder
Ockerton ist angenehmer. Papier für Schreibmaschinen,
Laserdrucker oder Kopiergeräte hat eine Stärke von 80
oder 90 g pro m2.
- Die Seitenränder oben, unten, rechts und links sollen
nicht kleiner sein als 2 cm. Der Textspiegel muss sich auf
Vorder- und Rückseite eines Blattes decken, wenn man es
gegen das Licht hält.
- Ungerade Seitenzahlen sind rechts.
- Kapitel fangen immer auf ungeraden Seiten an, wichtige
Bilder sollten auch auf ungeraden Seiten liegen. Rechts ist die
Steuerbordseite eines Buches (für Landratten: Steuerbord
ist vornehmer als Backbord).
- Die Seite 1 ist der sogenannte Schmutztitel, Seite 3 der
eigentliche Titel. Auf Seite 4 bringt der Verlag seine
juristischen und sonstigen Notwendigkeiten unter, sofern nicht
ganz am Ende des Werkes. Auf Seite 5 beginnt der Text (Vorwort,
Danksagung).
- Unterstreichungen und Sperrungen sind im Druck
unüblich, hervorgehoben wird mit kursiver oder fetterer
Schrift.
- Zu viele Schriftarten verderben den Brei. Angenehm zu lesen
sind Schriften mit Serifen (Füßchen), da sie die
Zeilenstruktur betonen. Die Times Roman ist eine gut und
schnell zu lesende Schrift, die allerdings auch gute Augen
voraussetzt. Etwas bequemer für die Augen ist die New
Century Schoolbook, die rund 10 % mehr Platz beansprucht.
Für Folien oder Plakate nimmt man gern serifenlose
Schriften wie die Helvetica. Bei festlichen Anlässen ist
die Bodoni in Betracht zu ziehen.
- Absatzanfänge werden durch einen kurzen Einzug
markiert, nicht durch eine Leerzeile.
- Abbildungen haben Unterschriften, Tabellen
Überschriften.
- Flattersatz, Blocksatz, Randausgleich (V, M, Komma,
Trennungsstrich)
- Kerning (Tee), Ligaturen (auffallen, Koffer), Gutenbergs
Typensatz (190 Typen)
- ...
Achten Sie mal beim Lesen eines gut (oder schlecht)
gemachten Buches auf diese Punkte. Es spricht nichts dagegen,
dass Doktorarbeiten außer durch ihren Inhalt auch durch
ihre Form angenehm auffallen.
Wer sich eingehender mit der Gestaltung von Büchern befassen
möchte, sei auf J. Tschichold: Ausgewählte
Aufsätze über Fragen der Gestalt des Buches und der
Typographie, erschienen bei Birkhäuser, Basel, 1993,
ISBN 3-7643-1 hingewiesen. Ich verhehle nicht, dieses
Büchlein mit Vergnügen gelesen und daraus einige
Erkenntnisse gezogen zu haben. Die Gestaltung von Büchern
oder Schriftstücken wäre übrigens ein Thema
für den Kunstunterricht. Auch viele Webseiten könnten
etwas mehr künstlerische Gestaltung vertragen. Damit sind
nicht Blinklichter oder Laufschriften gemeint.
Korrekturlesen
Ich kann beim Lesen nicht gleichzeitig auf
die Gedankenfolge und die Rechtschreibung achten. Im ersten Fall
erfasse ich Wortgruppen, ja ganze Absätze mit einem Blick,
im zweiten lese ich Wort für Wort. Vereinzelte Tippfehler
stören den verständigen Leser nicht, gehäuftes
Auftreten lässt Zweifel an der Sorgfalt des Autors
aufkommen. Korrekturvorschriften finden sich vorn im
Rechtschreibungs-Duden.
Da es heute Korrekturprogramme gibt, sollte man sie verwenden und
nicht zu viel von ihnen erwarten. Gut sind sie im Finden von
Tippfehlern, die oft zu sinnlosen Zeichenfolgen führen. Die
anschließende Prüfung von Hand ersparen sie nicht. Bei
dieser sind auch Verweise und Nummerierungen sowie die Einhaltung
gebräuchlicher typographischer Regeln zu prüfen. Wer
falsche oder fehlende Ligaturen erkennt, darf sich schon zu den
Fachleuten zählen (offen - auffassen, fiel - aufißt,
aber HTML bringt das nicht).
Die Vollendung
des Referates besteht in einem Echo aus dem Publikum, einer
Rückkoppelung, einem Feedback, einer Kritik. Falls die
Kritik etwas taugt, kann man daraus lernen. Oft muss man sie
provozieren. Je nach dem Rahmen des Referates gibt es folgende
Wege:
- Fragen und Zwischenfragen während des Vortrags
- Fragebogen im Anschluss an das Referat
- Interview einzelner Hörer oder Leser
- Diskussion über das Referat in kleiner Gruppe
- Videoaufzeichnung des Vortrages (Selbstkritik)
- bei schriftlichen Arbeiten: Rezensionen (die im
schlechtesten Fall fehlerhafte Inhaltsangaben sind und im
besten eigenständige Kunstwerke)
Die Kritik umfasst Inhalt wie Form, positive wie negative
Punkte. Kritisieren und Kritik vertragen erfordern beide eine
gewisse seelische Größe, die man nicht immer von
vornherein hat. In der Newsgruppe de.alt.geschichte
werden regelmäßig Hinweise zum Umgang von Autoren mit
Kritik und von Kritikern mit Autoren veröffentlicht. Man
kann übungshalber auch einmal bei einem Vortrag, dessen
Inhalt weniger interessiert, auf die technischen und formalen
Punkte achten. Selbst von einem missratenen Vortrag kann man noch
lernen, wie man es nicht machen soll.
Eine besuchenswerte Webseite in diesem Zusammenhang ist http://www.ciolek.com/WWWVL-InfoQuality.html,
die Information Quality WWW Virtual Library von M. Ciolek,
Australien. Sie ist zugleich ein Beispiel dafür, dass
geografische und logische Entfernungen zwei verschiedene Dinge
sind.
(Lessing, Reich-Ranicki)
In den
Schulbüchern ist von Sprechen, Lesen und Schreiben oft die
Rede, vom Hören nie. Da ein Vortrag ohne Zuhörer nur
eine halbe Sache ist, wenden wir uns nun der schweigenden
Mehrheit im Klassenzimmer oder Hörsaal zu und fragen: Wie
zieht ein Hörer den größten Nutzen aus einem
Referat?
Vorbereitung
Zur Person
Etwas über den Vortragenden bzw.
Verfasser zu wissen - Lebenslauf, Arbeitsgebiet, weitere
Veröffentlichungen - erleichtert das Verständnis und
erhöht manchmal das Interesse an dem Referat. Eine
unerwünschte Nebenwirkung kann darin bestehen, dass man sich
ein Vorurteil bildet, ehe man das Referat kennt. Nicht alles, was
aus einem berühmten Kopf strömt, muss rühmenswert
sein. Die Umkehrung gilt auch, nur sind da die Erwartungen
niedriger.
Zur Sache
Vorkenntnisse zum Thema erhöhen den
Nutzen, den man aus einem Referat zieht. Geht es um
ausgesprochene Fachthemen, sind Vorkenntnisse sogar
unerläßlich zum Verständnis. Eigene Vorkenntnisse
können dazu führen, dass man sich gegenüber neuen
oder fremden Erkenntnissen verschließt, aber wir sind ja
aufgeschlossen und dynamisch.
In früheren Jahrhunderten wurde auch von den zuhörenden
Teilnehmern an Seminaren erwartet, dass sie sich gründlich
vorbereiten, um mit dem Vortragenden diskutieren zu können.
Sitzplatz
Vorausgesetzt man will wirklich von dem Vortrag
etwas haben, so ist ein Platz ziemlich weit vorn am besten. Die
Nähe zum Redner ist nicht nur äußerlich
aufzufassen. Bei Festvorträgen sind die vordersten Reihen
den Ehrengästen vorbehalten (damit man sie bemerkt),
ansonsten herrscht vorn nur selten Gedränge.
Mitschreiben
Wenn es um Referate zwecks
Wissensvermittlung geht, ist ein stichwortartiges Mitschreiben
meist möglich (Klassenzimmer oder Hörsaal mit Tischen
oder Pulten). Soll man mitschreiben, was ja einen Teil der
Aufmerksamkeit beansprucht? Oder soll man sich ganz dem
Zuhören widmen? (warum, was, wie?)
An Stelle eines Patentrezeptes darf ich hier kurz eine Erfahrung
aus meiner Studentenzeit schildern. Die Vorlesung (Theoretische
Mechanik) war anspruchsvoll. Der Professor erschien immer gut
vorbereitet und hielt Ordnung in seinem Tafelanschrieb (das ganze
technische Gedöns, was heute eine Präsentation
ausmacht, war noch nicht erfunden). Zur Vorlesung gehörten
wöchentliche Übungen, die von Assistenten betreut
wurden und schwieriger waren als die Prüfungsklausur. Der
Professor gab absichtlich kein Skriptum heraus, sondern nur bei
Bedarf Kopien komplizierter Zeichnungen (z. B. Kreisel). Die
meisten Hörer schrieben also mit. Zu Hause habe ich
unverzüglich meine Mitschrift ins Reine übertragen
(kariertes Papier DIN A4, Tinte, saubere Zeichnungen,
ausführliche Zwischenrechnungen, Verweise). Das war viel
Arbeit, aber zugleich eine wirkungsvolle Vorbereitung auf die
Prüfung. Auf diese Weise entstanden in zwei Semestern aus
den Mitschriften und Übungen zwei Bände von je 250
Seiten. Der Erfolg dieser Vorgehensweise beruht auf Mitschreiben
UND Auswerten.
Aktives Hören
Unter Aktivem Hören
versteht man ...
Zum Schluss dieses Abschnittes darf ich auf eines der wenigen
Bücher über das Hören hinweisen, herausgegeben von
Thomas Vogel: Über das Hören, erschienen bei
Attempto, Tübingen, 1998, ISBN 3-89308-287-5.
Lesen kann jeder
nach dem ersten Grundschuljahr. Trotzdem gibt es Unterschiede im
Können und auch unterschiedliche Arten des Lesens. Vorlesen
ist noch etwas anderes und soll hier außer Betracht
bleiben.
Aktives Lesen, Mathematikbücher, Th. Mann, Lyrik
Manchmal schlägt das Schicksal zu und
verlangt, das Gehörte oder Gelesene im Rahmen einer
Prüfung wiederzugeben. Es gibt im Leben auch Prüfungen,
die nicht als solche gekennzeichnet sind. Kurz: das Hören
oder Lesen des Referates war kein unverbindlicher Zeitvertreib,
sondern sollte Wirkungen auf Dauer nach sich ziehen. Was kann man
da tun?
Das
Schreiben einer Klausur (Themenklausur) hat mit dem Abfassen
eines Referates viel gemeinsam, die Begleitumstände sind
jedoch anders:
- Die verfügbare Zeit ist begrenzt, meist knapp,
- die Hilfsmittel sind begrenzt, insbesondere ist
Nachbarschaftshilfe oder Teamwork verboten,
- die Form ist immer schriftlich,
- es gibt keine Interaktion mit dem Publikum,
- das Publikum besteht nur aus den Prüfern.
Mündliche Prüfungen sind eine
Mischung aus Verhör, Diskussion und Vortrag des Kandidaten.
Manche mögen sie, manche nicht, aber meist hat man keine
Wahl.
Als
Einzelkämpfer ein Referat zu verfassen, ist schwierig genug.
Als Team oder Gruppe so etwas durchzustehen, ist noch
schwieriger, aber es gibt Aufgaben, zu deren Lösung die
kurze Spanne des Erdenwandelns eines Einzelnen nicht ausreicht.
In diesem Zusammenhang empfehle ich ein Buch: F. P. Brooks jr.,
The Mythical Man-Month, erschienen bei Addison-Wesley. In
dem Buch geht es zwar um Software-Projekte, aber die Probleme
sind dieselben wie beim Schreiben eines Referates. Sie sind
hauptsächlich menschlicher, nicht technischer Art.
Vermutlich hatten schon die Ägypter beim Bau der Pyramiden
damit zu kämpfen. Und der Turm zu Babel ist auch nicht an
der Technik, sondern an der Kommunikation gescheitert. Das
Problem ist alt.
Der Rechner bringt heute den Autor mit einigen
Fragen in Berührung, für die früher eigene Berufe
zuständig waren. Dazu gehören die Zeichensätze und
die Fonts. Hier herrscht bei den Laien, die wir zunächst
einmal alle sind, eine erhebliche Unklarheit, als deren Folge
Schwierigkeiten bei der Arbeit mit dem Rechner auftreten. Deshalb
sollen hier in aller Kürze die wichtigsten Begriffe
geklärt werden.
(Fortsetzung folgt, im Web nachschauen, Typografie)
Zum Weiterlesen
Zum Schluss sei mir vergönnt, auf
einige Webseiten hinzuweisen, die eine ähnliche Hilfe
anbieten wie das vorliegende Metareferat. Es kann nur zum Vorteil
gereichen, die Ansichten mehrerer Autoren kennen zu lernen.
Da sind als erstes die Arbeitstechniken im Fach Deutsch von
Wolfgang Pohl zu nennen. Der Verfasser - offenbar ein
Deutschlehrer in einem Gymnasium - gibt eine ausführliche,
handfeste Anleitung zum Abfassen von Texten unterschiedlicher
Themen in der Schule. Er hat einen etwas anderen Blickwinkel als
ein Elektroingenieur, aber in der Sache herrscht Einigkeit
zwischen uns. Auf seiner Website liegt noch mehr Material.
Als Ergänzung eignen sich der Leitfaden von Enrico
Bischoff, ein Vademecum
der PH Freiburg sowie die Tipps eines Schreibbüros.
Es gab und gibt weitere Hilfestellungen im Netz, viele leider nur
von kurzer Lebensdauer. Damit soll es genug sein.
Falls Sie Geld ausgeben wollen, darf ich Ihr Augenmerk auf ein
Buch lenken: A. Melezinek, Ingenieurpädagogik - Praxis der
Vermittlung technischen Wissens, bei Springer, Wien, 1999, ISBN
3-211-83305-6, 240 Seiten.
W. Alex
Jüngste Änderung 2008-08-18 -- Impressum
Intern: http://www/skripten/alkohol.html webmaster@www
Extern: http://www.alex-weingarten.de/skripten/alkohol.html
webmaster@www.alex-weingarten.de