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Re: Hörbüchereien und Umstellung auf digitale Tonträ
- Subject: Re: Hörbüchereien und Umstellung auf digitale Tonträ
- From: "Andreas Donau" <Andreas.Donau_bEi_gmx.de>
- Date: Tue, 10 Aug 1999 10:07:06 +0200
Hallo Matthias,
-----Urspruengliche Nachricht-----
Von: Matthias Haenel <mhaenel_bEi_lynet.de>
An: <fblinu_bEi_mvmpc100.ciw.uni-karlsruhe.de>
Gesendet: Montag, 9. August 1999 20:48
Betreff: Hoerbuechereien und Umstellung auf digitale Tontraeger
>
fand
> ich einen Brief der "Norddeutschen Hoerbuecherei" (NBH). Man fuehrte
> sinngemaess aus, dass die Generation der konventionellen Kopiermaschinen auf
> analoger Basis zu Ende geht, und die Hoerbuecherei vor der Aufgabe steht,
> auf digitale Tontraeger umzusteigen. Irgendwie fuehlte ich mich bereits auf
> Die Hoerer werden nun in diesem Zusammenhang um eine grosse Spende gebeten.
> Da ich nachvollziehen kann, dass sich die bevorstehende Umstellung um eine
> umfangreiche Aufgabe handelt, kann ich diesen Spendenaufruf schon
> verstehen. Jedoch habe ich mir einige Gedanken gemacht, die ich Euch hier
> Nehmen wir mal an, dass die Umstellung auf digitale Hoerbuecher
> unausweichlich ist, waere es doch sehr kostenintensiv, wenn sich in
> Deutschland jede Hoerbuecherei mit dieser Aufgabe beschaeftigt. Statt dessen
> koennte man die Aktivitaeten zentralisieren, und was geschieht, wuerde dann
> konzentriert geschehen. Es wuerde mich nicht stoeren, meine Hoerbuecher nicht
> aus Hamburg sondern aus Marburg, Muenchen oder Stuttgart zu empfangen.
zum einen wuerde das - mal wieder - Arbeitsplaetze kosten. Wenn gerade wir
als Behinderte uns gegen den - uns ja besonders treffenden -
Arbeitsplatzabbau auch im Dienstleistungsbereich wenden, sollten wir mit
eigenen Forderungen vorsichtiger sein.
Davon abgesehen halte ich eine Vielfalt von Dienstleistern immer fuer besser
als nur eine oder zwei "zentrale" Stellen. Z.B. bei der Produktion von
Buechern in Mundart oder von regionaler Literatur (heimatkundliche Werke)
haben Hoerbuechereien mit Regionalbezug ihre Vorteile.
Und die meisten hoerbuechereien haben dann noch ihre "Schwerpunkte": Marburg
z.B. im wissenschaftlichen Bereich, Stuttgrart hat viele Kinder- und
Jugendbuecher produziert, Muenster Science-Fiction, Phantasy usw. Der Vorteil
fuer alle: ueber Kreisleihe oder Zweitkopien in anderen Hoerbuechereien verteilt
sich diese Vielfalt bundesweit. Gaebe es nur noch eine oder zwei zentrale
Stellen, in denen Buecher produziert werden, ginge diese Vielfalt verloren:
denn aus Kostengruenden kann nicht jedes Buch, dass erscheint, aufgelesen
werden - es findet immer irgendwo eine Auswahl statt. Um so mehr
Auswahlstellen es verteilt gibt, desto groesser die Vielfalt.
> Davon abgesehen: Warum erhaelt man solche Spendenaufrufe in Schwarzschrift?
> Vielleicht sind nur die Hoerer spendenwuerdig, die ueber einen sehenden
> Partner verfuegen <g>?
leider gibt es die Kataloge meist auch nur in Schwarzschrift oder auf
Casetten - neuerdings in einigen fortschrittlichen Buechereien (Muenster) auch
von Disk oder CD-ROM. Das mag damit zusammenhaengen, dass sich die
Hoerbuechereien hauptsaechlich als Service fuer die Blinden verstehen, die keine
oder nur schlechte Punktschriftkenntnisse haben (was natuerlich nicht der
realen Ausleihsituation entspricht, ich kann Punktschrift lesen und hoere
dennoch lieber und bin damit kein Einzelfall).
Gruss Andreas