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Re: CD-Rohlinge



> Hallo Andreas,

Hallo Juergen,

sicher wollte ich Dich durch meine Wortwahl nicht veraergern und auch keinen
persoenlich beleidigen. Vielmehr richtet sie sich gegen ein System, naemlich
das der Eintreibung von Zwangsentgelten, unabhaengig davon, ob und in
welchem Umfang ich eine Leistung ueberhaupt in Anspruch nehme.

Wenn ich mir auf eine Casette z.B. persoenliche Korrespondenz oder einen
Zeitungsartikel oder ein Buch auflesen lasse, kassiert die GEMA zu Unrecht.
Wenn ich mit meinem Radio nicht oder kaum oeffentlich-rechtliche Programme
hoere, kassiert die GEZ ganz oder teilweise zu Unrecht.  jeder, der ein
Produkt auf dem Markt anbietet, bekommt nur ein Entgelt, wenn jemand das
Produkt auch tatsaechlich kauft: niemand als die genannten koennen dafuer
kassieren, dass jemand theoretisch die Moeglichkeit hat, das Produkt zu
nutzen, ohne dass es auf die tatsaechliche Inanspruchnahme ankommt.

Stell Dir mal vor, der HSV hier in Hamburg koennte von allen Leuten, die in
der Naehe des Volkspakstadions  wohnen, eine "Fenstergebuehr" erheben, da
sie ja von ihrem Balkon oder Fenster aus Spiele mit ansehen koennten. Das
Wort "mafia-Methoden" wuerde sicher nicht nur am Stammtisch fallen.

Aber Du hast rehcht: es gehoerte vielleicht nicht so pointiert hierher.
Lassen wir es also bei "ungerechtfertigten Zwangsabgaben", dann wird
vielleicht eher deutlich, was mich staert.

> auch die VG Wort Pauschalen eintreiben wuerden, gaebe es noch mehr
kreative
> Taxifahrer und noch weniger Kultur.

Wer in seinem Fach gut ist _und_ Kultur produziert, fuer die es am markt
auch eine Nachfrage gibt, muss sicher nicht in die Taxe. Ob Subventionen von
Kulturprodukten sinnvoll sind, fuer die es keine Abnehmer gibt, ist
genausozurecht umstritten wie die Frage, ob Stahl oder Agrarprodukte
subventioniert werden muessen. Jeder Handwerker - und ist ein Musiker denn
sosehr was anderes? - der etwas anfertigt, was niemand haben will, muss
entweder seine Produktion umstellen oder eben Taxe fahren. Nur dadurch, dass
jemand sein Produkt als "Kunst" oder "Kultur" tituliert, kann er sich doch
nicht den fuer alle anderen Produzenten geltenden Regeln entziehen.

Das Gleiche gilt fuer den oeffentlich-
> rechtlichen Rundfunk dessen Gebuehreneintreiber ja aehnlich beschimpft

inzwischen hat jeder die Auswahl, ob er privaten oder
oeffentlich-rechtlichen Rundfunk hoeren will, Warum die Zwangsgebuehr?
Merkwuerdigerweise gibt es keine "Spiegel"- oder "Spektrum der
Wissenschaft"-Zwangsgebuehr. Das sind Zeitschriften, die sicher nicht den
Massenmarkt ansprechen. Die, die sie lesen moechten, bezahlen dennoch
dafuer. Die, die sie nicht lesen wollen, nicht. Warum kann es mit den
Radioanstalten der "ersten Reihe" nicht genau so gehen?

merkwuerdigerweise gab es in Laendern (USA), die keine Radio- und
Fernsehzwangsgebuehr kennen, schon lange vor dem Bekanntwerden hier so was
wie Spartenprogramme, Nachrichtensender, Talkradios usw. Alles ohne die
"gesellschaftlich relevanten Gruppen" in irgendwelchen regulierenden
Gremien. Das kam bei uns erst, als Sender aufkamen, die ohne Zwangsentgelte
arbeiten.

Gruss Andreas

---
Andreas Donau Minenstr. 3 D-20099 Hamburg
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