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Bundestag und Webdesign



>>Na, ich schau bei naechster Gelegenheit mal nach, wenn mehr Zeit da ist
und werde einen laengeren Brief an den Bundestag schreiben.<<

Jens-Uwe,

Du solltest rasch vorbeisurfen und den Fragebogen, wenn moeglich,
ausfuellen. Auf laengere Briefe haben die gerade gewartet. Wenn die
Aktion einmal vorbei ist nehmen die keinen Rat mehr an, das hatten wir
hier doch schon, oder?

Ich habe mir die t-mobil-seite angesehen. Beim ersten Ansurfen ist mein
Rechner abgestuerzt vor lauter Java-Overload (ich habe ja alle
Moeglichkeiten aktiv). Beim zweiten Versuch gab es zwar immer noch jede
Menge Daten ohne Information (alles so schoen bunt da), die Tarife aber
waren in DM und Pfennig erst bei genauem Suchen ueber die Suchmaschine
zu finden, also m.E. eine schlechte, weil umstaendliche Site. Dennoch
liess sie sich "schoen" ansehen.

Sie ist ein Beweis dafuer, dass man schlechte aber optisch ansehnliche
Seiten auch mit Java und allem moeglichen Schnickschnack machen kann.
Der Bundestag sollte daran bloss begreifen, dass man Java und Frames
durchaus nutzen kann, ein Beispiel sollte er sich um Himmels Willen
daran nicht nehmen. Solche Seiten sollten den Zugang zu text-only auch
den Sehenden anbieten.

Fuer mich ist eine gute Site einfach, erwartungsentsprechend, informativ
oder optisch schoen, je nach Thema, auf jeden Fall so, dass sie keinen
Overload beim Surfer produziert, barrierefrei zugaenglich. Man muss sich
gut orientieren koennen, immer wieder zum Anfang zurueckfinden. Es
sollte die Moeglichkeit geben Teilframes in einem gesonderten Fenster zu
oeffnen (Ausblenden von Werbung, Abspeichern des Inhalts). Sie sollte in
allen handelsueblichen Browsern und den Spezialsoftwares fuer Blinde
navigierbar und lesbar sein. Die Zusammenstellung der Bilder eines
Kunstprojekts muss m.E. nicht blindengerecht sein, da reicht die
Beschreibung, die Bilder kann man evtl. nicht beschreiben. Das waere es
schon.

Was ich politisch ablehne ist ein graues "Sonderinternet fuer Blinde",
das waere der Gipfel an Ausschluss und Diskriminierung und voellig
unnoetig.

Liebe Gruesse, Wolf

Wolf-Dietrich Trenner
Foerdergemeinschaft fuer Taubblinde e.V.
http://selbsthilfe.seiten.de