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Re: Screenreader und WWW



 
 
Hallo Sven,
 
Sven meinte am 09.09.97 um 01:20 zum Thema "Screenreader und WWW":
 
> In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage an die Benutzer von
> Screenreadern.
Urspruenglich habe ich mich gar nicht angesprochen gefuehlt. Als ich aber
auf Svens Bezugsseite die Definition eines Screen-Readers las, sollte man
erst einmal den Begriff "Screen-Reader" unter die Lupe nehmen.
 
Unter Screen-Reader verstehe ich Interpretationsprogramme fuer graphische
Benutzeroberflaechen wie VIRGO, JASW, SWB oder WINGS (Ulf, erzaehle uns
doch mals was). Michael Lang verwendet den Screen-Reader Jaws zur
Benutzung vom Internet-Explorer unter Windows-95. Einges laeuft damit,
vieles steckt aber noch in den oft zitierten "Kinderschuhen". Die Benutzer
dieser Screen-Reader gehoeren in unseren Kreisen noch zur Minderheit. Die
meisten von uns arbeiten mit einer Bildschirmauslesemethode, die auf einer
nichtgraphischen Ascii-Vorlage beruht.
 
> In einem Text ueber die Gestaltung behinderten-
> freundlicher WWW-Seiten (http://ftb.informatik.uni-essen.de/doku/access.htm)
> wird empfohlen, Hyperlinks untereinander, zum Beispiel in Listen,
> anzuordnen. Begruendet wird das damit, dass die Benutzer von Screen-
> readern oft Probleme bei der Unterscheidung mehrerer nebeneinander
> stehender Links haetten. Nun wuesste ichgern, wie das in der Praxis
> aussieht.
Viele von uns benutzen LYNX. Wenn man LYNX mit der Option -show_cursor
aufruft, wird der Hardcursor unmittelbar auf die Links gefuehrt. Befinden
sich mehr als ein Link auf einer Zeile, so spielt man ein wenig mit den
Pfeiltasten und merkt so, dass mehr als ein Verweis auf einer Zeile ist.
 
Die von Sven zitierte Seite haenge ich an das Ende dieser Mail.
 
> Konkret moechte ich in allen Seiten eines Web-Angebotes eine
> Menuezeile zur Navigation unterbringen. Die einzelnen Menuepunkte
> koennten zum Beispiel in eckige Klammern eingeschlossen sein:
>
> [Startseite]  [News]  [Hilfe]  [E-Mail an uns]
>
> oder durch senkrechte Striche getrennt:
>
> Startseite  |  News  |  Hilfe  |  E-Mail an uns
>
> Ausserdem koennen inaktive Menuepunkte vorkommen, das heisst Menuepunkte,
> die zwar aufgefuehrt sind, die aber nicht mit einem Link verbunden
> sind. Das ist fuer Sehende gedacht; inaktiv waere jeweils der Menuepunkt
> fuer den momentanen Aufenthaltsort.
>
> Wie kommt eine solche Menuezeile beim Nutzer eines Screenreaders an?
Solche Ueberlegungen wirken sich eindeutig erleichternd aus.
 
> Ist ein solches Web-Angebot fuer sie vernuenftig bedienbar?
Mit Sicherheit! Im Prinzip sind wir bescheiden geworden, wir freuen uns,
wenn ein Angebot ueberhaupt lesbar ist und nicht unter die Raeder der
Graphiktendenz geraten ist.
 
> Wie kann
> man es gegebenenfalls besser machen? Auf welche Details sollte ich
> achten?
Die Bedeutung eines Links sollte ersichtlich sein. Gegenbeispiel: Die
Begruessungsseite des Oesterreichischen Rundfunks. Hier kann man per Link
die entsprechende Sprache einstellen. Die jeweilige Sprache ist aber fuer
uns nicht ersichtlich. Man muss es also ausprobieren, oder in LYNX mit dem
Befehl = die Bedeutung des Links ableiten.
 
Gruss
Matthias
 
PS: Hier nun die Information der Uni Essen:
 
     Logo des Forschungsinstituts Technologie-Behindertenhilfe online!
     _________________________________________________________________
 
                        Information - Die Erstellung
                    behindertengerechter Internetseiten.
                           von Christian Dobusch.
 
Behindertengerechte Internetseiten?
 
   Der Begriff "Behindertengerechte Internetseite" wirkt eventuell etwas
   verwirrend; denn was soll bei einer Internetseite schon
   behindertengerecht sein?
 
   Tatsaechlich gibt es aber sehr viele Moeglichkeiten, eine Internetseite
   so zu gestalten, dass das Lesen und der Zugriff darauf fuer behinderte
   Menschen wesentlich vereinfacht oder ueberhaupt erst ermoeglicht wird.
 
   Hierzu zwei Beispiele:
 
     * Sehbehinderte Menschen koennen auf Internetseiten beispielsweise
       mit Hilfe eines ScreenReaders zugreifen. So ein Reader ist ein
       Programm, das einem sehbehinderten Menschen Bildschirminhalte (und
       damit auch Internetseiten) vorlesen kann. Behindertengerechte
       Seiten sollten also auf jeden Fall so aufgebaut sein, dass sie sich
       fuer ScreenReader eignen. Um dies zu erreichen, sollte man z.B. auf
       bestimmte HTML-Elemente, mit denen diese Reader nicht umgehen
       koennen, verzichten.
     * Koerperbehinderte Menschen koennen teilweise die Maus nicht so genau
       auf dem Bildschirm positionieren. Fuer diese Menschen ist es
       wichtig, dass eine Internetseite einen guenstigen Aufbau hat;
       beispielsweise sollten Links nicht zu dicht beieinander liegen,
       damit nicht zu oft falsche Links angeklickt werden.
 
   Informationen ueber die Moeglichkeiten, Internetseiten
   behindertengerecht zu gestalten, sind im Internet meist nur in
   englischer Sprache erhaeltlich und weit verstreut und daher oft nur
   sehr schwer zu finden.
 
   Deshalb habe ich eine deutsche Version dieser Informationen erstellt,
   in der die wichtigsten Punkte aufgefuehrt sind. Die entsprechenden HTML
   Kenntnisse fuer die Erstellung von Internetseiten setze ich in diesem
   Dokument voraus.
 
   Christian Dobusch.
     _________________________________________________________________
 
Allgemeine Tips:
 
   Allgemeine Tips zur Erstellung von Internetseiten gibt es bereits zu
   hunderten im Internet. Das Suchkriterium "HTML style guide" liefert in
   einer beliebigen Suchmaschine mehr als genug Informationen zu diesem
   Thema. Deshalb beschraenke ich mich hier auf Tips, die Internetseiten
   fuer behinderte Menschen leichter lesbar und bedienbar machen:
 
     * Ein Standard-Layout fuer alle Seiten verwenden. Wenn alle
       Internetseiten einer Person, Einrichtung oder Firma etc. den
       gleichen Aufbau haben, erleichtert das den Zugriff auf diese
       Seiten fuer den User extrem. Er weiss dann genau, wie wichtige Daten
       gekennzeichnet sind und wie Links und Buttons z.B. zum Blaettern
       angeordnet sind.
     * Keine HTML Tags verwenden, die nur von wenigen Browsern
       unterstuetzt werden. Der einfachste Weg hierbei ist es, den HTML
       2.0 Standard einzuhalten. Mehr Informationen ueber HTML Standards
       gibt es beim World Wide Web Consortium.
     * Geschriebene Seiten mit verschiedenen Browsern testen. Oft ist es
       sehr ueberraschend, wenn man sieht, wie eine "perfekt" gestaltete
       Seite auf anderen Browsern aussieht. Insbesondere die grossen
       Netscape Browser sollten nicht als Massstab dienen.
     * In Internetseiten eingebettete Bilder genau pruefen. Bilder, die in
       Internetseiten eingebettet werden, sollten auf Farbtiefe und
       Aufloesung geprueft werden. Bilder, die auf meiner
       Highend-Grafikkarte super aussehen, wirken mit 16 oder 256 Farben
       bestimmt nicht mehr schoen.
     * Links sollten untereinander stehen. Wenn verschiedene Links
       nebeneinander in einer Zeile stehen, haben die Benutzer von
       ScreenReadern oft Probleme, sie voneinander zu unterscheiden.
     * Den <BLINK> Tag nicht benutzen. Einige ScreenReader verursachen
       Fehler, wenn dieser Tag verwendet wird. Ich muss zugeben, dass dies
       eine Information ist, fuer die ich nie eine Bestaetigung bekommen
       konnte. Aber auch so sind blinkende Buchstaben auf dem Monitor
       nicht besonders geeignet fuer sehbehinderte Menschen.
     * Benutzung von Satzzeichen in Titeln. Titel und Ueberschriften
       sollten mit Satzzeichen beendet werden. Sonst kann es passieren,
       dass ScreenReader das Ende der Ueberschrift nicht erkennen und sie
       mit in den nachfolgenden Text "einbauen".
     * Gestaltung einer grafischen Button-Leiste zur Navigation. Fuer
       viele Menschen wird die Verwendung von Internetseiten durch
       grafische Symbole zur Navigation (Wechsel von Seiten etc.) enorm
       vereinfacht. Die Symbole sollten allerdings einen logischen Aufbau
       haben und auf jeder Seite gleich aussehen.
 
Die Laenge einer Seite:
 
   Wie lang eine behindertengerechte Seite sein soll, ist nicht einfach
   zu entscheiden. Dazu kommt es einfach zu sehr auf den Inhalt der Seite
   an.
 
   Grundsaetzlich sind kleinere Seiten anzustreben, die per Link jeweils
   auf die Startseite, die vorherige Seite, die folgende Seite und
   vielleicht auf einen Index verweisen. Diese Seiten sind bequem zum
   Durchblaettern geeignet.
 
   Trotzdem empfiehlt es sich in einigen Faellen, die kleinen Seiten
   zusaetzlich noch zu einer einzigen Seite zusammenzufassen. Diese ist
   fuer den Fall, dass sich jemand die Daten auf seinem lokalen System
   speichern will; er muss dann nur eine Datei speichern und nicht viele
   kleine Dateien.
 
Verschiedene Schriftarten:
 
   Verschiedene Schriftarten koennen mit dem HTML Tag <FONT> erzeugt
   werden. Dieser Tag erlaubt ausserdem die Kontrolle von Schriftgroessen
   und -farben.
 
   Der Autor einer Internetseite sollte sich darueber im klaren sein, dass
   diese vollstaendige Kontrolle der Schriften nur scheinbar ist.
   Letztendlich richtet sich naemlich das Aussehen einer Internetseite und
   deren Schriften vor allem nach den Einstellungen des Browsers, mit dem
   die Seite betrachtet wird.
 
   Sehr bunte Seiten, die nur durch eine bestimmte Farbauswahl
   uebersichtlich bleiben, koennen auf anders eingestellten Browsern recht
   chaotisch aussehen.
 
   Auch fuer einige ScreenReader stellen die <FONT> Eintraege Probleme dar.
   So kann es beispielsweise passieren, dass von einer Ueberschrift, bei
   der jeweils der erste Buchstabe eines Wortes groesser als die anderen
   dargestellt wird, bei einem ScreenReader nicht mehr viel uebrig bleibt:
 
   Aus: The Quick Brown Fox Jumped Over The Fence
 
   wird dann: he uick rown ox umped ver he ence
 
   Aus diesen Gruenden sollte der Einsatz des <FONT> Tags zumindest gut
   ueberlegt werden.
 
Der Bildschirmhintergrund:
 
   Der HTML Tag <BODY BACKGROUND=""> erlaubt die Anzeige eines grafischen
   Hintergrundes. Damit ist es moeglich, den Gesamteindruck der Seite zu
   beeinflussen.
 
   Leider hat dieser veraenderte Hintergrund diverse Nachteile. Zum einen
   ist die BACKGROUND-Funktion ausserhalb des Netscape Navigators (noch)
   nicht sehr weit verbreitet, so dass auf vielen Browsern gar keine
   Hintergrundgrafik angezeigt wird. Ausserdem wirkt sich eine
   Hintergrundgrafik negativ auf die Lesbarkeit des Standardtextes aus.
 
   Auf behindertengerechten Seiten sollte auf eine solche
   Hintergrundgrafik verzichtet werden. Ist dies nicht moeglich, sollte
   auf eine gute Lesbarkeit des Standardtextes geachtet werden. Die
   Hintergrundgrafik sollte also moeglichst dezent sein.
 
Die Verwendung von Spalten:
 
   Es gibt drei Moeglichkeiten, um Text auf Internetseiten in Spaltenform
   darzustellen:
 
     * Vorformatierter Text (<PRE> und </PRE>) ist in allen HTML
       Versionen vorgesehen und wird von jedem Browser "verstanden".
     * Tabellen (<TABLE> und </TABLE>) sind erst ab HTML 3.0 vorgesehen.
       Textbrowser und aeltere Grafikbrowser koennen keine Tabellen
       darstellen.
     * Frames. Frames sind ein relativ neues Darstellungsmittel und
       sollten auf behindertengerechten Internetseiten vermieden werden.
       Naeheres siehe Abschnitt FRAMES.
 
   Egal ob Spalten durch vorformatierten Text oder durch Tabellen erzeugt
   werden: Behindertenfreundlich ist beides nicht. Und auch fuer die
   Benutzer aelterer Browser sind zumindest die Tabellen nicht geeignet.
 
   Das Problem ist, dass viele Browser und ScreenReader, die die
   Spaltendarstellung nicht unterstuetzen, einfach ueber die Spalten von
   links nach rechts hinweglesen und die Informationen, die eigentlich
   voneinander getrennt sein sollten, vermischen. Dabei entsteht ein
   entsprechendes Chaos.
 
   Die Hoffnung fuer Tabellen-Fans: Die Entwicklung von ScreenReadern, die
   auch Tabellen lesen koennen, ist schon sehr weit fortgeschritten...
 
   Sollen trotzdem Tabellen verwendet werden, dann sollte zumindest eine
   kurze Beschreibung in Textform vorhanden sein. Grosse Tabellen mit
   Zahlen muessen natuerlich nicht noch einmal komplett in reinen Text
   konvertiert werden. Hier reicht es in den meisten Faellen aus, die
   wichtigen Aussagen der Tabelle noch einmal in Worte zu fassen. Und das
   ist sicher auch fuer User angenehm, die die Tabelle sehen koennen.
 
Aufzaehlungen und Listen:
 
   Aufzaehlungen und Listen sind ein wichtiges Darstellungsmittel auf
   Internetseiten. Manchmal werden die Aufzaehlungszeichen, die vom
   Browser automatisch bei der Verwendung des Tags <UL> erzeugt werden,
   durch Grafiken ersetzt, weil diese besser aussehen.
 
   In der Tat haben diese Grafiken auch bei der Verwendung von
   ScreenReadern ihre Vorteile. Das Problem ist naemlich, dass die
   Standardzeichen des <UL> Tags nicht von jedem Reader mit vorgelesen
   werden. Dadurch geht natuerlich eine beabsichtigte Gliederung verloren.
 
   Wichtig ist, dass je nach Anwendung der Grafiken ein entsprechender
   Alternativtext ALT="(...)" angegeben wird. Bei Aufzaehlungszeichen kann
   dieser allerdings auch mal aus einem Leerzeichen (ALT=" ") oder einem
   Stern (ALT="*") bestehen.
 
   Bei der Verwendung von numerierten Listen durch den HTML Tag <OL> gibt
   es normalerweise keine Probleme mit ScreenReadern, weil die
   Numerierung als Zahl mitgelesen wird.
 
Grafiken auf Internetseiten:
 
   Die Verwendung von Grafiken auf Internetseiten ist normalerweise
   relativ problemlos, wenn man sich an einige Regeln haelt:
 
   Grundsaetzlich darf man sich nicht darauf verlassen, dass die Grafiken
   von jedem betrachtet werden koennen. Es gibt immer einige Benutzer, die
   keine Grafiken sehen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um
   sehbehinderte Menschen oder um die Benutzer von Textbrowsern handelt.
 
   Daraus leitet sich die Anforderung an eine Internetseite ab, dass
   Grafiken grundsaetzlich keine Informationen enthalten sollten, die
   nicht noch einmal in Textform wiederholt werden.
 
   Kleinere Grafiken kann man normalerweise schon mit dem ALT="(...)"
   Zusatz des <IMG> Tags ausreichend erklaeren. Allerdings sollten keine
   zu langen Texte in den ALT-Zusatz gestellt werden.
 
   Komplexe Grafiken, wie beispielsweise Charts, kann man mit speziellen
   Texterklaerungen versehen. Diese Erklaerungen kann man z.B. als
   eigenstaendiges Dokument anlegen, auf das ueber einen Link in der Naehe
   des Bildes verzweigt wird.
 
   Sollte sich die Grafik dabei als zu schwierig zum Uebersetzen
   herausstellen, dann sollte lieber auf sie verzichtet werden. Wenn
   selbst der Autor der Grafik nicht in der Lage ist, sie zu beschreiben,
   kann er auch von keinem User verlangen, dass dieser sie versteht.
 
   Fuer Imagemaps gilt das gleiche: Auch hier sollten alle Links, die ueber
   das Bild angeklickt werden koennen, nochmal in Textform wiederholt
   werden.
 
   Ein anderes Problem ist die Groesse der Grafiken. Zu grosse Grafiken
   bedeuten einfach immer noch zu grosse Uebertragungszeiten. Deshalb ist
   es sinnvoll, sehr grosse Grafiken nur ueber einen Link in eine Seite
   einzusetzen, so dass der Benutzer sie auf eigenen Wunsch laden und
   betrachten kann. Eine Angabe der Groesse der Grafikdatei in kB ist
   hierbei eine grosse Hilfe fuer den Benutzer.
 
   Eine elegantere Moeglichkeit ist die Verwendung eines sog. "Thumbnail".
   Dabei wird eine kleine Version der Grafik direkt auf die Internetseite
   eingebunden (der thumbnail) und mit einem Link versehen. Durch einen
   Klick auf den thumbnail wird dann die Grafik in Originalgroesse geladen.
 
Die Verwendung von Links:
 
   Die Anordnung von Links und deren ausfuehrliche Beschreibung auf einer
   Internetseite hat grossen Einfluss auf deren Behindertenfreundlichkeit.
 
   Das hat etwas mit der Art und Weise zu tun, wie die Benutzer von
   ScreenReadern normalerweise einen Text lesen. Sie lassen sich zunaechst
   einen Absatz vorlesen. Dabei unterscheidet der Reader noch nicht
   zwischen normalem Text und Links! Erst anschliessend laesst sich der
   Benutzer vom Rechner sagen, welche Links sich in diesem Absatz
   befinden.
 
   Wenn die Links nun unguenstig benannt sind und beispielsweise immer nur
   aus jeweils einem Wort bestehen, dann bekommt der Benutzer vom Reader
   nun genau diese Sammlung von Worten vorgelesen und kann wohl nicht
   besonders viel damit anfangen.
 
   Deshalb ist es wichtig, die Links immer so zu setzen, dass sie
   ausreichend beschrieben sind, auch ohne den Satz, in den sie
   eingebettet sind.
 
   Ein verwandtes Problem sind Links mit der gleichen Beschreibung. Wenn
   sich der Benutzer eines ScreenReaders die Links eines Absatzes ansagen
   laesst und dann etwa 10 mal "hier klicken" oder "click here" zu hoeren
   bekommt...
 
   Eine gute Loesung ist die Anordnung der Links in Listen, in denen pro
   Zeile nur jeweils ein Link mit einer ausreichenden Erklaerung steht.
   Wenn zwischen diesen Links jetzt noch jeweils eine Leerzeile Platz
   gelassen wird, damit auch koerperbehinderte Menschen, die die Maus
   nicht mehr genau positionieren koennen, damit zurechtkommen, ist dies
   schon eine sehr gute Sache.
 
Die Verwendung von Frames:
 
   Weil Frames von einigen Browsern und vielen ScreenReadern noch nicht
   unterstuetzt werden, sollten sie auf behindertengerechten Seiten nicht
   verwendet werden.
 
   Wer nicht auf Frames verzichten will (und ich gebe zu, dass sie gut
   aussehen, wenn man sie geschickt einsetzt), der sollte wenigstens eine
   Alternative fuer alle Browser bieten, die keine Frames unterstuetzen.
 
   Dies ist beispielsweise mit den Anweisungen <NOFRAMES> und </NOFRAMES>
   moeglich. Der Text, der zwischen diesen Tags steht, wird auf Browsern
   angezeigt, die keine Frames beherrschen.
 
   Es sollte darauf geachtet werden, dass der Alternativtext
   behindertengerecht gestaltet wird. Beispielsweise sollte die
   Alternative zu Frames nicht die Verwendung einer Tabelle sein, die
   ebenfalls nicht behindertenfreundlich ist.
 
Java Applets:
 
   Fuer Java Applets gilt grundsaetzlich das gleiche wie fuer Grafiken und
   Imagemaps: Man kann nicht davon ausgehen, dass sie jeder sehen kann.
 
   Deshalb sollten Applets durch den Text, der zwischen den Tags <APPLET>
   und </APPLET> steht, so beschrieben werden, dass keine Informationen
   verloren gehen, auch wenn der Browser das Applet nicht ausfuehren und
   anzeigen kann.
 
Audio:
 
   Zum Thema Audio gibt es grundsaetzlich zwei Aspekte:
 
     * In Internetseiten eingebettete Audio-Clips fuer schwerhoerige oder
       taube User aufbereiten.
     * Mit Hilfe von Audio-Clips den Zugriff auf Internetseiten fuer
       sehbehinderte Menschen vereinfachen.
 
  Audio fuer schwerhoerige User:
 
   Fuer schwerhoerige oder taube User sollte fuer jeden eingebetteten
   Audio-Clip eine entsprechende Textalternative vorhanden sein. Dies
   gilt besonders fuer Clips, die wichtige Informationen beinhalten. Bei
   Clips, die letztendlich nur Musik oder Geraeusche darstellen, sollte
   zumindest ein kleiner Texthinweis darauf gegeben werden; damit hat der
   User nicht das Gefuehl, er haette etwas versaeumt.
 
   Am einfachsten kann man dies realisieren, indem man neben den Link,
   der zur Audio-Datei fuehrt, einen weiteren Link setzt, der zur
   Textversion fuehrt. Darueber freuen sich dann auch die User, die keine
   Soundkarte in ihrem Rechner haben. Ausserdem sollte die Art (.wav, .au)
   und die Laenge der Audio-Datei immer angegeben werden, damit der User
   keine 100kB-Datei laedt, die er dann nicht abspielen kann.
 
  Audio fuer sehbehinderte User:
 
   Fuer sehbehinderte Menschen koennen Audio-Clips dazu verwendet werden,
   laengere Texte vom PC "vorlesen" zu lassen. Es waere beispielsweise
   moeglich, dieses Dokument ueber behindertengerechte Internetseiten ueber
   eine entsprechende Software in eine .wav-Datei zu sprechen und diese
   dann zum Download anzubieten. Noch komfortabler funktioniert so etwas
   mit den neuen Multimedia Programmen wie z.B. audio-on-demand.
 
Das Symbol fuer behindertengerechte Internetseiten:
 
   Im Internet hat sich ein Symbol fuer behindertengerechte
   Internetseiten, das WEB ACCESS SYMBOL, durchgesetzt:
 
              Web Access Symbol (for people with disabilities)
 
   Weitere Informationen und verschiedene Versionen des Symbols sind
   unter der URL http://www.boston.com/wgbh/pages/ncam/symbolwinner.html
   verfuegbar.
 
Weitere Informationen:
 
   Weitere Informationen zum Thema "behindertengerechte Internetseiten"
   gibt es auf diesen Seiten:
 
     * ACT Centre Canada.
     * World Wide Web Consortium.
     * TRACE Center.
 
   Das Stichwort, um auf diesen Seiten und in diversen Suchmaschinen
   Seiten zum Thema zu finden, heisst "Accessibility" oder "Accessible Web
   Pages" etc.
     _________________________________________________________________
 
Rueckfragen an den Autor:
 
   Autor: Christian Dobusch.
   Fuer Rueckfragen und Hinweise bin ich unter chris_bEi_chd.ruhr.de zu
   erreichen!
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   Bei Fragen, Hinweisen oder Anregungen schicken Sie bitte eine Mail an
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   Diese Seite wurde zuletzt ueberarbeitet am: 10.06.1997
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