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Blinde in Lohn und Brot, was: Datenbanken, ASCII-Zeichen usw.



Hallo Wolf, hallo allen blinu-Lesern,

laut DBV-Schaetzung stehen ca. 1/4 der 18-65jaehrigen Blinden in Lohn
und Brot (DBV, 1996, S.8).  Die entsprechenden Zahlen findet man auf der
Internet-Site des DBV.

Meiner Meinung nach ist es weniger wichtig, zu wissen, wie viele Blinde
arbeiten - es sind offensichtlich weniger als die Haelfte -, sondern man
sollte wissen, warum so wenige arbeiten, und wie sich der Anteil der
Arbeitenden erhoehen lasse.  Hier ein Paar Thesen zur Diskussion:
1. Satte, blindengeldverwoehnte Blinde brauchen sich nicht bewerben.
2. Wer als Blinder die blindenspezifischen Kulturtechniken (Punkt-
   schrift, Kartenlesen, Mobilitaet) nicht drauf hat, der geht eben im
   Beruf unter, und das ist auch Recht so.
3. Wer in hoher Position ueber die Stellenvergabe entscheidet, hat es
   bei der heutigen Arbeitsmarktlage nicht noetig, sich von der 
   Leistungsfaehigkeit Blinder ueberzeugen zu lassen.  Genug Sehende
   stehen vor der Tuer.
4. Blinde - auch, wenn sie ihre Kulturtechniken beherrschen - koennen in
   vielen Berufen nicht mit sehenden Kollegen mithalten.  Auch, wenn
   sie im Prinzip dem Beruf gewachsen waeren, reicht's unter Bedingungen
   der Konkurrenz halt nicht aus.
5. Blinde werden als Objekte sozialer Fuersorge betrachtet.  Sie lernen
   nicht angemessen, sich im "wilden Leben" draussen zu behaupten -
   die Mischung aus "gute Manieren", "Nettigkeit" und gleichzeitig
   "Ellenbogenmentalitaet", die halt gebraucht wird.  Wer es nicht
   bei Zeiten lernt, mit netter Geste seinen Konkurrenten auszustechen,
   der wird in unserer Gesellschaft halt nix!

Viel Spass beim Diskutieren und beste Gruesse                   Arne Harder
--
Institutional (dienstliche): Dr. Arne Harder, Institut fuer Medizinische
   Psychologie, Medizinische Fakultaet, Leipziger Strasse 44,
   D-39120 Magdeburg. Tel. 0049-391-6117112.
   E-Mail: harder_bEi_medizin.uni-magdeburg.de