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Re: WWW-Kompatibilitaet fuer Blinde, war: Was machen ...



## Nachricht vom 15.06.97 weitergeleitet
## Ursprung : Meine Post
## Ersteller: till_bEi_phil.uni-sb.de
 
Wolfgang Schwanke wrote:
 
> mhaenel_bEi_LYNET.de (Matthias Haenel) writes:
>
> >Da die Zusatzgeraete nur auf Texte reagieren, es werden also keine Bilder
> >uebersetzt, gab es in letzter Vergangenheit zunehmend Schwierigkeiten, da
> >die Bildersprache im Netz stark zunimmt. Nun habe ich mit diversen ONLINE-
> >Redaktionen den Kontakt gesucht, zumindest um diese aufmerksam zu machen,
> >dass nicht alle scharf auf Bilder sind, zumindest wenn nur Graphiken die
> >gesamten Informationen darstellen oder ueber diese die Bedienung der Seiten
> >erfolgt.
 
Genau da haben wir das Problem zu dem Hypermedia zumindest in Ansaetzen
die Loesung bieten sollte: Dem Nutzer eine seinen Beduerfnissen und
Vorlieben angepasste Praesentation zu bieten.
Jetzt kommt wieder das Argument: "Wen interessieren schon die paar
Blinden...." Aber jeder von uns nimmt Wissen anders auf. Dem einen
gefaellt schwarzer Text in Times New Roman in Groesse 7 auf weissem
Hintergrund und einem Fenster von 623x742 Punkten besser, die andere
laesst sich's lieber vorlesen...
Computergestuetztes Publizieren mit Hypertext und -media bieten die
Moeglichkeit der Trennung von Repraesentation und Praesentation. Ueber
die Praesentation soll der Nutzer entscheiden (bzw. ein "intelligentes"
Tool, das seine Beduerfnisse kennt). "Informationsanbieter" sollten sich
um eine geeignete Repraesentation ihrer Inhalte (z.B. in
HTML-Dokumenten) kuemmern. Das nuetzt nicht nur Behinderten!
Ideal waere IMHO eine Repraesentation von Wissen (Inhalten) in einer
geeigneten elektronischen Form (z.B. einer Datenbank), aus der die fuer
den jeweiligen Nutzer am besten geeignete Praesentation (z.B. als
"gedruckter" oder gelesener Text) generiert wird (natuerlich unter
Beruecksichtigung verschiedener Qualitaeten des abgelegten Wissens,
nicht alles laesst sich als Bild praesentieren). Damit waeren alle
Diskussionen wie "Warum sieht die Seite mit dem InternetExploiter 9.42b5
anders aus als mit Netrape 9.42.1/2.b9c2" vom Tisch, da bei jedem Nutzer
der Inhalt anders dargestellt wird. HTML bietet bereits Ansaetze in
dieser Richtung (das ist ja auch einer der Grundgedanken von Hypertext),
leider werden sie immer weniger genutzt...
 
> >In einem Punkt jedenfalls waren sich die Redaktionen einig, indem entweder
> >gar nicht, nur durch automatische Empfangsbestaetigung oder durch kurze
> >Saetze wie "Wir melden uns wieder" reagiert wurde.
>
> >Ich habe keine Ahnung, welchen Umfang die taeglich E-Mail-Flut bei den
> >Redaktionen einnimmt. Werden die Mails ungelesen archiviert, geloescht
> >etc., oder ist denen das geschilderte Problem zu unbequem?
 
Ich schaetze letzteres... Es gibt zwar Geld fuer tolle, bunte
Bilder-Seiten, aber nicht um auf "Mecker"-Mails zu antworten oder fuer
wirklich gute, moderne Informationssysteme (weil die dem Firmenprospekt
so unaehnlich sind ???).
Schade (nicht nur fuer Blinde).
 
Gruss
Till
 
--
Till Kinstler                           till_bEi_gg15c1.phil.uni-sb.de
http://www.phil.uni-sb.de/~till/        till_bEi_phil.uni-sb.de
student of information science          tiki_bEi_stud.uni-sb.de